Stilvoll und überaus großzügig bemessen ist der Garten der Junior Suiten im Labranda Rocca Nettuno Tropea – Foto: Karsten-Thilo Raab
Es gibt Hotels mit dem Wow-Effekt. Hervorgerufen wird dieser in der Regel durch die Lage und die Ausstattung. Für einen Wow-Effekt sorgt auch das Labranda Rocca Nettuno Tropea. Das Hotel in Kalabrien liegt malerisch auf einer Klippe mit einem feinen Sandstrand darunter. Die malerische Altstadt von Tropea, das 2016 nicht von ungefähr zum schönsten Dorf Italiens gekürt wurde, liegt keine zehn Gehminuten entfernt.
Neben dem prächtigen Strand verfügt das Labranda Rocca Nettuno Tropea über eine eigene Poollandschaft. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Dabei verdankt das älteste Hotel von Tropea seiner Existenz einem Unfall. Die Münchener Hoteliers-Familie Billig war 1967 mit ihrem schicken Mercedes Coupè mit Flügeltüren auf dem Weg durch Kalabrien nach Sizilien. Bei Pizzo waren die Billigs in einen folgenschweren Unfall verwickelt, der die Weiterfahrt unmöglich machte. Niemand hatte in jenen Tagen Ersatzteile für das damals doch sehr ungewöhnliche Fahrzeug vorrätig und niemand fühlte sich in der Lage, das Auto zu reparieren.
Ein Unfall als Initialzündung
Vom Resort bietet sich ein herrlicher Blick auf den Strand bis hin zur Altstadt von Tropea. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Lediglich in Tropea gab es eine kleine Werkstatt, die willens war, das Fahrzeug wieder in den Originalzustand zurückzuversetzen. Da jedoch die Ersatzteile einige Monate auf sich warten ließen, machten die Billigs aus der Not eine Tugend und erforschten die Region rund um Tropea. Mit dem Effekt, dass sie sich in ein Landstück hoch auf einer Klippen verliebten und beschlossen, hier ein Hotel zu errichten. Die Vision wurde Wirklichkeit. Schon 1972 öffnete dann das erste Hotel in Tropea seine Pforten.
Üppig bepflanzt ist die Hotelanlage des Labranda Rocca Nettuno Tropea – Foto: Karsten-Thilo Raab
Und so feierte das Vier-Stern-Hotel im Jahre 2022 nicht ohne Stolz und mit Blick auf eine ungewöhnliche Geschichte das 50-jährige Bestehen. Bis heute steht das von einer deutschen Familie errichtete Haus hoch in der Gunst der Deutschen, die seit Jahr und Tag die Mehrzahl der Gäste stellen.
Badezimmer in Tanzsaalgröße
Schlicht und gemütlich zugleich sind die Schlafstätten des Vier-Sterne-Hauses. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Die Gebäude haben zwar allesamt mittlerweile gut fünf Jahrzehnte auf dem Buckel, bestechen aber durch moderne wie großzügig geschnittene Zimmer. Die Ausstattung ist eher nüchtern unaufgeregt. Grau- und Beigetöne zieren die ansonsten kahlen Wände. Auch Dekoartikel sucht der Gast vergebens. Dafür zeichnen sich sowohl der Schlaftrakt als auch das Bad durch eine üppige Größe aus. Besonders in den Junior Suiten gemahnen die Bäder eher an kleine Tanzsäle. Auf den Terrassen lockt ein Jacuzzi zu einem entspannten Bad mit Meeresblick.
Platz satt bieten die Badezimmer der Junior-Suiten. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Die Junior Suiten verfügen zudem über einen separates Ankleidezimmer mit reichlich Stauraum und einem Mini-Tresor. Der Schlaftrakt ist vom Wohnzimmertrakt durch eine Wand separiert. An beiden Seiten der Wand ist ein Fernseher angebracht. Zu den Annehmlichkeiten gehören neben einer Kaffeemaschine und einem Wasserkocher auch eine gut gefüllte Minibar.
Türkisblaue Verführung
Auf den Klippen lässt es sich aussichtsreich entspannen. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Die insgesamt 302 Zimmer und Suiten des Labranda Rocca Nettuno Tropea sind auf verschiedene Gebäude in der weitläufigen Hotelanlage verteilt. Ein paar Abzüge in der B-Note gibt es für Zustand der Wege zwischen den einzelnen Gebäuden. Hier herrscht sicherlich Optimierungsbedarf.
