
Die Bergregionen im georgischen Hochland offenbaren eine aufregende Seite: ungezähmte Abenteuer in atemberaubenden Naturlandschaften. Diese Erlebnisse lassen Besucher in die wilde Schönheit und das reiche Erbe des Kaukasus eintauchen – egal, ob Sie durch abgelegene Täler wandern, mit dem Gleitschirm über dramatische Bergrücken gleiten oder Offroad-Strecken unter schneebedeckten Gipfeln befahren. Hier sind fünf unvergessliche Möglichkeiten, Georgien aus einer ganz neuen Perspektive zu erkunden.
Wanderung zum Gergeti-Gletscher

Die Wanderung zum Gergeti-Gletscher ist ein echtes Highlight für alle, die von Stepantsminda aus tiefer ins raue, alpine Herz Georgiens vordringen möchten. Der 8- bis 10-stündige Rundweg führt zunächst zur berühmten Dreifaltigkeitskirche auf 2.170 Metern und verläuft dann über hochalpine Pfade bis an den Fuß des Kasbek. Der Weg führt stetig durch Wiesen und felsiges Gelände bergauf und endet direkt am Gergeti-Gletscher. Auf dem Weg wechseln sich weite Ausblicke über die Tergi-Schlucht mit dem Anblick der eisigen Gletscherflächen ab und machen diese Route zu einer der eindrucksvollsten Wanderungen in der Region Kasbegi.
Obwohl die Tour körperlich anspruchsvoll ist und Ausdauer verlangt, sind keine technischen Kletterfähigkeiten nötig. Aufgrund der Länge und wechselhaften Wetterbedingungen in den Bergen empfiehlt sich die Wanderung vor allem im Sommer oder Frühherbst und idealerweise mit einem ortskundigen Guide. Unterwegs geht es vorbei an mit Wildblumen bedeckten Hängen und alpinen Graten und mit etwas Glück kreisen Adler am Himmel. Wer ein eintägiges, intensives Abenteuer im Großen Kaukasus sucht, wird kaum ein eindrücklicheres Erlebnis finden als unter dem Gletscher am mächtigen Kasbek zu stehen.
Reiten in Tuschetien

Das Erkunden Tuschetiens zu Pferd ist nicht nur ein Ritt durch wunderschöne Landschaften, sondern auch Eintauchen in jahrhundertealte Traditionen. Denn im Mittelpunkt stehen die tuschetischen Pferde: klein, robust und ungemein widerstandsfähig. Diese einheimischen Rassen haben sich über Jahrhunderte an das raue Terrain des Großen Kaukasus angepasst. Die Tiere sind für ihre Ausdauer, Trittsicherheit und ruhige Art bekannt und können Lasten bis zu 120 kg auf Strecken von über 100 Kilometern tragen – und das bis ins hohe Alter.
Die Ausritte beginnen meist in Omalo, dem Tor zu dieser abgelegenen Bergregion, und folgen alten Pfaden durch steinerne Dörfer, alpine Wiesen und tiefe Schluchten. Ob bei einem kurzen Tagesritt oder einer mehrtägigen Tour mit Übernachtungen bei Einheimischen, das Reiten auf tuschetischen Pferden ermöglicht eine authentische Verbindung zur Region. Einige Pferderassen, wie der „Ambler“, zeichnen sich durch eine besonders sanfte Gangart aus, ideal für lange Strecken. Da viele Schäferhütten und abgelegene Dörfer mit dem Auto nicht erreichbar sind, ist das Reiten eine der verlässlichsten Möglichkeiten, diese unberührte Region zu erkunden. Eine vorherige Buchung über einen lokalen Guide ist empfehlenswert, da dieser auch Sicherheitshinweise und Routeninformationen gibt.
Trekking und Camping in Tuschetien

Trekking in Tuschetien bedeutet Abenteuer in einer der entlegensten und ursprünglichsten Regionen Georgiens. Eine beliebte sechstägige Rundtour startet und endet in Omalo und führt durch grüne Täler wie Chaghma und Pirikita Alazani sowie vorbei an historischen Siedlungen wie Shenako, Dartlo und Diklo. Jeder Tag hält neue Eindrücke bereit, von den mittelalterlichen Keselo-Türmen in Omalo bis zu den wilden Bergwiesen am fast 3.000 Meter hohen Nakaicho-Pass. Sie begegnen alten Wehrbauten, traditionellen Schreinen, Kirchen und sogar dem höchstgelegenen dauerhaft bewohnten Dorf Europas: Bochorna. Die Nächte verbringen Sie unter dem Sternenhimmel beim Zelten oder in rustikalen Gästehäusern bei einheimischen Familien.
Wildcampen ist in Georgien, auch in Tuschetien, erlaubt, allerdings müssen bestimmte Regeln beachtet werden. In Schutzgebieten sind oft Campingplätze ausgewiesen und das Prinzip „Leave No Trace“ sollte immer eingehalten werden. Obwohl es möglich ist, abgelegene Plätze zum Wildcampen zu finden, empfiehlt sich eine Rücksprache mit dem Besucherzentrum in Omalo. Dort erhalten Sie Unterstützung bei Genehmigungen, Ausrüstungsverleih und der Organisation von Guides oder Pferden für schwierige Streckenabschnitte. Ob beim Überqueren wilder Flüsse, beim Aufwachen unter nebelverhangenen Gipfeln oder beim Teilen einer warmen Portion Chinkali mit Einheimischen, Trekking in Tuschetien ist ebenso ein kulturelles Erlebnis wie eine körperliche Herausforderung.
Offroad-Fahrt über den Abano-Pass

