Längster Reitweg Europas in Polen eröffnet

Polen darf sich jetzt rühmen, über den längsten Reitweg Europas zu verfügen.  Die mehr als 2.000 Kilometer lange Strecke führt durch die zentralpolnische Woiwodschaft Łódzkie (Region Lodsch). Auf dem Weg liegen rund 200 Reiterhöfe sowie zahlreiche kulturelle und natürliche Sehenswürdigkeiten. Ein GPS-System erleichtert die Orientierung, informiert über Sehenswertes entlang der Route und verfügt zugleich über eine Notruf-Funktion.

Der Reitwanderweg besteht aus zwei miteinander verbundenen Schleifen. Die kürzere Strecke mit insgesamt zwölf Abschnitten und einer Gesamtlänge von 356 Kilometern führt rund um Łódź (Lodsch), die drittgrößte Stadt Polens. Die größere Schleife hat 47 Abschnitte und erschließt auf 1.461 Kilometer die gesamte Woiwodschaft. Hinzu kommen verschiedene Zubringer-Wege, zum Beispiel aus der Stadt Łódź.

Der Reitweg wurde in den vergangenen zwei Jahren neu angelegt und nach den Richtlinien der polnischen Gesellschaft für Touristik und Landeskunde (PTTK) ausgeschildert. Auf speziell markierten Überwegen kann man Straßen sicher überqueren. Insgesamt gibt es entlang der Route rund 200 Reiterhöfe und Reitsportzentren mit Unterkunftsmöglichkeiten für Pferd und Reiter. Das Übernachtungsangebot reicht von der einfachen Heuherberge bis zum Mittelklassehotel. Um sicherzustellen, dass Wanderreiter mindestens alle 30 Kilometer einen Rastplatz finden, wurden insgesamt 21 Stellplätze mit überdachten Unterständen neu gebaut. Auf den umzäunten Plätzen gibt es Weiden und Tränken für die Pferde. Den Reitern steht dort ein Grillplatz zur Verfügung.

Die Reitrouten führen zu zahlreichen Baudenkmälern und anderen Sehenswürdigkeiten in der Region. Zu den bekanntesten zählen der barocke Palast von Nieborów, der romantische Park von Arkadia, die im 12. Jahrhundert entstandene Zisterzienserabtei in Sulejów oder die zur gleichen Zeit gebaute romanische Stiftskirche von Tum. An insgesamt 30 Punkten entlang der Strecke erhalten die Reiter ausführliche Touristeninformationen. Dort kann man auch Karten erwerben oder mobile Endgeräte für die Führung per GPS ausleihen.

Diese Navigationsgeräte weisen den Reitern nicht nur den richtigen Weg, sie bieten auch Erläuterungen zu den Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. Gleichzeitig dienen sie der Sicherheit von Pferd und Reiter. Bei einem Unfall kann man eine SOS-Meldung absenden; die nächste Notrufzentrale enthält die Koordinaten des Absenders und kann sofort ein Rettungsteam schicken. In der Reitwege-Zentrale lässt sich durch das GPS-Signal auch feststellen, wenn Reiter vom Weg abkommen.

Vorab können sich Interessierte über die richtige Route oder geeignete Unterkünfte entlang der Strecke auf der Website des Projekts informieren. Sie bietet neben einer interaktiven Karte mit den Strecken, Sehenswürdigkeiten oder Unterkünften auch zahlreiche weitere Auskünfte in deutscher Sprache. Unter anderem gibt es Kurzbeschreibungen der jeweiligen Abschnitte, sodass man sich dort seine perfekte Tour für ein Wochenende oder eine Woche zusammenstellen kann. Die gewählten Routen kann man sich anschließend für sein Smartphone oder andere mobile Endgeräte herunterladen.

Das gesamte Projekt kostete rund 33Millionen Euro, die Hälfte kam von der Europäischen Union. Weitere Informationen über das Projekt auf der Website www.wsiodle.lodzkie.pl. Allgemeine Auskünfte über Reisen nach Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt, www.polen.travel. Die im Zentrum der Woiwodschaft gelegene Stadt Łódż ist bequem auf der Autobahn A2 zu erreichen. Die Fahrzeit von Berlin aus beträgt rund vier Stunden.

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Mortimer

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