Jacuzzi mit Meerblick im Labranda Rocca Nettuno Tropea – Foto: Karsten-Thilo Raab
Wer baden mag, dem stehen auch die einladenden Pools das Hotels oder natürlich auch der schöne Strand mit dem Meer zur Verfügung. Türkisblau funkelt das meist sanftmütige Meer in der Sonne Kalabriens.
Große Servicefreundlichkeit
Auch der Genuss kommt im ältesten Hotel von Tropea nicht zu kurz. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Mit einem Fahrstuhl gelangt der Gast bequem hinunter zum 30 Meter tiefer gelegenen Strand. Dies bedeutet im Umkehrschluss das von den meisten Zimmern des Hotels das hoch oben auf einer Klippe liegt, eine herrliche Fernsicht auf das türkisblaue Tyrrhenische Meer, den malerischen Strand und Tropea genossen werden kann.
Bereitwillig lässt sich das Küchenpersonal in der offenen Küche bei der Zubereitung über die Schultern schauen. – Foto: Karsten-Thilo Raab
All dies bedingt sorgt ganz sicher in Teilen für den genannten Wow-Effekt. Mehr noch sind es aber der exzellente Service und die Herzlichkeit des Personals, gepaart mit der hohen Kunst, den Spagat zwischen Aufmerksamkeit und Aufdringlichkeit perfekt zu beherrschen.
Stilvoll dinieren am Strand
Perfekte Kombi beim Dinner am Strand: Fackellicht und Sonnenuntergangsstimmung. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Das Restaurant ist von der Ausstattung ebenfalls eher unaufgeregt. Dafür ist die Auswahl an kalten und warmen Speisen, die zu den verschiedenen Mahlzeiten im Buffetform dargeboten werden, überaus abwechslungsreich und schmackhaft.
So schmeckt Kalabrien: Ein Calabro Spritz Picante mit Blick auf den Strand. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Wer in unverwechselbarer Atmosphäre dinieren möchte, dem sei ein Dinner bei Sonnenuntergang direkt am Strand empfohlen. Zur Einstimmung serviert das Hotelpersonal einen „Calabro Spritz Picante”, der mit Bergamotte-Tonic, Amoro (Bitter) und Prosecco zubereitet wird. An dem von Fackeln umrahmten Tisch auf dem feinen Sandstrand wird dann ein Mehr-Gänge-Menü serviert. Wobei das Highlight der eigentliche Hauptgang ist. Der Gast kann sich selber einen fangfrischen Fisch aussuchen, der dann vor seinen Augen direkt über einen mit Holz gefeuerten Grill zubereitet wird. Wenn dann die Sonne langsam im Meer versinkt, ist der Genuss perfekt.
Die Tische im Restaurant werden nicht nur zum Frühstück liebevoll eingedeckt. – Foto: Karsten-Thilo Raab
Angebote: Eine Woche All-inclusive mit Flug ab Deutschland im Labranda Rocca Nettuno Tropea ab 859 Euro pro Person. Buchbar unter www.fti.de oder im Reisebüro.
Bewertung des Mortimer Reisemagazins
Auch an gemütlichen Sitzmöbeln mangelt es in den Zimmern nicht. – Foto: Karsten-Thilo Raab
In jeder Kategorie werden maximal fünf Sterne vergeben:
Lage ∗∗∗∗
Ausstattung ∗∗∗
Sauberkeit ∗∗∗∗
Essen & Trinken ∗∗∗
Service ∗∗∗∗
Fazit: Aussichtsreiches Resort in exponierter Lage mit direktem Strandzugang und unmittelbarer Nähe zum malerischen Tropea.
Die Recherche fand auf Einladung/mit Unterstützung der Italienischen Zentrale für Tourismus (ENIT) und von FTI statt.
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.
Mit Ausnahme des Whiskeys scheint den irischen Nationalgetränken zweierlei gemeinsam: Sie sind dunkel, fast tief schwarz, und zeichnen sich durch einen wohlschmeckenden weißen Schaumkragen aus. Sowohl Stout-Biere wie Guinness, Beamish oder Murphy’s als auch Irish […]
Am Marktplatz startet der Rundgang: Gleich gegenüber vom historischen Rathaus stehen die drei ältesten Häuser der Stadt. Die prächtigen Fachwerkgebäude zeugen von der reichen Geschichte des Städtchens Wetter, das um das Jahr 1600 zu den […]
Bettina Matthaei und Mohamad Salameh, die beiden Autoren des prächtigen wie überaus empfehlenswerten Bandes „Mezze“ (ISBN: 978-3-8338-3606-0) aus dem renommierten GU Verlag, haben eine kulinarische Reise durch den Libanon unternommen und ihren Lesern dankenswerter Weise […]