Hotels sind Orte der Begegnungen. Geprägt ist der Hollalltag davon, dass Reisende aus allen Ecken und Enden der Erde aufeinandertreffen. Hier werden Geschichten geschrieben, es wird sich ausgetauscht, gelacht, gefeiert und natürlich genächtigt. Denn ja, Hotels sind auch Rückzugsorte. Und genau das macht Hotels so faszinierend: die kleinen (und großen) Geheimnisse, die sich hinter den Kulissen abspielen – und die nur das Personal kennt. Die Reise-App Expedia hat mehr als 400 Hotelmitarbeitende weltweit zu den skurrilsten Entdeckungen, lustigsten Geschichten und besten Insider-Tipps befragt. Dabei ist viel Spannendes über den Hotelalltag ans Licht gekommen:
Was im Hotelzimmer vergessen wird
Gebisse, Erwachsenenspielzeug und Verlobungsringe bringen das Hotelpersonal schon lange nicht mehr aus der Ruhe. Diese Dinge werden fast genauso regelmäßig in Hotelzimmern vergessen wie die obligatorischen Ladekabel, Adapter und Unterwäsche. Über manche zurückgelassenen Gegenstände wundern sich die Mitarbeitenden dann doch. Über eine Sauerstoffflasche zum Beispiel, eine Dachbox fürs Auto und eine komplette Hochzeitstorte. Genauso kurios: Mehrere Computer-Monitore, ein Revolver im Safe, eine Beinprothese, ein Staubsauger und ein Samurai-Schwert, das nicht etwa in einem japanischen, wo man es noch am ehesten vermuten würde, sondern in einem französischen Hotelzimmer vom Personal gefunden wurde.
Ebenfalls gerne vergessen wird Bargeld. Manchmal waren es Tausende von Dollar, die ganz unspektakulär in einem Ziplock-Beutel oder Umschlag im Safe liegen, ein anderes Mal steckten zehntausend Dollar in einem Teddybären. Ein Koffer voller Bargeld war natürlich auch schon dabei, genau wie eine Luxus-Uhr im Wert von 5,7 Millionen Dollar und eine der heiß begehrten Birkin Bags.
Gründe für die Vergesslichkeit
Häufig ist es einfach Zeitnot oder die eigene Schusseligkeit, aufgrund derer das Eigentum vergessen wird. So erging es wahrscheinlich auch einer Familie, die bei minus 20 Grad Außentemperatur alle ihre Jacken in einem Hotel im bayerischen Erding vergessen hat. Daher wichtig, sobald der Verlust bemerkt wird, sollte man sich umgehend mit dem Hotel in Verbindung setzen. Viele Hotels bieten eine Nachsendung gegen eine kleine Gebühr an. Andere haben ein eigenes Fundbüro, in dem man sein Hab und Gut abholen kann.
Manche Hotels lassen es sich nicht nehmen, in Ausnahmesituationen das Vergessene persönlich zu überbringen. So berichtet ein Hotelier aus Berlin, dass er schon ein Taxi zum Hauptbahnhof genommen hätte, um den ausgecheckten Gästen ihre vergessenen Reisepässe auszuhändigen. Ein Portier aus München ist sogar bis in die Schweiz gefahren, um einen Koffer zu seinem Besitzer zurückzubringen.
Wie sich der Zimmerservice gewandelt hat
Ähnlich skurril geht es im Hotelalltag bisweilen beim Zimmerservice zu. Wer denkt, Gäste bestellten ausschließlich Burger, Pizza und Club Sandwiches als Mitternachtssnacks aufs Zimmer, der irrt. Während einem deutschen Hotelmitarbeitenden die Bestellung von frischer Ziegenmilch in besonderer Erinnerung blieb, wurde in einem Hotel in Kanada schon einmal nach verbranntem Toastbrot gefragt. In einem französischen Hotel hinterließ der Wunsch nach zwei Kilogramm Bananen einen bleibenden Eindruck. Auch alkalisches Wasser, ein Hotdog mit Kaviar und hypoallergenes Hundefutter gehörten zu den eher außergewöhnlichen Bestellungen. Ein Hotel im schwedischen Göteborg wurde von einer Anfrage sogar sprichwörtlich ins kalte Wasser geworfen: Verlangt hatte der Gast eine Badewanne gefüllt mit Evian-Wasser, um darin das Baby zu baden.
