Durstlöschend, erfrischend und überall zu finden: das Bergwasser – Service-Tipps für Wanderer

So verlockend blau und klar das Wasser wie hier im Riessersee auch aussehen mag,  beim Nachfüllen mit Wasser aus Bächen oder Seen sollten Wanderer Vorsicht walten lassen. (Foto Markt)
So verlockend blau und klar das Wasser wie hier im Riessersee auch aussehen mag, beim Nachfüllen mit Wasser aus Bächen oder Seen sollten Wanderer Vorsicht walten lassen.

Wasser ist nicht gleich Wasser — das gilt vor allem in den Bergen. Wann eignet es sich als Durstlöscher, wie erfrischt das kühle Nass am besten müde Beine und wie finden Wanderer überhaupt die besten Quellen? Experten aus der Wanderdestination Garmisch-Partenkirchen verraten fünf wertvolle Tipps zum Umgang mit Bergwasser während einer sommerlichen Wanderung.

Berg- oder Trinkwasser – den Unterschied erkennen

Zahlreiche Brunnenanlagen wie hier in Gamisch locken mit kühlem Nass.
Zahlreiche Brunnenanlagen wie hier in Gamisch locken mit kühlem Nass.

Wer unterwegs seinen Getränkevorrat aufgebraucht hat, sollte beim Nachfüllen mit Wasser aus Bächen oder Seen Vorsicht walten lassen. „Man weiß nie, ob sich oberhalb des einsehbaren Bereichs Verunreinigungen im Wasserzulauf befinden“, rät der Garmisch-Partenkirchener Naturkundler Josef Karner.

Gegen eine kurze Erfrischung, ein paar Spritzer ins Gesicht, spreche jedoch nichts. Zum Trinken eignet sich aber nur Wasser aus sauberen Quellen, welche häufig als Trinkbrunnen zu finden sind. Dieses Bergquellwasser ist frisch und rein, deshalb bleibt auch der Kaffee oder Tee auf einer Berghütte in besonders guter Erinnerung.

Regelmäßige Flüssigkeitszufuhr

Durch die körperliche Anstrengung beim Wandern gehen sowohl Flüssigkeit als auch Mineralien und Kohlenhydrate verloren. Für einen optimal funktionierenden Stoffwechsel ist es wichtig, etwa alle 20 Minuten zwischen 150 und 200 Milliliter Wasser zu trinken, bei hohen Temperaturen noch mehr.

„Bei längeren Wanderungen ist auch der Mineralienverlust auszugleichen. Dies erreicht man durch eine Prise Salz im Trinkwasser oder durch den Verzehr von salzhaltigen Lebensmitteln“, empfiehlt Adelheid Ehrhardt, Ernährungswissenschaftlerin aus Garmisch-Partenkirchen. Um die verbrauchten Kohlenhydrate wieder aufzufüllen, eignet sich etwas Apfelsaft im Wasser.

Eine Wanderung in der Bergwelt wie hier bei Garmisch-Partenkirchen präsentiert nicht nur tolle Ausblicke, sondern macht auch durstig.
Eine Wanderung in der Bergwelt wie hier bei Garmisch-Partenkirchen präsentiert nicht nur tolle Ausblicke, sondern macht auch durstig.

Mehr Pep im Bergwasser

Pures Wasser ist meist nicht jedermanns Geschmack. Falls die mitgebrachte Fruchtschorle schon aufgebraucht ist, gibt es ein paar einfache Tricks, dem Bergquellwasser eine fruchtige Note zu verleihen: Dazu einfach ein paar leckere Früchte oder Gemüse, zum Beispiel Gurke, mitnehmen und bei Bedarf ins Wasser geben – fertig ist der selbstgemixte Durstlöscher.

„Geschmacksstoffe, wasserlösliche Vitamine und Antioxidantien gehen nun in das Wasser über und verleihen ihm einen besonderen Charakter“, erklärt Simone Reiter, Gesundheitswissenschaftlerin bei Garmisch-Partenkirchen Tourismus. Auch Kräuter, die man unterwegs findet, zum Beispiel Minze, eignen sich als Geschmackszutat.

Kühle Erfrischung mit Bergwasser

Ungeachtet der Trinkqualität eignet sich Bergwasser immer optimal, um den Körper zu erfrischen oder erschöpfte Beine wieder auf Trab zu bringen. Ein paar kleine Spritzer ins Gesicht, auf die Pulsadern oder auch Kneippen hilft gegen müde und angeschwollene Gliedmaßen: Der thermische Reiz durch das kalte Wasser verengt die Gefäße und lässt das Blut schneller fließen.

Die Flüsse und Seen in den Bergen laden dazu ein, die Füße nach einer Wanderung einfach mal abzuküklen. (Fotos Markt Garmisch-Partenkirchen)
Die Flüsse und Seen in den Bergen laden dazu ein, die Füße nach einer Wanderung einfach mal abzuküklen. (Fotos Markt Garmisch-Partenkirchen)

„Die Folge ist eine effizientere Sauerstoffversorgung und höhere Leistungsfähigkeit“, weiß Bettina Plank, Heilklimatherapeutin bei Garmisch-Partenkirchen Tourismus.

Aufspüren der besten Quellen

Auf der Suche nach einer Trinkgelegenheit sollten Wanderer folgenden Tipp beachten: „Neben guten Quellen mit Heilwirkung wurde früher oft eine kleine Kapelle oder ein Gedenkstein gebaut, welche zumeist der Mutter Maria geweiht sind“, verrät Ernährungsspezialistin Adelheid Ehrhardt.

In Garmisch-Partenkirchen gibt es beispielsweise Quellen im Kramergebiet an der Almhütte in unmittelbarer Nähe der Kneippanlage, auf dem Kramerplateauweg zum Pflegersee oder auch im Reintal. Das Garmischer Leitungswasser stammt aus dem Hammersbacher Brunnen. Generell ist das Quellwasser aus dem gesamten Zugspitzmassiv qualitativ hochwertig, teilweise sogar in Mineralwasserqualität.