Von Ruhrgebiets–Alpen zu sprechen, wäre sicherlich überzogen. Auch Frau Holle kommt eher selten hier vorbeigeschneit. Und doch können Wintersportenthusiasten zumindest ab und an inmitten des Kohlenpotts die Bretter unterschnallen und nach Herzenslust wedeln. Zugegeben, die Anzahl der Skipisten ist überschaubar, ebenso deren Längen. Gleichwohl stürmen, wenn immer es möglich ist, Hunderte die Pisten im Ruhrgebiet, sobald die Hänge mit einer satten Schicht der zuckerweißen Pracht überzogen sind.
Erster Anlaufpunkt ist dabei der Skihang am Landhaus Siebe im Wodantal in Hattingen, wo es seit 1987 regelmäßig heißt: „Ski und Rodeln gut!“. Damals errichtete Landhaus-Chef Gustav-Adolf Siebe auf Drängen seiner Töchter Barbara und Dorothee nicht von ungefähr an dem knapp 230 Meter langen Hausberg einen Skilift. Denn obschon das Ruhrgebiet eher mit Halden als mit Bergen bestückt ist, weist der Hang im Wodantal ein Gefälle im zweistelligen Prozentbereich auf. Genug Piste, um mächtig in Schwung zu kommen. Sogar so sehr, dass an Spitzentagen bis zu 3.000 Wintersportler die Liftanlage in Beschlag nehmen. Um das perfekte Wintersport-Feeling abzurunden, darf natürlich auch die Möglichkeit zum Einkehrschwung nicht fehlen. Die beheizte Partyscheune des Landgasthofs hält Hochprozentiges vor und der dazugehörige Imbiss serviert Deftiges. Nur einen Ski- und Schlittenverleih gibt es hier nicht. Weitere Bilder hier
Informationen: www.hattingen.de
Skilift am Landhaus Siebe, Am Stuten 27-29, 45529 Hattingen, Telefon 02324-59800, www.landhaus-siebe.de
Buchtipp: Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Ruhrgebiet für eine Hand voll Euro, Westflügel Verlag, ISBN 978-3-939408-01-7. Erhältlich ist das Buch im Buchhandel oder direkt beim Verlag.
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.