Oman auf den Spuren der Geschichte

Oman
Das historische Mutrah Fort in Maskat. – Foto: Ministry of Heritage, Tourism Sultanate of Oman

Wer die Geschichte Omans verstehen will, folgt den Spuren der Händler, die das Land über Jahrhunderte hinweg prägten. Oman war über Jahrtausende ein Knotenpunkt bedeutender Handelswege und verbindet bis heute die Geschichten von Karawanen, Gewürzen, Seefahrt und kulturellem Austausch. Bereits vor über 3.000 Jahren war Oman ein strategischer Knotenpunkt zwischen Ost und West.

Händler transportierten Weihrauch, Myrrhe, Perlen, Gewürze und Textilien von hier aus über weite Strecken, zu Fuß durch die Wüsten und Berge Arabiens oder per Schiff entlang der Küsten des Indischen Ozeans. Diese historischen Routen formten nicht nur den Wohlstand Omans, sondern auch seine weltoffene Identität – als Land der Begegnung, des Austauschs und der Diplomatie.

Weihrauch: Omans weißes Gold

Dhofar mit seinen Weihrauchbäumen. – Foto: Ministry of Heritage, Tourism Sultanate of Oman

Ein zentrales Kapitel dieser Geschichte beginnt im Süden des Landes, in der Region Dhofar, die als Ursprung der Weihrauchstraße gilt. Das edle Harz galt in der Antike als kostbares Gut, das an Königshöfen, in Tempeln und Heilritualen weltweit begehrt war.

In der heutigen Regionalhauptstadt Salalah steht mit dem Museum des Weihrauchlands (Land of Frankincense Museum) ein modernes Kulturzentrum, das sich der historischen Rolle Omans im internationalen Handel widmet. Die multimediale Ausstellung ist Teil der UNESCO-Welterbestätte „Land of Frankincense“ und zeigt archäologische Funde, antike Handelsrouten und die Bedeutung des Weihrauchs im globalen Austausch der Kulturen.

Archäologische Schätze entlang alter Karawanenrouten

Rund um Salalah lassen sich weitere beeindruckende Zeugnisse dieser Zeit entdecken: Die Ruinen der einst blühenden Hafenstadt Al-Baleed, das ehemalige Handelszentrum Khor Rori (Sumhuram) sowie die als „Atlantis der Wüste“ bekannte Ausgrabungsstätte Shisr (Ubar) zeugen von Omans Rolle als Drehscheibe des antiken Karawanenhandels. Besucher können hier auf historischen Pfaden wandeln und sich in die Zeit der Karawanenzüge zurückversetzen lassen, die mit Dromedaren beladen durch das karge Hinterland zogen.

Seehandel und maritime Geschichte

Oman
Stolze Seefahrernation. – Foto: Ministry of Heritage, Tourism Sultanate of Oman

Auch Omans maritime Handelsgeschichte ist jahrhundertealt. Schon im 8. Jahrhundert segelten omanische Händler mit ihren traditionellen Dhaus, eleganten Holzsegelschiffen, entlang der Küsten von Ostafrika, Indien und Südostasien. Die Stadt Sur, bekannt als historisches Zentrum des Schiffbaus, pflegt diese Tradition bis heute: In offenen Werften entstehen noch immer hölzerne Dhaus in reiner Handarbeit. Ein beeindruckendes Handwerk, das Generationen überdauert hat. Auch Mutrah, ein historischer Stadtteil der Hauptstadt Maskat, erzählt eindrucksvoll von Omans Blütezeit als Seefahrernation. Der malerische Hafen mit seiner berühmten Corniche, das historische Mutrah Fort und der farbenfrohe Souk, einer der ältesten Märkte der Region, lassen das Flair der einstigen Handelsmetropole lebendig werden. In den engen Gassen riecht es bis heute nach Weihrauch, Gewürzen und Rosenwasser.

Reisende, die Oman abseits der klassischen Routen entdecken möchten, finden entlang der alten Karawanenwege im rund um Nizwa, Omans alter Hauptstadt, in kleinen Oasenorten und auf historischen Festungen weitere authentische Spuren der reichen Geschichte des Sultanats. Besonders eindrucksvoll ist der Besuch des Jabal Akhdars, wo einst Rastplätze für Karawanen lagen – umgeben von steilen Terrassenfeldern und beeindruckenden Schluchten. Weitere Informationen unter www.experienceoman.om

Mortimer

Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.