
Natürlicher Reflex vieler Gäste ist es, auszuweichen, wenn das surrende Etwas mit den leuchtenden Augen auf sie zukommt. Dabei ist dies absolut nicht notwendig, denn der hüfthohe Serviceroboter ist mit Sensoren ausgestattet, die mögliche Hindernisse sofort erkennen. Dies gilt ebenfalls für Menschen, die sich auf dem vorgegebenen Fahrweg bewegen. Keine Frage, im Mercure Hotel Bochum City hat die digitale Zukunft längst begonnen. In verschiedenen Bereichen setzt das zentral gelegene Haus gegenüber dem Hauptbahnhof auf die Robotertechnik. So kommen die digital gesteuerten Helferlein in der Gastronomie, als Minibar- und Zimmerservice-Alternative sowie in der Reinigung zum Einsatz.

„Insbesondere bei Familien mit Kindern stößt unsere kleine Roboterflotte auf große Begeisterung“, verhehlt der eloquente Hotelchef André Wagner nicht, dass es durchaus auch kritische Stimmen gibt. Die Skeptiker befürchten, dass der Technologie-Einsatz mit einem Job-Abbau einhergeht. Doch dem sei überhaupt nicht so, verdeutlicht der General Manager der Bochumer Mercure-Dependance.
Entlasten statt entlassen
„Wir wollen keine Mitarbeiter entlassen, sondern diese spürbar entlasten“, unterstreicht Wagner das Eigenverständnis. Im Jahr 2019 hat das Bochumer Hotel einen ersten Roboter angeschafft. Damals waren 38 Mitarbeiter im Mercure beschäftigt. Heute sind sechs Roboter im Einsatz und die Zahl der Mitarbeiter hat sich nicht verändert – der Hotelalltag unterdessen gleichwohl. Nicht nur, dass die Gäste den eifrigen Helferlein immer wieder begegnen, nein, für das Personal sind die Roboter längst zu wichtigen wie unverzichtbaren Helfern geworden.

„Gerade in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels ergänzt die Robotik unsere Arbeit perfekt, so dass wir den Gästen einen deutlich besseren und persönlicheren Service bieten können“, berichtet Wagner weiter. So würden beispielsweise im Gastronomiebereich dank der Roboter die Wege für das Personal deutlich kürzer. Zudem entfalle die Schlepperei von Unmengen an Geschirr. Denn „BellaBot“ und „HolaBot“, die im Restaurant zum Einsatz kommen, unterstützen bei der Auslieferung und beim Abräumen von Speisen, Getränken und Geschirr.
Mehr Zeit für den Gast

„Dadurch haben die Mitarbeiter mehr Zeit für ein Gespräch mit den Gästen und um auf individuelle Gästewünsche einzugehen, was die Servicequalität stark verbessert“, findet Wagner lobende Worte für die effiziente Unterstützung durch die Roboter. So ist „HolaBot“ auf das Abräumen spezialisiert. Über einen Rufempfänger wird er vom Personal direkt zu einen Tisch bestellt, dort mit schmutzigem Geschirr beladen und rollt dann eigenständig in die Spülküche. Derweil bringt „BellaBot“ das Essen und die Getränke in vordefinierte Bereiche, wo der Kellner diese entnimmt und den Gästen serviert.

Mit „Lore“, dessen Name an die Bochumer Bergbauhistorie erinnert, rollt ein weiterer Service-Roboter mit kleinen Leckereien durch den Gastro- und Lobbybereich. Lore hat nicht nur dank seines Namens eine menschliche Note. Der Roboter kommuniziert extrem höflich mit sanfter Stimme mit dem Gast und kann auf Wunsch sogar „Happy Birthday“ intonieren.
Wunscherfüllung mit dem Roboter

Rund um die Uhr liefert sein Kollege „Jeeves“ als Minibar-Roboter Snacks, Getränke, kleine Mahlzeiten oder Hygieneartikel direkt bis an die Zimmertür. Dabei navigiert das Gerät völlig selbständig durch das Hotel, nutzt den Fahrstuhl und findet ohne Unterstützung das Zimmer des Bestellers. Geordert werden kann über einen im Zimmer abrufbaren QR-Code oder per Haustelefon. Unter der Rufnummer 333 wird der Gast direkt mit Jeeves verbunden und kann seine Bestellung aufgeben.

Wer Extras wie etwa ein zusätzliches Kopfkissen haben möchte, ordert dies telefonisch direkt bei der Rezeption. Jeeves bringt die „Sonderwünsche“ dann praktischerweise gleich mit. Sobald der computergesteuerte Servicemitarbeiter vor der Zimmertür angekommen ist, ruft er den Gast über das Zimmertelefon an, um ihm mitzuteilen, dass sei Bestellung eingetroffen ist.
Alleine im Aufzug unterwegs

„Alle georderten Waren müssen am jeweiligen Roboter direkt per Karte bezahlt werden“, erläutert André Wagner das System. Die Lieferzeit variiert naturgemäß abhängig von der Zahl der eingegangenen Bestellungen. Im Idealfall benötigt Jeeves lediglich drei Minuten von der Lobby bis zum jeweiligen Zimmer in dem 14-stöckigen Hotelkomplex.

„Jeeves fährt grundsätzlich nur alleine im Aufzug, was schon mal für Verzögerungen sorgen kann, wenn an den Aufzügen großer Gästeandrang herrscht“, verweist Wagner auf die Tatsache, dass der Roboter vornehmlich in den späten Abend- sowie in den Nachstunden von den Gästen beansprucht wird. Dank des hochmodernen Lieferservices kann das Bochumer Mercure gänzlich auf das Vorhalten einer Minibar in den Gästezimmer verzichten, was sich wiederum positiv auf die Kostenbilanz auswirkt.
Weiteres Potenzial in der Robotik

Zusätzlich hält das Hotel einen Reinigungsroboter vor. „Pudu“ saugt und wischt völlig eigenständig bislang neun Etagen in gerade einmal zweieinhalb Stunden. Was für das Housekeeping-Team eine enorme Entlastung und Zeitersparnis ist.

Für den Gastronomie-Bereich und die beiden Etagen mit den Konferenzräumen muss noch etwas an der Roboter-Technik gefeilt werden. Denn verrückte Tische und Stühle bremsen „Pudu“ bis dato aus. Doch Hersteller Giobotics arbeitet hier bereits an einer Lösung. Schließlich hat die Zukunft im Mercure Hotel Bochum City längst begonnen.
Die Recherche fand auf Einladung / mit Unterstützung der Event Hotels und von Primo PR statt.
Buchtipp: Bettgeflüster – Amüsantes unter der (Bett-) Decke
Das Bett. Für die einen ist es nur eine Schlafstätte, für andere das unumstritten beliebtes Naherholungsgebiet auf dem Erdball. Für wiederum andere eine Wiederaufbereitungsanlage für verbrauchte Energie. Fakt ist, statistisch gesehen, verbringen wir Menschenkinder rund ein Drittel unseres Erdendaseins im Bett und dies zumeist nicht nur allein. In jungen Jahren sind es oft Stofftiere, die mit einem unter die Bettdecke kriechen. Später teilen wir mehr oder weniger regelmäßig mit dem Ehe- und Lebenspartner Tisch und Bett.
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Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.