Tierisches Patagonien: Die Pinguine sind los…

Patagonien
In Patagonien lassen sich die Felsenpinguine aus nächster Nähe in Augenschein nehmen.

Jahr für Jahr werden in den Monaten August bis Dezember die Küsten und Buchten der argentinischen Provinzen Río Negro, Chubut, Santa Cruz und Feuerland von einzigartigen Meerestieren besucht. Pinguine, Wale, Seelöwen, Delfine und sogar Schwertwale grüßen von der Atlantikküste aus und bieten ein bewundernswertes Schauspiel in Patagonien.

Wenn es einen Ort gibt, der sich mit der Meeresfauna auskennt, dann ist es Puerto Madryn. Die Stadt in der Provinz Chubut liegt vor einer der außergewöhnlichsten Küstenlandschaften der Welt: der Halbinsel Valdés. Die 1999 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärte Stätte ist ein Mekka für viele Tierarten, die zwischen August und April auf ihren Reisen einen Zwischenstopp in Argentinien einlegen. Dann führen Seelöwen, Delfine, Wale und Schwertwale vor der Küste Choreografien auf, schwimmen umher, springen aus dem Wasser und sorgen dabei für bisweilen kalte Duschen bei den menschlichen Zuschauern, die sich auf ihren Beobachtungsbooten den Tieren nähern – ein Erlebnis für alle Sinne.

Gemütliche watscheln die Pinguine in Patagonien umher.

Eine weitere Besonderheit in Patagonien, die weltweit bekannt ist, ist die Beobachtung der Südkaper (Südlichen Glattwale), die sich der Küste nähern, um sich zu paaren. Währenddessen schwimmen die neugierigen Wale ganz nah an den Booten der aufgeregten Tierliebhaber  entlang und stellen ihr Markenzeichen zur Schau: Das majestätische Emporheben ihrer Fluken aus dem Wasser. Die Halbinsel Valdés beherbergt die größte Brutpopulation dieser vom Aussterben bedrohten Art. Deshalb gehört sie zu den besten Orten, die neugierigen Wale zu beobachten, die eine Länge von bis zu 16 Metern erreichen können. Der beste Zeitraum, um die Glattwale zu sehen ist zwischen August und November.

Neben den Walen kommen zwischen Oktober und November auch Orcas nach Caleta Valdés – ein nicht weniger atemberaubendes Ereignis. Dabei besteht die Chance, die Tiere bei der Jagd zu beobachten: Um Seelöwen am Strand zu erbeuten, lassen sich Orcas aus dem Wasser an die Küste spülen und überraschen ihre Beute dadurch. Nach der Jagd schieben sie sich anschließend zurückins Wasser.

Die sprunggewaltigen Orcas sind raffinierte Jäger.

Ein weiteres maritimes Ausflugsziel in Patagonien liegt im Gebiet der Provinz Río Negro. Las Grutas, genauer gesagt der Golf von San Matias, ist die perfekte Kulisse, um Wale, Delfine, Seelöwen und eine Vielzahl von Vögeln zu beobachten. Das Erlebnis kann auf zwei Arten erlebt werden: in Booten, die sich den Tieren auf dem offenen Ozean nähern oder – für noch mehr Nervenkitzel – durch einen Tauchgang in den Tiefen des Ozeans.

Der Lieblingsplatz der Magellan-Pinguine, Punta Tombo, ist ein Reservat, das die wahrscheinlich größte kontinentale Pinguinkolonie der Welt beherbergt. Abertausende Pinguine leben an den Ufern des Reservats. Im September kommen sie an, um zu nisten und ihre Jungen zu versorgen, bis sie im April wieder in den Atlantik zurückkehren, um ihre jährliche Reise mit dem dann bereits schwimmtüchtigen Nachwuchs anzutreten. Ihr eigenartiger und reizender Gang kann von Spazierwegen aus beobachtet werden, die so angelegt sind, dass man den Tieren nahe sein kann, ohne sie zu stören oder in ihren natürlichen Lebensraum einzudringen.

Patagonien
Ganze Kolonien von Pinguinen ziehen in Patagonien ihren Nachwuchs auf.

Nur 20 Kilometer von  Puerto Deseado entfernt, in der für ihre Gletscher bekannten Provinz Santa Cruz, liegt der Park Marino Isla Pingüino. Er ist Heimat für eine farbenprächtige Pinguinart: den Felsenpinguin. Er erreicht dieselbe Größe wie der Magellan-Pinguin, unterscheiden sich jedoch in der Farbgebung. Der Felsenpinguin hat einen orangenen Schnabel und einen charakteristischen schwarzgelben Schopf, was ihn einzigartig macht. Ab Oktober beginnt die beste Zeit, um die Pinguine zu beobachten. In dem knapp 160.000 Hektar großen Park in Patagonien leben außerdem einheimische Tiere wie Seelöwen und See-Elefanten, Möwen, Kormorane und Albatrosse.

Der Adrenalinstoß eines Besuchs am Ende der Welt in Feuerland geht Hand in Hand mit der Beobachtung von Wasserlebewesen. Der Beagle-Kanal führt die Expedition auf der Suche nach Tieren entlang seiner Gewässer – und zum legendären Leuchtturm Les Éclaireurs.

Die wichtigsten Inseln, die während der Reise besucht werden sollten, sind die Isla de los Lobos, um die niedlichen Seelöwen mit ihren charakteristischen Schnurrbarthaaren zu fotografieren, die Isla de los Pájaros (Vögelinsel), um Skuas, Schwarzbrauenalbatrosse,Dampfschiffenten, Spiegelgänse und Möwen zu sehen und schließlich das Juwel der Reise: die Isla Martillo, Heimat von Magellan- und Eselspinguinen. Die beste Reisezeit deckt sich mit den anderen genannten Reisezielen: von August bis April. Weitere Informationen unter www.argentina.travel.