Der Eurostar saust unter dem Ärmelkanal hindurch. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Bequem, einfach und vor allem umweltfreundlich, das ist mit dem Hochgeschwindigkeitszug Eurostar die Alternative zum Fliegen, um in die britische Metropole London zu reisen. Einstieg in das komfortable Reisegefährt erfolgt von einigen Städten in Westdeutschland wie Dortmund, Essen, Duisburg, Düsseldorf, Köln und Aachen.
Ein Umstieg in Brüssel in den Zug, der sich gen der britsichen Insel aufmacht, ist obligatorisch. Die Zugfahrt tief unter dem Meer durch den Ärmelkanal ist durchaus ein außergewöhnliches und auch beeindruckendes Reiseerlebnis.
Drei Sitzklassen für jeden Bedarf
In der Standard-Klasse gibt es ausreichend Platz für Gepäck und die Gäste. – Foto: Susanne Timmann
Auch wenn die Standard-Klasse die günstigste ist, kann hier bequem gesessen werden. Steckdosen und Leselampen befinden sich eh an jedem Platz. Ein Bordbistro oder ein Automat versorgt alle Reisenden, die Hunger oder Durst verspüren, mit genügend Auswahlmöglichkeiten.
Verwöhn-Momente in der Eurostar-Plus-Klasse. – Foto: Susanne Timmann
Mit Eurostar-Plus-Klasse genießen die Reisenden neben einer kleinen Mahlzeit am Tisch zusätzlichen Komfort mit größeren Sitzen mit perfekter Beinfreiheit. Da heißt es entweder einfach ausspannen oder entspannt arbeiten. In allen Klassen steht kostenfreies WLAN zur Verfügung, was sowohl die Arbeit als auch das private Surfen erleichtert.
Für Gepäck findet sich auch in der Eurostar-Plus-Klasse ausreichend Platz. – Foto: Susanne Timmann
Wer noch mehr möchte, bucht sich in der Eurostar-Premier-Klasse ein. Hier lässt es sich noch genüsslicher arbeiten, entspannen und erholsam das Ziel erreichen. Den werten Gästen wird ein Gourmetmenü am Platz serviert, inklusive köstlicher Getränke.
Umstieg in Brüssel braucht etwas Zeit
Für den Umstieg in Brüssel Midi/Zuid sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. – Foto: Susanne Timmann
Der Umstieg in Brüssel Midi/Zuid sollte an sich unkompliziert und reibungslos verlaufen, dennoch muss genügend Zeit eingeplant werden. Das Passieren der Sicherheitskontrolle wie im Flughafen und die zweimalige Reisepasskontrolle nimmt Zeit in Anspruch. Müssen doch seit dem Brexit alle Gäste dieses Prozedere mit Reisepass durchlaufen.
Die Gleise des Eurostars sind leicht zu erkennen. – Foto: Susanne Timmann
Dafür bietet der Bahnhof einige Shops und verschiedene Möglichkeiten, sich die Wartezeit zu verkürzen. Doch schnell sind die Warteschlangen groß und die Zeit verrinnt dann doch schneller als gedacht. Am Bahnsteig angekommen, geht es sehr entspannt zu, da die Gäste alle einen festen, reservierten Sitzplatz haben.
Fahrt unter den Wassermassen
Die Fahrt unter Wasser kann ganz entspannt angetreten werden. – Foto: Susanne Timmann
Zu Beginn erfreuen sich die Zuggäste im Eurostar an den großen Fenstern und genießen den Ausblick auf das oft ländliche Belgien und Frankreich. Erst wenn es dann plötzlich für längere Zeit draußen einfach dunkel bleibt, wird klar, dass sich zunehmend Wassermassen über einem befinden. Für den einen ein eigenartiges Gefühl, für den anderen auch nichts anderes als jede Zugstrecke in der Nacht. Beachtenswert: die Meeresoberfläche ist immerhin bis zu 75 Metern entfernt.
Im Eurostar nach London sind auch Kabinen für zwei Personen buchbar. – Foto: Susanne Timmann
Bemerkenswert ist, dass die Fahrt mit dem Eurostar mit seiner ausgeglichenen Fahrweise wenig ruckelt, sehr leise ist und so kein mulmiges Gefühl entsteht. Galant gleitet er durch den 50,45 Kilometer langen Eisenbahntunnel, der 1994 eröffnet wurde. Beeindruckend ist der Streckenanteil von 38 Kilometern unter dem Ärmelkanal. Dieser ist damit der längste Unterwassertunnel der Welt. Nach etwas über 30 Minuten ist es schon geschafft. Die aerodynamische Spitze des Eurostars findet den Weg nach draußen und die britische Insel wird sichtbar.
Nachhaltigkeit wird groß geschrieben
Die Züge von Eurostar fahren alle mit nachhaltigem Strom. – Foto: Susanne Timmann
Tatsache ist, dass die Anreise mit dem Eurostar sicherlich eine der umweltfreundlichsten Möglichkeiten ist, die britische Hauptstadt zu erreichen. Vor allem im Vergleich zum Fliegen entsteht ein deutlich geringerer CO2-Ausstoß pro Passagier. Das erleichtert das reisefreudige Herz doch sehr, da der ökologische Fußabdruck deutlich reduziert wird. Der Antrieb der Eurostar-Flotte erfolgt mit Strom aus erneuerbaren Energien.