Die Anreise nach Tuschetien ist mehr als eine Fahrt, sie ist ein Abenteuer. Der einzige Straßenweg in diese abgelegene Hochgebirgsregion führt über den Abano-Pass, eine schmale, raue Bergstraße, die als eine der gefährlichsten der Welt gilt. Sie ist nur von Anfang Juni bis in den Frühherbst geöffnet und ausschließlich erfahrenen Geländefahrern oder Reisenden mit ortskundigen Guides vorbehalten.
Startpunkt ist das Dorf Pshaveli in der Region Telawi. Die Strecke führt quer durch den Kaukasus und erreicht eine imposante Höhe von 2.826 Metern. Die Straße windet sich steil bergauf, passiert Wasserfälle und verläuft an steilen Klippen mit spektakulären Ausblicken. Nach dem letzten asphaltierten Abschnitt im Stori-Tal verwandelt sich die Route in einen Schotterweg mit scharfen Haarnadelkurven und ungesicherten Abgründen.
Eine der wenigen Pausen bietet das Torgva-Bad, eine rustikale Mineralquelle auf 1.750 Metern: ein seltener Moment der Ruhe auf dem sonst herausfordernden Aufstieg. Danach dauert die Fahrt noch mehrere Stunden, bis man Omalo erreicht. Diese Strecke ist nichts für schwache Nerven, doch wer sie meistert, wird mit der Isolation und Schönheit Tuschetiens belohnt.
Gleitschirmfliegen in Gudauri

Über den Großen Kaukasus schweben und Georgien aus einer neuen Perspektive entdecken: das können Besucher beim Gleitschirmfliegen in Gudauri, einem der Top-Ziele für Paragliding in Georgien erleben. Gudauri liegt auf 2.196 Metern Höhe und ist nur 120 Kilometer von Tiflis entfernt. Neben dem bekannten Skigebiet ist es ganzjährig ein perfekter Startpunkt für Flüge.
Beliebte Startplätze sind der Bidara-Berg (2.960 m), der Kudebi-Berg und der Panorama-Point nahe dem ikonischen Freundschaftsdenkmal. Die Flüge dauern meist zwischen 10 und 20 Minuten und erfolgen im Tandem mit zertifizierten Piloten der Paragliding-Schule Georgiens. Sicherheit hat oberste Priorität: Helme werden gestellt und vor dem Start gibt es eine ausführliche Einweisung, Im Sommer sind Sonnenschutz und eine leichte Jacke empfehlenswert, in der kalten Jahreszeit sollten wärmere Schichten getragen werden. Geschlossene Schuhe und eine Sonnenbrille sind Pflicht. Für bleibende Erinnerungen kann der Flug mit einer GoPro aufgezeichnet werden. Vorerfahrungen sind nicht nötig, nur Abenteuerlust und die Bereitschaft, über einer der schönsten Landschaften Georgiens zu fliegen.
Von schroffen Gipfeln über atemberaubende Vogelperspektiven bis hin zu kurvenreichen Passstraßen bieten die Kaukasus-Berge in Georgien eine vielfältige Palette an Abenteuern, die Sie mit der Natur verbinden. Ob zu Fuß, in der Luft oder auf dem Pferd: diese Erlebnisse versprechen unvergessliche Erinnerungen und eine neue Wertschätzung für diese außergewöhnlichen Region. Weitere Informationen unter www.georgia.travel und www.gnta.ge
Buch- und Geschenktipp für Outdoor- und Abenteuerfans: How to shit in the woods
Shit happens – im echten Leben und auch in freier Wildbahn daher die Frage How to shit in the woods? Und früher oder später wird jeder Outdoorer erkennen, dass es weit komplizierter sein kann als vermutet, sein kleines oder großes Geschäft an der frischen Luft zu erledigen. Dieser Ratgeber nähert sich dem Thema mit viel Humor und ohne Berührungsängste. Kurze Ausflüge zur Toilettenkultur in verschiedenen Ländern leiten unterhaltsam zum eigentlichen Thema des Buches über: praxistauglichen Tipps zur Verrichtung des Geschäfts in freier Wildbahn. Erhöht wird der Nutzwert des handlichen und trotz allen Humors ernst gemeinten Ratgebers durch zahlreiche Produkttipps für praktische Hilfsmittel – vom Klappspaten bis zur faltbaren Papptoilette. Auch der perfekte Geschenktipp …
Pressestimmen
„Das handliche Buch hält neben allerlei Historischem und Kuriosem vor allem Unmengen an Tipps rund ums Defäkieren und Urinieren außerhalb des geschützten Rahmens der heimischen Toilette bereit – eine echte Leseempfehlung für alle, die tiefer ins Thema einsteigen wollen“, urteilte die Saarbrücker Zeitung„Der ultimative Klo-Ratgeber für Natur-Liebhaber“, befand die Hamburger Morgenpost. „How to shit in the woods (…) erklärt auf 96 Seiten viel Einleuchtendes zur Theorie des Sich-Erleichterns“, schrieb Die ZEIT; „eine gleichermaßen nützliche wie vergnügliche Lektüre“ lautete das Fazit der Wanderlust und „allerhand Tipps für das dringende Bedürfnis in der Wildnis“, wertete die Bild-Zeitung.
Karsten-Thilo Raab berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen gemacht als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführer sowie Bildbänden.
Erhältlich ist How to shit in the woods (ISBN: 978-3-86686-824-3, 7. Auflage) von Karsten-Thilo Raab und Ulrike Peters für 9,90 Euro im Buchhandel oder online bei allen gängigen Versandbuchhändlern wie www.conrad-stein-verlag.de

Mortimer
Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.