
Von den verheerenden Ereignissen vom 17. August 2015 als bei einem Bombenanschlag in Thailands Hauptstadt Bangkok insgesamt 22 Menschen ums Leben kamen und Hunderte zum Teil schwer verletzte, ist nichts mehr zu sehen. Rund um den beliebten Erawan-Schrein, an dem eine Bombe detonierte, tummeln sich wie eh und je die Menschenmassen.

Und auch an der viel befahrenen Ratchaprasong Kreuzung herrscht das gewohnte Treiben. Blechlawinen schieben sich im Schritttempo durch die Einkaufsgegend an der Hauptverkehrsader Sukhumvit mit ihren Nobelläden und riesigen Shoppingtempeln. Dazwischen tummeln sich unzählige Motorroller.

Keine Frage, in Bangkok ist die Normalität zurück. Und doch werden die Ereignisse des feigen Anschlags nicht einfach verdrängt. Mit einer groß angelegten Kampagne unter dem Motto „Stronger together“ („Zusammen sind wir stärker“) erinnert die Millionenstadt an vielen Stellen nicht nur an die Opfer, sondern sorgt ähnlich wie Paris mit dem „Je suis Charlie“ nach dem Anschlag auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo am 7. Januar 2015 für eine ungeahnte Solidaritätsbewegung, der sich Einheimische wie Touristen gleichermaßen anschließen.

In vielen Teilen der Innenstadt finden sich großformatige Poster, Bilder und Kunstwerke mit dem ebenso einfachen wie einprägsamen „Stronger together“ Slogan. Blickfänge, die immer wieder dazu einladen, einen Moment inne zu halten und den Opfern zu gedenken.

Eine schöne Geste in einer Stadt, deren Einwohner für ihre freundliche Art und Zurückhaltung geschätzt werden. Eine nette Art, um seine Solidarität mit einem tollen, sicheren Reiseland, dessen Wirtschaft zu einem nicht unerheblichen Teil vom Tourismus abhängt, zu demonstrieren.

Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.