Zeit für einen Kaffee bleibt allemal. – Foto: Susanne Timmann
So erklärt Gwendoline Cazenave, CEO bei Eurostar „Eurostar verpflichtet sich, die emissionsärmste Form des internationalen Reisens zu sein. Unsere Eurostar-Züge haben einen CO₂-Fußabdruck, der im Durchschnitt um 95% geringer ist als der eines Fluges. Über den Vorteil der Nachhaltigkeit hinaus geht Eurostar noch einen Schritt weiter: Wir bauen das Rückgrat des nachhaltigen Reisens in Europa, verbinden mehr Menschen und verbinden Schienennetze für mehr Ziele.“
Im Bord-Bistro gibt es allerlei Leckeres zu kaufen. – Foto: Susanne Timmann
Und auch an Bord selbst wird wert auf Nachhaltigkeit gelegt, zum Beispiel rund um das Thema Genuss. Die Speisen und Getränke stammen vorwiegend aus der Region. Abfälle wie Altglas, Pappe, PET-Plastik, das soweit wie möglich vermieden wird, und Aluminium werden sortiert und getrennt entsorgt. Organische Abfälle der Eurostar-Premier-Menüs werden eingesammelt und an die Kompostieranlagen von Les Alchimistes in der Nähe von Paris weitergeleitet. Ein wichtiger Beitrag, um das Reisen heutzutage mit gutem Gewissen genießen zu können.
Willkommen in London
Schöner Zeitvertreib im Bahnhof King’s Cross St. Pancras. – Foto: Susanne Timmann
Die Fahrt ins allzeit, wunderschöne London endet am berühmten Bahnhof King’s Cross St. Pancras, bekannt als traumhafte Kulisse der Harry-Potter-Filme und durch das imaginäre Gleis 9 3/4, das besucht werden kann und natürlich einer der beliebtesten Fotospots ist. Ebenso die Klavierspieler, die sich spontan zu einer kleinen Session treffen und einfach drauf los spielen.
Der Bahnhof King’s Cross ist ein architektonisches Meisterwerk. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Von außen entfaltet sich die ganze Schönheit des rötlichen Backsteingebäudes, dessen Anmutung sich niemand entziehen kann. Aber das ist erst der Anfang eines wundervollen, spannenden und kulinarischen Abenteuers durch die britische Metropole London. Weitere Informationen zur Fahrt mit dem Eurostar nach London unter www.eurostar.de
Weitere Informationen
Nach London mit dem Eurostar ist ein besonderes Erlebnis. – Foto: Susanne Timmann
Tickets buchen: Der Hochgeschwindigkeitszug verbindet täglich die Stationen Dortmund, Essen, Duisburg, Düsseldorf, Köln, Aachen, Lüttich, Brüssel und Paris miteinander. Eurostar-Reisende erreichen beispielsweise von Köln aus London bis zu drei mal täglich. Wobei die Fahrt von Köln nach Brüssel eine Stunde und 50 Minuten und von Brüssel nach London eine Stunde und 52 Minuten dauert. Eingerechnet werden muss die Umsteigezeit in Brüssel. Buchen lassen sich die Fahrten unter www.eurostar.com.
Die Recherchereise wurde von Eurostar Deutschland unterstützt.
Buchtipp: Time for tea, sex and fun
Obwohl der Titel von Time for tea, sex and fun auf Englisch ist, wirft das amüsante wie lehrreiche Buch auf Deutsch mit viel Esprit einen liebenswerten Blick auf unsere englischen, schottischen und walisischen Freunde.
Demnach ist klar, dass es alle Arten von Briten gibt – große und kleine, hübsche und hässliche, dicke und dünne, freundliche und aggressive. Einige haben blonde Haare, einige braune, einige schwarze oder graue. Einige gar keine. Besonders in sonnigen Gefilden ist der ansonsten eher nordisch-blasse Brite daran zu erkennen, dass er nach einem Sonnenband wie ein abgebrühter Hummer aussieht, sich aber nichtsdestotrotz lustig weiter Tag für Tag in die pralle Sonne legt.
Doch der Brite ist nicht nur gegen Hitze resistent, auch jegliches Kälteempfinden scheint ihm fremd. Wer diese stereotypen Ansichten teilt oder Bestätigung für diese sucht, wird in Time for tea, sex and fun von Mortimer Reisemagazin Redakteur Karsten-Thilo Raab ebenso fündig werden, wie derjenige, der seine alten, verkrusteten Ansichten über die Briten endlich ins rechte Licht rücken möchte. Auf jeden Fall dürfte in dem Buch viel Interessantes, Kurioses, Unterhaltsames und Wissenswertes über die Briten und ihre Lebensgewohnheiten zu entdecken sein.
Erhältlich ist Time for tea, sex and fun (ISBN 978-3711527257) von Karsten-Thilo Raab für 18 Euro im Buchhandel oder online bei allen gängigen Versandbuchhändlern wie Thalia, JPC oder Amazon.
Susanne Timmann
lebt im Rheinland, ist aber in der Welt zuhause. Seit 2022 fungiert sie als stellvertretende Chefredakteurin des Mortimer Reisemagazins, für das sie Beiträge in Wort und (Bewegt-) Bild über Destinationen weltweit verfasst.
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