Der beheizte Außenpool im Parkhotel-Garten lädt zu ein paar entspannten Schwimmzügen ein. – Foto: Honza Klein / Mortimer Reisemagazin
Es gibt ja Orte, bei denen man sich fragt, wann die beste Reisezeit ist. In dem nun folgenden Beispiel im bayerischen Bad Wörishofen ist es egal. Reisezeit ist immer. 365 Tage im Jahr. Schließlich ist der Ort Kurstadt. Und das hat das Allgäu-Örtchen eben vor allem wegen des Priesters Sebastian Kneipp, der die Heilkraft der kalten Bäder entdeckte. Und wenn es den Begriff Spa (Salus per aquam, Gesundheit durch Wasser) nicht schon seit Römerzeiten vor 2.000 Jahren geben würde, Kneipp wäre ein guter Erfinder dafür gewesen.
„Das Wasser ist richtig angewendet das unschuldigste Heilmittel. Ich habe das Wasser schätzen und lieben gelernt wie keiner, mich hat es zu dem gemacht, was ich bin; das Wasser ist mein bester Freund und wird es bleiben, bis ich sterbe“, schrieb er. An vielen Stellen in Bad Wörishofen wird an ihn erinnert. An seinem Wohnhaus, mit einer Statue und auch im Garten des Vier-Sterne-Plus-Parkhotels. Dort findet sich eine kleine Kapelle, die von dem Geistlichen 1895 gesegnet wurde.
Älteste Herberge vor Ort
Ein Blickfang: Die Kapelle im Garten des Parkhotels in Bad Wörishofen. – Foto: Honza Klein / Mortimer Reisemagazin
Ein Jahr später öffnete das Kurhotel Sproll seine Türen. Die Wirkung der Kneippschen Kuren hatte sich rumgesprochen und zeigte nun also seine Wirkung auch in Form eines neuen Hotels. Damit ist das heutige Parkhotel, in dessen Garten die Kapelle steht, die älteste Herberge am Ort. Nun der Ort ist so eine Sache. Denn eigentlich ist es ein Stück Südtirol. Genau genommen der nördlichste Punkt Südtirols. Diesen Beinamen verdankt das Vier-Sterne-Plus-Hotel seinem Eigentümer Luis Hillebrand. Der Meraner, der schon in seiner Heimat mit Hotels Erfahrungen gemacht hatte, kaufte das Haus 2008.
„Damals hatte ich mich hier verliebt“, erzählt er verschmitzt. „Die Liebe ging, das Hotel bliebt“, fügt er augenzwinkernd hinzu. Aber das ist irgendwie auch nicht so richtig. Wenn er von seinem Hotel spricht, spürt man die Leidenschaft und eben auch die Liebe zu seinem Job. Besser gesagt zu seiner Leidenschaft. „Alles, was ich in einem Hotel geboten haben möchte, versuche ich unseren Gästen auf bestmögliche Weise zu bieten“, erzählt er.
Alle Zimmer mit Parkblick
Betreiber Luis Hillebrand hat ein Stück Südtiroler Lebens- und Genusskultur in Bayern etabliert. – Foto: Honza Klein / Mortimer Reisemagazin
So gibt es eben eigentlich nichts, was Wünsche offenlässt. 120 Gäste können beherbergt werden. In modernen großzügigen Zimmern, die alle zum Park mit Blick auf Garten, Kapelle und Pool gehen. Vor allem Einheimische aber auch Schweizer, Amerikaner und Asiaten kommen gern. Ebenso wie Reinhold Messner, James Last, Kojack Telly Savalas, Udo Jürgens, Hans-Dietrich Genscher und Til Schweiger, um nur einige zu nennen, waren Gäste. Ob sie den Pool nutzten, ist nicht überliefert. Aber selbst im Winter hätten sie im Außenpool relaxen können. Ganz im Sinne von Kneipp. Na ja – vielleicht doch nicht ganz so. Das Wasser ist wärmer.
Jedoch im 3.000 Quadratmeter großen Spa-Bereich findet sich natürlich ein Kneipp-Becken. Mit dem Konterfei des Priesters an der Wand. Seit neuestem entdeckt man dort noch etwas, mit dem Kneipp wohl sehr zufrieden gewesen wäre: die Urkunde des Leading-Spa- Awards 2025. In der Tat kommt ein Aufenthalt im Parkhotel einer kleinen Kur gleich. Schließlich ist man in Bad Wörishofen. Und dort gibt es auch einiges zu entdecken.
