Ulvik: Zwischen Fjord und frischer Frucht

Ulvik
Überraschend süße Aussichten im norwegischen Ulvik. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Nein, da ist ganz sicherlich nicht der Wurm drin, wenn die stolze Vasco da Gama von nicko cruises in Südnorwegen den kleinen, beschaulichen Hafen von Ulvik gemächlich ansteuert.

Wenn man an die kulinarische Seite von Norwegen denkt, kommen einem fangfrische Lachse, Rentierfleisch und Moltebeeren in den Sinn. Doch wer sich aufmacht ins beschauliche Ulvik, der entdeckt eine ganz andere Seite des nordischen Königreichs – eine, die nach Apfel duftet und leicht prickelt. Hier, wo die Berge sich im Hardangerfjord spiegeln, gedeiht ein Obst, das die wenigsten im hohen Norden Europas vermuten: der Apfel.

Flüssiges, fruchtiges Gold

Verträumte Blicke auf den Hardangerfjord. – Foto: Susanne Timmann / Mortimer Reisemagazin

In Ulvik wird der Apfel nicht einfach nur angebaut – hier wird veredelt, vergoren und gefeiert. Die Cider-Herstellung ist keine schnöde Produktion, sondern eine Art nordische Alchemie. Aus dem Apfel wird hier ein flüssiges Gedicht, das zwischen süß und herb tanzt.

Im entlegenen Ulvik sind Wasserflugzeuge eines der populären Transportmittel. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Und wer glaubt, dass skandinavische Genüsse immer ein bisschen reserviert daherkommen, der hat noch keinen Schluck von Ulviks flüssigem Gold genommen – das zischt, das kitzelt, das macht Laune.

Äpfel hoch im Kurs

Kleine Entdeckungstour in Ulvik. – Foto: Susanne Timmann / Mortimer Reisemagazin

So richtig viel los ist in Ulvik nicht. Das lässt sich nicht verheimlichen. Aber gerade das macht es aus. Die Zeit ist ein bisschen stehen geblieben und es ist Zeit selbst mal zu entschleunigen. Ein kleiner Bummel am Hafen entlang. Ein Fotostopp am silberfarbenen Rahmen, der stolz den Schriftzug Ulvik ins rechte Licht rückt, und los geht es.

Bunte Farbtupfer im grünen Ulvik. – Foto: Susanne Timmann / Mortimer Reisemagazin

Nun, unter uns, die Wanderschuhe hätten sich weiterhin im großen Schrank in der Kabine der Vasco da Gama ausruhen können. Schnell zeigt sich, dass der Weg hinauf zu den Apfelbauern sich durchaus moderat gibt.

Kreuzfahrt mit Biss

Trollige Erntehelfer am Start. – Foto: Susanne Timmann / Mortimer Reisemagazin

Was sich auch ergibt, sind immer wieder entzückende Aussichten auf den Fjord, die liebliche Landschaft und die stolze Vasco da Gama, die ruhig auf dem Wasser liegt und den Eindruck macht, als würde sie auch die Unaufgeregtheit dieses Ortes einfach nur genießen.

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Im Herbst ist die Apfelernte voll im Gange. – Foto: Susanne Timmann / Mortimer Reisemagazin

Im Herbst sind die Apfelbauern voll in ihrem Element. Da heißt es nicht nur „ein Apfel am Tag …“. Tonnenweise wird das runde, knackige Obst, vor allem die Apfelsorten Gravensteiner, Summerred und Aroma vorsichtig von den mannshohen Bäumen geerntet. Egal ob grün, ob rot, runter vom Baum und ab in die Pressen. Ja richtig, in Ulvik wird der Apfel nicht einfach nur angebaut – hier wird veredelt, vergoren und gefeiert.

Cider ins Glas

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Durchaus ein edles Tröpfchen ist der Hardanger Sider. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Gerade deshalb sind die Ciderverkostungen so beliebt. Immerhin kamen die ersten Obstproduzenten bereits im 13. Jahrhundert mit den Mönchen in die Hardangerregion. Seitdem ist hier der Apfelanbau und die Ciderproduktion Tradition.

Moderat hoch geht es zum Cidertasting. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Bei den Einheimischen sowieso und auch die Kreuzfahrer lassen sich gerne zu dem einen oder anderen Gläschen verführen. Muss doch heute Abend keiner mehr selbst ans Steuer und auf Kapitän Adrian Firsov, der aus Rumänien stammt und dessen höchste Priorität die Sicherheit der Gäste und der Vasco da Gama ist, ist eh Verlass.

Unerwartete Vielfalt

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Einfach lecker durchprobieren. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Und mal ehrlich, wann bekommt man schon einen echten Hardangercider ins Glas? Die Hardanger Cidergenossenschaft ließ diesen bereits am 1 7. April 2009 mit der Bezeichnung „Cider aus Hardanger“ schützen. Oder wer hat schon mal mit einem „Dessertwein“ aus Äpfeln seinen neugierigen Gaumen benetzt?

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Nils J. Lekve präsentiert stolz seine Ciderauswahl. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Die Damen am Tisch von Winzer Nils J. Lekve können sich auf jeden Fall nicht einigen, welches Tröpfchen wohl das beste war. Egal, dann werden halt zwei Flaschen käuflich erworben. Ein schmackhafteres Andenken aus Ulvik gibt es ja schließlich nicht.

Kurs auf Apfelkuchen

Wer mag, kann Ulvik auch etwas flotter erkunden. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Dann schlendern in leichtem Wellengang langsam alle wieder in Richtung Hafen, wo die Tenderboote wie kleine Küken die Landgänger aufsammeln und zum großen Mutterschiff zurück schippern. An Bord lockt der Duft nach frischem Apfelkuchen und einer heißen Tasse Kaffee die kleinen Erlebnisse des Tages mit den Mitreisenden zu teilen.

Skål! Und bis bald auf der Vasco da Gama. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Später dann, wenn sich die Vasco da Gama bereits wieder zum nächsten Hafen aufgemacht hat, schaukelt der Apfelwein und der sanfte Wellengang die Gäste schnell in süße Apfelträume. In diesem Sinne: Skål!

Informationen: www.nicko-cruises.de

Skandinavien-Kreuzfahrten: Auch im kommenden Jahr bietet nicko cruises wieder eine Vielzahl an spannenden Kreuzfahrten in den Norden Europas an Bord der Vasco da Gama ab rund 1.200 Euro pro Person an. Weitere Informationen finden sich hier.

nicko cruises bietet abwechslungsreiche Kreuzfahrten mit der Vasco da Gama. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin

Die Recherche fand – ohne Einfluss auf die journalistische Ausarbeitung – auf Einladung / mit Unterstützung von nicko cruises statt.

Susanne Timmann

lebt im Rheinland, ist aber in der Welt zuhause. Seit 2022 fungiert sie als stellvertretende Chefredakteurin des Mortimer Reisemagazins, für das sie Beiträge in Wort und (Bewegt-) Bild über Destinationen weltweit verfasst.