Die besten Hotel-Tipps
Die schlechte Nachricht vorweg: Upgrades in eine bessere Zimmerkategorie sind nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme. Wer sich eine bessere Ausstattung oder mehr Platz wünscht, sollte direkt die entsprechende Kategorie buchen. Eine kleine Chance auf ein kostenloses Upgrade gibt es natürlich trotzdem, wenn man an Tagen mit geringerer Auslastung anreist, sonntags zum Beispiel. Auch wenn Gäste zu bestimmten Anlässen einchecken, zeigen sich Hotels hin und wieder großzügig. Hat man etwa Geburtstag oder feiert die eigene Verlobung, kann es sich lohnen, dies beim Check-in zu erwähnen. Generell gilt: Ein freundliches Nachfragen kann nie schaden.
Auch unabhängig von Upgrades können Gäste einige Tipps beachten, um ihren Aufenthalt noch angenehmer zu gestalten. Wer sparen möchte, sollte in der Nebensaison anreisen. Für mehr Ruhe empfiehlt es sich, nach einem Zimmer zu fragen, das weit vom Fahrstuhl entfernt liegt. Viele ratenzu einem Zimmer in den höheren Stockwerken, da diese häufig etwas schöner seien. Für Reisende mit viel Gepäck kann ein Eckzimmer eine gute Wahl sein, denn in manchen Hotels sind diese größer als die regulären Zimmer.
Der Buchtipp: Amüsantes unter der (Hotel-) Bettdecke
Das Bett. Für die einen ist es nur eine Schlafstätte, für andere das unumstritten beliebtes Naherholungsgebiet auf dem Erdball. Für wiederum andere eine Wiederaufbereitungsanlage für verbrauchte Energie. Fakt ist, statistisch gesehen, verbringen wir Menschenkinder rund ein Drittel unseres Erdendaseins im Bett und dies zumeist nicht nur allein. In jungen Jahren sind es oft Stofftiere, die mit einem unter die Bettdecke kriechen. Später teilen wir mehr oder weniger regelmäßig mit dem Ehe- und Lebenspartner Tisch und Bett.
Viele genießen zudem insbesonders auf Reisen im In- und Ausland den Matratzenhorchdienst in Hotels oder anderen Übernachtungsherbergen. Nicht immer sorgen dabei die Zimmer und der Komfort der Betten für Begeisterung. Und so wagt Mortimer-Reisemagazin-Redakteur Karsten-Thilo Raab in seinem Buch Bettgeflüster einen augenzwinkernden Blick unter die Oberbetten zu Hause und in Hotels. Doch keine Angst, niemand muss vor Schamesröte die Bettdecke über den Kopf ziehen.
Mal beleuchtet Bettgeflüster die Qualität der Matratzen, mal wie Menschen sich wie bekleidet betten, dann wiederum werden die kuriosen Zusatzwünsche von Gästen in Hotels liebevoll auf die Schippe genommen oder das Phänomen, dass zahlreiche Gäste, warum auch immer, sich berufen fühlen, das eigene Hotelzimmer während ihres Aufenthalts zu reinigen.
Erhältlich ist Bettgeflüster (ISBN 978-3-7115-2744-8) von Karsten-Thilo Raab für 18 Euro im Buchhandel oder online bei allen Versandbuchhändler wie beispielsweise Thalia.
Mortimer
Seit dem Jahr 2011 berichtet das Mortimer Reisemagazin tagtäglich in Wort, Bild und teilweise mit Videos aus der Welt des Reisens. Mehr als 8.000 Beiträge über Destinationen aus allen Teilen der Erde stehen für Interessierte mittlerweile kostenfei bereit.