
An der kleinen Koralleninsel in Indonesien wollte er ursprünglich vorbei segeln. Doch dann sah Reeder Tim Hartnoll die Schönheit Bawahs. Er schipperte mit seiner Segelyacht gerade rund um das indonesische Anambas-Archipel. Aus dem Vorbeisegeln wurde nichts – Tim Hartnoll blieb am Ende eine ganze Woche. Und als er erfuhr, dass Bawah zum Verkauf stand, waren seine Pläne bald gefasst: Er wollte ein ökologisch einwandfreies Resort errichten.

Gäste, die das Eiland besuchen, sollten die Insel in ihrer ursprünglichen Verfassung kennen lernen. „Es war für mich sehr wichtig, einem nachhaltigen Plan zu folgen“, erzählt Tim Hartnoll. „Eines der ersten Dinge, die ich veranlasste, war, ein Marine Reservat rund um die Eilande zu schaffen. Die Fischerei wurde hier eingestellt. Um die Gebäude des Resorts zu bauen, brauchten wir mehr als fünf Jahre. Wir benutzten nur Handarbeit und lokale Techniken, um die Inselwelt nicht unnötig zu beschädigen“, so Hartnoll.
Bau mit Bambus oder recyceltem Teak-Holz

Und so sind die Villen, Suiten und öffentlichen Gebäude aus Materialien wie Bambus oder recyceltem Teak-Holz gebaut. Alle Bäder und Duschen sind aus wieder verwertetem Kupfer gefertigt. Und auch das heimische Treibholz wird im gesamten Areal auf kreative Weise zur Veredelung eingesetzt. Es gibt im Resort zwei Boote, die mit Solarenergie betrieben werden; auch das Wasser im Resort wird mit Solarenergie gewärmt. Und anstelle von Plastikflaschen werden Glasflaschen verwendet.

Das Bawah Reserve lässt absolut keine (Luxus)-Träume offen. Elf Stelzenbungalows im türkisgrünen Meer, 21 Strandsuiten und drei Gartensuiten liegen verstreut auf dem Areal, das sechs Koralleninseln umfasst.
Im Open-Air-Kino laufen internationale Filme

Alle Villen haben ein luftiges Wohnzimmer, ein großes Open-Air-Badezimmer und einen Außenwohnbereich. Stimmungsvoll inmitten der Baumwipfel liegt das Restaurant „The Tree Top“. Es serviert Asian-Fusion-Cuisine mit frischen organischen Zutaten aus der Umgebung. Dazu werden exotische Drinks serviert. Die untere Terrasse des Restaurants bietet eine spektakuläre Aussicht aufs Meer. Wer möchte, schlürft seinen Cocktail in der offenen „Jules Verne Bar“: Hier gibt es eine Plattform, um die Tierwelt in der nahen Umgebung zu beobachten – z.B. Fledermäuse. Denn die Koralleninseln sind üppig mit tropischem Urwald und Palmenhainen bedeckt.

In der „Boat House Bar“ mit ihrem Boho-Style direkt am perlweißen Sandstrand kann man relaxen und Lunch oder Dinner genießen – mit Sand zwischen den Zehen. Das Boat House wurde komplett aus angeschwemmtem Holz gefertigt – und ist auch ein stimmungsvoller Platz, um ein BBQ zu genießen.
Bibliothek in Baumhaus-Optik

Ein ruhiger Ort – falls zwischendurch ein kurzer tropischer Regenschauer hereinplatzt – ist die holzgetäfelte Bibliothek in Baumhaus-Optik: Hier findet man nicht nur Klassiker der internationalen Literatur, sondern auch Bücher über Naturgeschichte und Architektur. Und wer mag, kann sogar verschiedenste Landkarten studieren.

Um die Vielfalt der Meeresbewohner zu schützen, ist das Ankern von Motorbooten vor Bawah verboten. Auch die Moskitos werden mit natürlichen Methoden in Schach gehalten; Pestizide sind hier ebenfalls ein Fremdwort. Im Wellness Center „Aura“ mit seinem großzügigen Yoga-Pavillon können Gäste an Yoga-, Meditations-, Pilates- und Reiki-Stunden teil nehmen. Daneben gibt es eine Reihe von Treatments für Körper und Gesicht mit nachhaltiger Kosmetik – z.B. die verjüngende Gesichts-Yogamassage mit Jadesteinen.
„Wir möchten dem Land etwas zurück geben“

Tagsüber bietet sich eine Tour im Kajak, Stand-up Paddling, Segeln, Kite Surfen oder Schnorcheln in einer der unberührten Lagunen an. Hier trifft man auf die bunteste Unterwasserwelt: Feuerfische, Kugelfische, Papageien- und Doktorfische, Anemonenfische und Riffhaie sind nur einige der Riff-Bewohner. Auch eine Tour im Speedboot ist rund um das Reserve möglich. Aber das ist noch nicht alles.

