Fast 5.000 Quadratkilometer Fläche, riesige, das ganze Blickfeld füllende Schluchten, eine unvergleichliche Flora und Fauna und dann dieser Ausblick in die Gebirge. Das ist der einzigartige Grand Canyon im Norden Arizonas. Wer sich einmal den Lebenstraum erfüllt und zum Grand Canyon nach Arizona aufbricht, kann sich auf eine schier endlose Tiervielfalt gemacht machen, die es in dieser Fülle an keinem anderen Ort der Welt gibt. Ob Koyoten, Fledermäuse, Eichhörnchen, Waschbären, Bieber oder Pumas: Für viele Tiere bedeutet der Grand Canyon seit Jahrhunderten Heimat.
Viele verschiedene Tierarten haben ihr Zuhause in den kilometerlangen Gebirgen, Schluchten und Steppen gefunden und leben oftmals in friedlicher Koexistenz. Bei den Touristen besonders beliebt und oft in freier Wildbahn zu beobachten sind Vögel. Der Grand Canyon ist Heimat vieler verschiedener Arten. Der bekannteste und beliebteste von ihnen – nicht umsonst das Wappentier der USA – ist der Weißkopfseeadler. Er ist den Amerikanern so heilig, dass das kommerzielle Fangen oder gar Töten des Adlers seit 1940 unter harter Strafe steht, da man sich Sorgen um den Fortbestand des Königs der Lüfte macht. Nicht minder beliebt ist der Steinadler, der auch in Deutschland in den bayerischen Alpen heimisch ist.
Richtig bunt wird es in den Steppen und Wäldern des Grand Canyon. Hier leben viele Tierarten, die das Bild der USA im Ausland prägen. In den unterschiedlichen Vegetationszonen des Nationalparks sind alleine 92 Säugetierarten heimisch wie Puma, Kojote, Dickhornschafe oder Nagetiere und Fledermäuse. Selbst Truthähne fühlen sich in vielen Arealen des Grand Canyon heimisch. Aber auch 57 Arten an Reptilien leben hier: So tummeln sich nicht nur viele verschiedene Echsenarten in der Felsenlandschaft herum, auch exotisch anzusehende und leicht mit Gesteinen zu verwechselnde Krötenechsen haben ihren festen Platz in der Fauna Arizonas. Dazu kommen noch 18 Arten an fischen, die sich im Colorado River tummeln.
Der South Rim kann das ganze Jahr über, der North Rim zwischen Mitte Mai und Mitte Oktober erkundet werden. Bei der Wanderung vom Rand des Tals bis an den Colorado River durchschreitet man fünf Vegetationszonen, die durch Höhen- und Klimaunterschiede bedingt sind. Deshalb begegnet man trotz karger Landschaft vielen Tierarten wie Rehen, Hirschen, Berglöwen und Kondoren, ebenso wie den unterschiedlichsten Pflanzenarten wie Moosen, Pilzen, Wüstenpflanzen und am Boden des Canyons auch dem Feigenkaktus. So beherbergt Nationalpark auch über 200 verschiedene Pflanzenarten.
Die Chancen, in Arizona einen echten Kondor in freier Wildbahn zu beobachten, stehen gut. Die Zahl der Kalifornischen Kondore, die im Canyon-Gebiet im Norden des US-Bundesstaats leben, ist seit Beginn des Auswilderungsprogramms im Jahr 1996 auf mehr als 78 Tiere gestiegen. Der Kondor vielleicht die imposanteste aber nur eine der insgesamt 373 Vogelarten, die man Grand Canyon Nationalpark bestaunen kann.
Doch Vorsicht! Vereinzelt leben im Grand Canyon auch gefährliche Tiere. Auch Klapperschlangen schlängeln sich vereinzelt durch den Canyon und wenn man nicht aufpasst beißen sie vielleicht mal zu. Auch Skorpione, allen voran der behaarte Wüstenskorpion, leben im natürlichen Lebensraum des Grand Canyons. Beim Beobachten dieser Tierarten sollte also ein wenig Vorsicht geboten sein.
Ganz gleich, welche Tierart favorisiert wird – der Grand Canyon bietet eine beachtliche Auswahl für jeden Naturfreund und Familien. Infos zur Tierwelt am und im Grand Canyon gibt es unter www.nps.gov und unter http://explorethecanyon.com.
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Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.