Spätsommer in der Aube en Champagne

Der Spätsommer steht in nder Aube en Champagne – wie hier bei Riceys – im Zeichen der Traubenlese. (Foto Michel Jolylot)

Nur Trauben, die in der Champagne wachsen, gekeltert und veredelt werden, dürfen sich Champagner nennen. Etwa ein Viertel der 300 Millionen Flaschen, die jährlich auf den Weltmarkt kommen, stammen aus der französischen Aube en Champagne. Hauptanbaugebiet ist die Côte des Bar im Südosten. Seit Juli 2015 gehören die „Champagnerhänge, -häuser und –keller“ zum Weltkulturerbe der UNESCO. Viele Winzer halten sich an eine Qualitätscharta für zahlreiche Aktivitäten rund um den Weinbau. Die Winzer der Côte des Bar nehmen sich Nachhaltigkeit sowohl in der Landwirtschaft als auch im Tourismus sehr zu Herzen und haben diesbezüglich mehrere Label und Gütesiegel entwickelt.

Händisch werden die edlen Trauben geerntet. (Foto Didier Guy)

Eine ausgeschilderte touristische Champagnerstraße führt über 220 Kilometer zu malerischen Dörfchen, außerordentlichen Weinbergen, Gewölbekellern. Auf dem Weg liegt auch Les Riceys, ein Dorf gleich drei kontrollierte Herkunftsbezeichnungen (AOC) besitzt. Im Laufe des Jahres belebt sich die touristische Straße immer wieder mit Festen und Veranstaltungen. Zur Weinlese kann man sogar für einen Tag in die Haut eines Winzers schlüpfen. Für besondere Wünsche wird ebenfalls Sorge getragen: Champagner-Dîners an Bord eines Heißluft Ballons, Fahrten, mit dem Elektroauto durch die Weinberge, Flüge über die Weinberge im Sportflugzeug und Golf und Champagner. Die Winzer haben auch Verkostungen und Schnupperkurse auf dem Programm.

Kultur und Geschichte zum Greifen nah

Zu den charmantesten Städten der Champagne gehört fraglos Troyes. (Foto D. Le Névé/OT Grand Troyes)

In unmittelbarer Nähe zu den Champagner-Anbaugebieten ist seit kurzem das Wohnhaus des berühmten Malers Renoir in Essoyes für Besucher geöffnet. Seine Frau Aline stammte aus diesem Dorf und das Paar kam jeden Sommer hierher. 1896 baute Renoir dann dort ein Haus und später im Garten ein Atelier, wo er in Ruhe arbeiten konnte. Heute kann man auf einem Rundweg seinen Spuren folgen.

Die UNESCO hat die Champagnerhänge, -häuser und –keller als Welterbe unter ihren Schutz gestellt. (Foto Balthazard)

Nördlich der großen Seen der Aube en Champagne wurde jetzt direkt im historischen Gebäude der ehemaligen Militärschule von Brienne-le-Château, ein neues Napoleon-Museum eingerichtet. 1779 kam der junge, zehnjährige Napoleon Bonaparte hierher und studierte fünf Jahre um seinen zukünftigen Beruf eines Artillerieoffiziers zu erlernen. 1814 schlug er in der Nähe zwei der letzten Schlachten seiner militärischen Laufbahn.

Beeindruckende Naturschauspiele

So schmecken der Spätsommer und der Herbst in der Champagne. (Foto Champagne Massin)

Spannend sind auch die Naturerlebnisse, die die Aube en Champagne zu dieser Jahreszeit bietet. An den großen Seen im regionalen Naturpark Forêt d’Orient, kann man etwa von Mitte September bis Mitte Oktober auf der Halbinsel „Espace Faune“ die Hirschbrunft miterleben. Vogelkundler finden hier ihr Paradies. Zehntausende Kraniche machen ab Oktober/November als Zugvögel eine Pause an den Seen der Aube en Champagne. Um sie zu beobachten bietet sich der Deich am See „Lac du Temple“ bei Brévonnes geradezu an. Weitere Informationen unter www.aube-champagne.com/de.