Die norwegische Hauptstadt Oslo bekommt ihn jetzt also doch, den umstrittenen Skulpturenpark, der 80 „weibliche“ Kunstwerke umfassen soll! Möglich macht es der Investor Christian Ringnes. 38 Millionen Euro hat er dafür auf den Tisch gelegt, dass die von ihm so geschätzten Skulpturen, die weibliche Attribute, vor allem aber weibliche Körper zeigen, nun der Öffentlichkeit auf Dauer präsentiert werden. Geld scheint dabei keine Rolle zu spielen. Schließlich verkaufte sein Vater, Christian Ringnes senior, die familieneigene Brauerei einst an dänische Investoren. Außerdem ist Christian Ringnes junior heute einer der reichsten Immobilien-Mogule in Oslo.
Der Park ist allerdings nicht unumstritten, schließlich fühlen sich die Einwohner der norwegischen Hauptstadt Oslo nicht ausreichend in den Entscheidungsprozess einbezogen. Außerdem halten viele die Darstellung von Weiblichkeit durch unbekleidete Frauenfiguren für ziemlich überaltet. Aber die Stadtführung hat sich überzeugen lassen. Ob vom „künsterlischen Konzept“, den weiblichen Rundungen, dem dicken Geldsäckel oder der Aussicht auf eine neue Touristenattraktion, bleibt unklar.
Klar ist so viel: Ein mehr als 250.000 Quadratmeter großes Waldstück in der Nähe von Christian Ringnes Nobelrestaurant Ekeberg wird nun das neue zu Hause der weiblichen Sammlung. Zuvor hatte Ringnes schon das, nach eigenen Auskünften, erste Miniaturflaschenmuseum der Welt im Zentrum von Oslo eröffnet. Schnapspullen und Nackedeis – lässt diese Kombination irgendwie auf die Hauptinteressen dieses „Philantropen“ schließen?
Literaturtipp: Ulrike Katrin Peters & Karsten-Thilo Raab: Oh, diese Norweger, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-803-8. Erhältlich ist der Titel, der auf augenzwinkernde Art und Weise Skurriles und Wissenswertes über die Norweger vermittelt, im Buchhandel oder direkt beim Conrad Stein Verlag.
Mortimer
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