Cassowary Festival – Party für einen Laufvogel

Der Cassowary, zu Deutsch Kasuar, gehört zu einer vom Aussterben bedrohten Art von Laufvögeln. (Foto Wildlife Habitat)

Mit einem neuen Festival sollen im australischen Queensland nun die heimlichen Helden des australischen Regenwaldes verstärkt ins Rampenlicht gerückt werden. Der Ort Mission Beach hat daher eine Feier der besonderen Art auf die Beine gestellt: Beim Cassowary Festival soll vom 29. Juni bis 1. Juli auf einen außergewöhnlichen Laufvogel, den bedrohten Kasuar, aufmerksam gemacht werden.

In Mission Beach tummelt sich der Laufvogel sehr zur Freude der Spaziergängen auch schon mal am Strand. (Foto TEQ)

Auftakt der Feier ist eine bunte Parade mit riesigen Skulpturen des Laufvogels und Bauchtänzern gekleidet in den Farben des Kasuars. Neben einem vielfältigen Unterhaltungsprogramm, das lokale Musiker und Talente auf die Bühne bringt, gibt es einen Markt, auf dem Künstler ihre Werke anbieten. Für Kinder stehen Kunst-Workshops und Gesichtsbemalungen auf dem Programm – wobei alles thematisch dem bedrohten Tier gewidmet ist.

Cassowary-Bestand auf 1.000 Exemplare geschrumpft

Es ist unschwer zu erkennen, woher der Helmkasur (Cassowary) seinen Namen hat. (Foto Karsten-Thilo raab)

Neben dem Unterhaltungsaspekt sind vor allem Aufklärungs- und Informationsarbeit ein wichtiger Bestandteil des Cassowary Festivals. Die Region rund um Mission Beach zählt weltweit zu einem der wenigen Orte, in denen man mit etwas Glück noch auf den Kasuar treffen kann, denn die Population ist stark rückläufig. Schätzungen zufolge existieren nur noch rund 1.000 Exemplare des Helmkasuars in den tropischen Regenwäldern Neuguineas und Queenslands. Dies liegt vor allem am schrumpfenden Lebensraum sowie vermehrten Autounfällen und Hundeattacken. Teil der Festival-Aktion zum Schutz des seltenen Tieres sind die von Schulkindern auffällig bemalten Warnschilder, die Autofahrer darauf hinweisen sollen, achtsamer und langsamer zu fahren.

Kasuare spielen wichtige Rolle im Ökosystem des Urwaldes

Bei seinen Streifzügen durch den Regenwald hilft der Laufvogel, Samen zu verteiolen. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Bei seinen Streifzügen durch den Regenwald hilft der Laufvogel, Samen zu verteiolen. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Für die Feuchttropen-Region im Norden Queenslands spielt der Kasuar eine sehr wichtige Rolle beim Erhalt der einzigartigen Flora, denn der flugunfähige Vogel ist die einzige Tierart, die in der Lage ist, Samen von mehr als 70 verschiedenen Bäumen in diesem Gebiet zu verteilen. Ohne ihn würde das Ökosystem des Regenwaldes seine Biotop-Diversität verlieren. Umweltschützer fordern daher den Ausbau von Straßenunter- und überführungen, um den Tieren die Migration zu erleichtern. Die von Rainforest Rescue ins Leben gerufene Kampagne „Save the Cassowary“ macht die Öffentlichkeit auf die Bedrohung des Tieres aufmerksam und richtet Naturschutzgebiete ein. Ziel der australischen Regierung ist es, den Kasuar bis 2020 von der vom Aussterben bedrohten Tierliste zu streichen.

Verwandter von Vogel Strauuß

Der Cassowary kann bis 1,80 Zentimeter groß werden. (Foto Tropical Journeys)

Verwandt mit dem Strauß, misst der Kasuar eine beachtliche Körpergröße von 1,80 Meter. Er kann über 60 Kilogramm schwer werden. Der Kasuar besitzt sehr kräftige Beine, mit denen er im Lauf Geschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometern erreicht. Seine Füße haben drei Zehen (der Strauß hat nur zwei!). Besonderes Merkmal des seltenen Tieres ist der helmartige Auswuchs auf dem Kopf. Der federlose Hals leuchtet blau. Nur ein Streifen an der Hinterseite des Halses und mehrere Hautlappen vorne am Hals sind rot gefärbt. Das Gefieder ist bei ausgewachsenen Tieren schwarz.

Weitere Informationen zum Cassowary Festival unter www.cassowaryfestival.com. Mehr Details zum Schutz des Kasuars unter http://savethecassowary.org.au/our-projects/.