Europas Kulturhauptstadt 2015 – das belgische Mons erfindet sich neu

Das belgische Mons rückt 2015 als Europas Kulturhauptstadt in den internationalen Fokus. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Das belgische Mons rückt 2015 als Europas Kulturhauptstadt in den internationalen Fokus. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Am 24. Januar startet Mons mit einer großen Eröffnungsfeier in sein Jahr als Kulturhauptstadt Europas 2015. Insgesamt stehen 300 Veranstaltungen auf dem Programm, dazu mehrere tausend künstlerische und kulturelle Aktionen. Die Organisatoren haben all das in vier „Jahreszeiten“ eingeteilt: Die Monate Januar bis März stehen unter dem Motto „Die Faszination“. Das beginnt mit dem Fest zur Eröffnung, bei dem tausende Kerzen die Grand Place in Szene setzen und in der ganzen Innenstadt gefeiert wird. Außerdem starten große Ausstellungen wie „Van Gogh im Borinage – Die Geburt eines Künstlers“ im Museum der Schönen Künste (BAM). Das Café Europa bietet eine Mischung aus „Fab-Lab“, Generationentreff und Internetcafé: Hier kommen Menschen zusammen, die einander helfen, Dinge zu reparieren und Technik zu verstehen – und die per Monitorwand übers Internet Kontakt mit Gleichgesinnten in zehn anderen europäischen Städten aufnehmen können.

Zur Eröffnung von Mons 2015 gibt es Farbenzauber wie hier auf dem Fusion-Festival in Mecklenburg. (Foto Emmanuel Nzengu)
Zur Eröffnung von Mons 2015 gibt es Farbenzauber wie hier auf dem Fusion-Festival in Mecklenburg. (Foto Emmanuel Nzengu)

Von April bis Juni findet die „Große Enthüllung“ statt: Das Konzerthaus Arsonic eröffnet in Mons und dazu gleich fünf neue Museen: Das Mons Memorial Museum ist dem Gedenken an den Ersten Weltkrieg gewidmet. In einem ehemaligen Ursulinenkonvent entsteht die Artothek: Dort werden Werke der städtischen Sammlungen konserviert, restauriert und erforscht; Besucher können das kulturelle Erbe von Mons im Dokumentationszentrum entdecken – vor Ort und im Internet. Das Doudou-Museum ist dem großen Volkfest Ducasse (UNESCO-Weltkulturerbe) gewidmet, bei dem der Heilige Georg gegen einen Drachen kämpfen muss. Der barocke Belfried von Mons, ebenso Weltkulturerbe, wird seit Jahrzehnten erstmals wieder zu besteigen sein; 365 Stufen führen auf den 87 Meter hohen Turm, in dem 49 Glocken hängen. Im Silex’s in Spiennes kann man in eine der neolithischen Silex-Minen hinabsteigen; auch diese Minen gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

„Der strahlende Sommer“ erstreckt sich von Juli bis September – mit einem Sonnenblumenfeld auf der Grand Place und Open-Air-Veranstaltungen wie dem Dimanche Toqué, einem Bankett im Park des Belfried, serviert von Spitzenköchen aus der Region.

Das letzte Quartal schließlich steht im Zeichen der „Renaissance“. Das ist zum einen eine Reminiszez an berühmte Montoiser wie den Komponisten Roland de Lassus und den Architekten und Bildhauer Jacques Du Broecq. Aber es drückt auch eine Zielvorgabe aus: Mons will sich und seine Region neu erfinden.


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