
Was ist lauter? Sind es die tosenden Fluten des Potaro Flusses, wenn dieser sein Bett verlässt, um rund 226 Meter dröhnend in die Tiefe zu stürzen? Oder das Herzklopfen der Alpin-Sportler, die sich etwas unterhalb der Fallkante von einem Felsplateau abseilen, nur wenige Meter entfernt von der Naturgewalt, von Gischt umweht? Zum Glück muss man nicht Hardcore-Abenteurer ohne Höheangst sein, um diese Frage beantworten zu können. Denn Guyanas wohl spektakulärstes Naturwunder lässt sich auch auf wesentlich entspanntere Art und Weise erleben.
Es braucht nur eine Flugstunde von der Hauptstadt Georgetown, um in kleiner Gruppe (acht bis zwölf Passagiere) an Bord einer ebensolchen Propellermaschine ins Herz des Kaieteur Nationalparks zu gelangen. 580 Quadratkilometer Dschungel, nahezu unberührt und mit Aussichten, wie sie sich auch 1870 Barrington Browne geboten haben müssen, dem Entdecker der Kaieteur Falls. Glücklicherweise hat sich hier seitdem wenig bis gar nichts verändert. Kaum Menschen, keine Absperrungen, Natur pur statt touristischem Schnickschnack.

Dabei können die Kaieteur Falls mit Superlativen glänzen. Er ist einer der höchsten Einzel-Wasserfälle der Welt und schlägt in dieser Kategorie die „nur“ 57 Meter hohen aber wesentlich bekannteren Niagara-Fälle um Längen. Mit welch außergewöhnlichem Naturschauspiel man es zu tun hat, wird einem bereits beim Anflug klar. Die Cesna zieht mehrfach an den donnernden Wassermassen des Potaro vorbei und schafft somit die erste Gelegenheit für spektakuläre Fotos. Später, am Boden, werden die Besucher noch zu drei weiteren Spots geführt, die neue aber ebenso sensationelle Perspektiven bieten.
Den Abstecher zu den Kaieteur Fällen können Guyana-Urlauber als Tagesausflug buchen, doch würden diese sich bei einem Rückflug nach Georgetown am gleichen Tag weiterer außergewöhnlicher Erlebnisse berauben. So gibt es in der Nähe verschiedene Naturpfade, die einen Einblick in die vielfältige Flora und Fauna der Region bieten. Weitere Informationen unter www.guyana-tourism.com.
Buch- und Geschenktipp für naseweise Reisende und Zuhausebleiber
Reisen erweitert den Horizont und schärft den Blick für andere Länder, Kulturen und Lebensweisen. Wer reist, entdeckt immer wieder Spannendes, Faszinierendes, Kurioses, Verrücktes und Amüsantes. Vor allem Superlative und Rekordverdächtiges werden allerorts gerne mit Stolz präsentiert. Das eine oder andere bleibt im Gedächtnis, anderes ist schnell wieder vergessen. So oder so ist Reisen immer ein Stück weit vergleichen. Mal stechen Gemeinsamkeiten ins Auge, dann sind es gravierende Unterschiede zu dem, was man im heimischen Sprengel vorfindet.
Vieles von dem, was sich unterwegs entdecken lässt, sorgt später für Gesprächsstoff. Dabei gibt es Zeitgenossen, die als wandelndes Lexikon durchgehen könnten, weil sie in der Lage sind, sich noch so kleine Details und Fakten zu merken. Gerade diese Dinge sind es, die für jede Menge Gesprächsstoff und Spaß, für Staunen, Kopfschütteln und Gelächter sorgen. Und so überrascht „Prahlhanswissen für Gelegenheitsreisende“ von Karsten-Thilo Raab als ein Kompendium, das nicht unbedingt im Alltag benötigtes Wissen vermittelt, gleichzeitig jedoch jede Menge Spaß garantiert.
Erhältlich ist Prahlhanswissen für Gelegenheitsreisende (ISBN 978-3-939408-47-5) von Karsten-Thilo Raab als Hardback mit 160 Seiten für 23,99 Euro im Buchhandel oder versandkostenfrei direkt beim Westflügel Verlag oder bei Amazon.

Mortimer
Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.