Ein Stück Südtirol in Bayern
Genuss wird im Parkhotel in Bad Wörishofen groß geschrieben. – Foto: Honza Klein / Mortimer Reisemagazin
Man kann zum Beispiel vom Parkhotel, welches ja nach eigener Aussage „der nördlichste Punkt Südtirols“ ist, direkt in die Südsee entfliehen. Denn mit diesem Ambiente wirbt die örtliche Therme. Oder man besucht die Kneipp-Ausstellung im ehemaligen Dominikanerkloster, sowie das Mausoleum des Heilers mit seinem Sarkophag aus schwarzem Marmor. Und natürlich bietet die Umgebung etliche Möglichkeiten für ausgedehnte Spaziergänge oder eine Tour mit dem Rad. Natürlich gestartet im nördlichsten Fahrradraum Südtirols. Selbst das wohl bekannteste Schloss Deutschlands, Neuschwanstein, ist nur eine Autostunde entfernt oder man besichtigt das ebenfalls nicht so weit entfernte Kloster Andechs und den Ammersee.
Dann aber wieder schnell zurück ins Parkhotel. Denn eigentlich kann man hier den gesamten Tag verweilen. Je nach Wetter im großen Park entspannen oder in einer der vielen kuschligen Loungeecken des Hauses, den bereits erwähnten Spa-Bereich ausgiebig nutzen und sich am Abend den Köstlichkeiten von Küchenchef Mario Susilo hingeben. Der Österreicher passt mit seiner Kochkunst gut zum Südtirol Anspruch von Eigentümer Hillebrand.
Kulinarik mit regionaler Note
Mario Susilo und Luis Hillebrand verstehen sich auch auf flüssige Köstlichkeiten. – Foto: Honza Klein / Mortimer Reisemagazin
„Wir haben schließlich die gleichen Nationalfarben“, scherzt Susilo: „Rot/Weiß“. Das meiste von dem, was er auf die Teller bringt, kommt direkt aus Südtirol. „Ich suche alle Produkte selbst bei einheimischen Produzenten aus“, erzählt Hillebrand. Käse, Schüttelbrot, Honig und Wein, das Fleisch, welches dann noch in einer Selchkuchl reifen kann und demnächst sogar die Eier bringt er jede Woche frisch aus Südtirol in sein Haus. Selbst ein Südtirol-Fest hat Hillebrand in Bad Wörishofen ins Leben gerufen. Auch als er davon erzählt, merkt man ihm an, mit welcher Freude und Leidenschaft er seinen Betrieb führt. Und dass sein Satz „I frei mi auf di“, mehr als Marketing ist.
Dieses Gefühl, was in dem Hotel wohl am besten als Zu-Hause-Gefühl beschrieben werden kann, ist auch bei den 55 Mitarbeitern zu erkennen. Ruhig, unaufgeregt und immer professionell erfüllen sie die Wünsche der Gäste. Allerdings stammen unsere Mitarbeiter nicht auch noch alle aus Südtirol“, scherzt Hillebrand. 15 Nationen hat er vereint. So auch in der Bar, die das Übliche bietet aber auch viele, viele, sehr viele Gin Sorten. Schließlich hat Südtirol eine riesige Kräutervielfalt. Da lässt sich einiges verkosten. Ebenso wie Weine aus dem Etschtal und den Tälern drum herum, Liköre, Brände oder eine guten Südtiroler Apfelsaft.
Ein absoluter Genuss: der hauseigene Kaiserschmarrn. – Foto: Honza Klein / Mortimer Reisemagazin
Allerdings, und das ist vielleicht das Einzige, was noch nicht so perfekt ist, das Ambiente ist noch verbesserungswürdig. Es stammt noch aus der Zeit bevor Hillebrand das Haus übernommen hat und wirkt etwas angestaubt. „Anfang 2026 wird aber alles umgebaut“, erzählt er. Dafür werden die Türen des Hauses für einige Zeit geschlossen, um dann noch schöner wiedereröffnet zu werden. Danach wir der oberbayrische Ort dann wohl endgültig ein Stück Südtirol sein.
Informationen: Das Parkhotel, Bahnhofstraße 8-10, 86825 Bad Wörishofen, Telefon 08247-3520, www.das-parkhotel.com
Bewertung des Mortimer Reisemagazins
Die „gute Stube“ strahlt große Gemütlichkeit aus. – Foto: Honza Klein / Mortimer Reisemagazin
In jeder Kategorie werden maximal fünf Sterne vergeben:
Lage ∗∗∗∗
Ausstattung ∗∗∗∗
Sauberkeit ∗∗∗∗
Essen & Trinken ∗∗∗∗
Service ∗∗∗∗
Fazit: Das Parkhotel in Bad Wörishofen besticht durch eine gelungene Mischung aus Lage, Ausstattung und Genuss.
Die Recherche fand – ohne Einfluss auf die journalistische Ausarbeitung – auf Einladung / mit Unterstützung des Parkhotels in Zusammenarbeit mit der comma PR & Marketingagentur GmbH statt.
Honza Klein
Der Berliner hat für diverse Radiosender gearbeitet, war viele Jahre Redakteur bei der Berliner Morgenpost, hat an Büchern über Berlin mitgearbeitet und ist u.a. Autor für die Super Illu und Gastgeber einer Talksendung bei TV Berlin.
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