Herd that? Fort Worth feiert 20 Jahre Cattle Drive

Sei zwei jahrzehnten zeihen die Texas Longhorns zweimal täglich durch Fort Worth.

Was einst Heimat von Cowboys, Viehtreibern und Gesetzlosen war, ist heute eine der bekanntesten und beliebtesten Attraktionen in Texas und der perfekte Ort, wenn man den Wilden Westen hautnah und authentisch erleben möchte – die Fort Worth Stockyards. Und eine Herde Texas Longhorns ist von ganz besonderer Bedeutung, denn hier gibt es neben Rodeo-Shows, historischen Gebäuden wie dem Livestock Exchange Building und dem Cowtown Coliseum, in dem das weltweit erste Hallen-Rodeo stattfand, auch einen Viehtrieb mit Texas Longhorns zu sehen! Und genau dieser feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen.

15 Tiere zweimal täglich auf Tour

Angeführt von „waschechten“ Cowboys trotten die Rinder durch die historische Altstadt.

Und so fing alles an: Zur Hundertfünfzigjahrfeier 1999 erstand die Stadt eine Herde von 15 Tieren, von denen jedes eine Dekade der Geschichte von Fort Worth repräsentieren sollte. Zusätzlich wurde ein Team von Viehtreibern (engl. „Drovers“) eingestellt, das am 12. Juni 1999 vor 15.000 Zuschauern im Stil des 19. Jahrhunderts den ersten innerstädtischen Viehtrieb im historischen Distrikt von Fort Worth durchführte. Seitdem findet der Longhorn-Cattle-Drive zweimal täglich auf der East Exchange Avenue statt (11:30 Uhr und 16 Uhr) – so kann man sich in längst vergangene Zeiten zurückversetzen lassen, als einst die Viehherden durch die staubigen Straßen von Fort Worth zum Markt gebracht wurden. Ein echter Touristenmagnet!

Wurzeln im 19. Jahrhundert

Junge Nachwuchs-Cowboys lernen im CowCamp mit dem Lasso umzugehen.

Wer etwas tiefer in die Geschichte eintauchen möchte: knapp 20 Jahre lang war Texas auf die Dienste von Cowboys angewiesen. Nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkriegs 1865 stieg der Fleischhunger des Nordens, während durch den südlichen Bundesstaat riesige verwilderte Rinderherden zogen, die von ihren Besitzern im Kriegsdienst zurückgelassen worden waren und sich auf dem saftigen Weideland der texanischen Prärie rasant vermehrt hatten. Rancher engagierten junge Männer, um die Tiere zusammenzutreiben und schlachtreife Rinder in den Norden zu bringen. Weil aber wenig später Farmer und Bauern begannen, ihre Weideländer einzuzäunen, wurde der Viehtrieb immer schwieriger. Das zuvor offene Land war nun in Privatbesitz.

Der Zug löste den Cowboy ab. Vieh musste über Schienen transportiert werden – und davon profitierte Fort Worth, das 1876 an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. Die Stadt wurde zu einem der Hauptumschlagplätze für Schlachttiere aus dem Südwesten. Der Mythos Cowboy war geboren. Und in Fort Worth, der Stadt der Cowboys und der Kultur, wie sie sich selbst nennt, wird er noch heute gepflegt.

Zeitreise an den historischen Stockyards

Auch das Hallen-Rodeo weiß tagein, tagaus zu faszinieren. – Fotos Visit Fort Worth

Nirgends kann man sich ein besseres Bild von dieser Zeit machen, als in den einzigen erhaltenen Stockyards der USA rund um die Exchange Avenue in Fort Worth. Wo einst Longhorn und Co. die Besitzer wechselten und in Züge verladen wurden, stehen sich täglich Hunderte von Besuchern gegenüber, um sich für einen kurzen Moment ihres Besuchs in das späte 19. Jahrhundert zurückversetzen zu lassen.

Die besten Plätze, um das Spektakel zu verfolgen: Jedes der Stockyard Station Restaurants mit Außenplätzen, entlang der East Exchange Avenue vor dem Stockyards Visitor Center oder die Rasenfläche vor dem Livestock Exchange Building. Zu allen anderen Tageszeiten kann man die Tiere in ihren Pferchen hinter diesem Gebäude besuchen und anschauen. Howdy! Noch mehr wissenswerte Informationen über die Fort Worth Herde unter www.fortworth.com.