„Wir möchten dem Land und der lokalen Bevölkerung etwas zurück geben“, sagt Tim Hartnoll. „Was wir mit dem Resort erreichen, wäre letzten Endes bedeutungslos, wenn nicht die benachbarten Dörfer und die angrenzende Umgebung zusammen mit uns wachsen und florieren“. Dies ermöglicht die Bawah Anambas Foundation, die kürzlich gegründet wurde
Eines der Ziele der Foundation ist es, die einheimische Bevölkerung nachhaltig zu unterstützen.
Engagement für den Meeres- und Naturschutz

„Ich bin gerade von der „Our Ocean Conference“ auf Bali zurück gekommen“, so Hartnoll. Hier stellte er die Bawah Anambas Foundation vor. Die „Our Ocean Conference“ fand auf der indonesischen Vulkaninsel statt; sie wurde dieses Jahr zum fünften Mal ausgerichtet. Ziel ist es, die Teilnehmer über Neuigkeiten zu informieren und Absprachen zum Schutz des Ozeans – wie z.B. zur nachhaltigen Fischerei – zu vereinbaren. „Die meisten Gäste sind sehr interessiert an unseren Aktivitäten für den Naturschutz“, erzählt Hartnoll. Derzeit kann man z.B. die Permakultur-Gärten des Resorts auskundschaften. Hier werden u.a. Blumenkohl, Tomaten, Spinat, Kartoffeln, Papaya und Melonen angebaut.

„Geplant ist, dass Gäste künftig an unserem Programm zur Korallen-Wiederherstellung teil nehmen können. Man kann dann zusammen mit Meeresbiologen tauchen und helfen, neue Korallen zu pflanzen. Außerdem sollen Gäste unsere organischen Farmen und den Englischunterricht in den Schulen besuchen können“, freut sich Hartnoll auf weitere Projekte, die die Gäste mit einbeziehen – wenn diese möchten.
Marine Conservation im südchinesischen Meer

Die Bawah Anambas Foundation hat ein Ziel: Sie möchte die Biodiversität auf den indonesischen Anambas-Inseln schützen. Dafür arbeiten Locals und Förderer der Foundation eng zusammen.

Die Riffe rund um die Anambas-Inseln besitzen eine einmalige Biodiversität. Auch der Regenwald auf dem Archipel birgt viele Schätze. Um die Natur zu bewahren und die lokale Bevölkerung mit ins Boot zu holen, wurde in diesem Jahr die Bawah Anambas Foundation ins Leben gerufen. So wurde z.B. die Fischerei im direkten Umfeld der Inseln untersagt. Der Erhalt des Lebensraumes von Schildkröten ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Auch die Korallen werden wieder aufgestockt.
Lebensbedingungen Einheimischer verbesserm

Die einheimischen Inselbewohner werden in die Arbeit der Foundation einbezogen: Denn eines der Hauptziele der Stiftung ist es, die Lebensbedingungen der Locals auf nachhaltige Weise zu verbessern. Dies ist unerlässlich, damit Inselbewohner, Betreiber des Resorts und auf Wunsch auch Gäste miteinander respektvoll zusammen arbeiten können. Auf dem gesamten Anambas-Archipel leben rund 45.000 Menschen; 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung sind vom Fischfang abhängig. Die Foundation unterstützt Einheimische bei der Entsorgung von Müll und bei der Mülltrennung, damit Abfälle und alte Netze nicht im Meer landen. Außerdem wird über das Abfallproblem und dessen Folgen aufgeklärt, bevor recyclebare Materialien oder temporäre Mülldeponien ins Leben gerufen werden.

Um erschwingliche Lebensmittel in Bio-Qualität anzubauen, und die Abhängigkeit der Bevölkerung vom Meer zu verringern, wurden Farmen für ökologischen Landbau angelegt. Hier wird u.a. eine technische Grundausbildung angeboten. Und in den Schulen findet als unterstützende Ausbildung in der Mittel- und Oberstufe Englischunterricht statt: Anstatt des herkömmlichen Frontalunterrichts wurde ein digitaler Englisch-Club gegründet, in dem Kinder über eine Online-Plattform mit ihren Tutoren interagieren können.
Enge Zusammenarbeit mit der lokalen Gemeinschaft

Auch die Wälder auf den Anambas-Inseln werden aufgeforstet – u.a. indem lokale Pflanzen- und Tierarten wieder auf Bawah Island angesiedelt werden.
Tim Hartnoll, Eigentümer des Bawah Reserve und Mathew Champan, Förderer der Foundation, sind sich einig: „Als wir auf Bawah Island das Resort bauten, war es ausschlaggebend, einem nachhaltigen Betriebs- plan zu folgen. Wir arbeiten eng mit der lokalen Gemeinschaft, der lokalen Regierung, Nichtregierungsorganisationen, akademischen und anderen Forschungseinrichtungen zusammen, die den gleichen Ethos verfolgen.“

Weitere Informationen unter www.bawahreserve.com.