
Im schweizerischen Graubünden lässt sich die Faszination des Unterwegsseins während mehrerer Tage auch im Winter erleben – zu Fuß, auf Langlaufskiern oder mit Schneeschuhen.
Warum auf den Sommer warten, wenn man auch im Winter weitwandern kann? Graubünden macht es möglich – auf der Via Engiadina im Unterengadin und der Via Mundaun in der Surselva. Gewandert wird die meiste Zeit auf präparierten Winterwanderwegen. Eine Lawinenausrüstung ist nicht erforderlich. Das Gepäck wird von Unterkunft zu Unterkunft transportiert, sodass man unterwegs nur einen Tagesrucksack braucht.
Winterweitwandern

Die Via Mundaun führt auf einer dreitägigen Winterwanderung rund um den Aussichtsberg Piz Mundaun. Sie verbindet zwei Täler, zwei Sprachen und zwei Kulturen. Der Start der Tour liegt in Obersaxen, einem Walsergebiet; ihr Ziel in der Val Lumnezia, einer rätoromanischen Talschaft. Die Etappen sind zwischen drei und vier Stunden lang. Die meiste Zeit wandert man in der stillen Winterlandschaft. Nur einzelne Abschnitte führen durch das Skigebiet Obersaxen-Mundaun.
Die Winterweitwanderung Via Engiadina verbindet die schönsten Dörfer des Unterengadins: Lavin, Guarda, Ardez, Ftan und Sent. Die vier Tagesetappen sind mit eineinhalb bis viereinhalb Stunden angenehm kurz und lassen Zeit, die Orte zu erkunden. Abgesehen vom ersten Abschnitt zwischen Zernez und Lavin verläuft die Route durchgehend auf der Sonnenseite des Tals.
Weitlanglaufen von Maloja nach Martina

Für diejenigen, für die Winterweitwandern zu gemächlich ist, gibt es eine Alternative: Weitlanglaufen. Das Prinzip bleibt gleich: die Fortbewegung von A nach B. Dank der Langlaufskier schafft man aber mehr Strecke. Dabei bietet sich eine Tour an:
Maloja ist das erste Bergdorf im Engadin, Martina das letzte. Verbunden werden die beiden Ortschaften durch den Fluss Inn, getrennt durch knapp 100 Kilometer. Diese Strecke kann man in vier Tagen mit den Langlaufskiern auf präparierten Loipen zurücklegen. Nur zwischen Lavin und Scuol nimmt man für eine kurze Strecke die Rhätische Bahn.
Mehrtägige Schneeschuhtouren

Auf Schneeschuhtouren geht es in die unberührte Winterlandschaft – dorthin, wo es keine präparierten Winterwanderwege mehr gibt und nur noch wenige Menschen unterwegs sind. Hält man inne, erlebt man die vollkommene Stille, die es nur gibt, wenn Schnee liegt.
Die Schneeschuhtour “Spluga Bianco“ startet mit der Gondelfahrt von Splügen zur Bergstation Tanatzhöhi auf 2140 Metern Höhe. Nach einem kurzen Aufstieg durchs Skigebiet wandert man auf dem gesicherten und markierten Schneeschuhtrail durch offenes Gelände über den Splügenpass und die Landesgrenze bis nach Montespluga. Im italienischen Weiler – er ist im Winter unbewohnt – befindet sich ein Agrotourismusbetrieb mit drei Zimmern. Am Folgetag hat man die Wahl: Die anspruchsvollere Option ist die unmarkierte Route nach Innerferrera, die einfachere führt auf dem Trail zurück über den Pass nach Bodmenstafel und weiter nach Splügen.
Von Scuol auf den Ofenpass

Das Winterabenteuer Via Silenzi startet mit einer Pferdeschlittenfahrt nach S-charl. Im Winter ist das die einzige Möglichkeit, den Weiler und sein Gasthaus zu erreichen. Von dort geht es am nächsten Morgen mit Schneeschuhen über die Alp Astras und den Pass da Costainas nach Lü in der Val Müstair. Tags darauf läuft man von Lü via Alp Champatsch und Alp da Munt auf den Ofenpass. An fixen Daten wird die Via Silenzi als Gruppentour angeboten. Wer die Tour individuell begeht, muss sich im freien Gelände auskennen, eine Lawinenausrüstung mitführen und den Umgang mit dieser beherrschen. Weitere Informationen unter www.switzerland.com.
Der eisige bis frostige Buchtipp
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Mortimer
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