Die AIDAprima bietet weit mehr als 5.000 Menschen an Bord Platz. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
Kaum an Bord, wird klar: Die AIDAprima ist kein Schiff – sie ist ein Lebensgefühl auf 300 Metern Länge genauer gesagt auf 299,5 Metern. Während draußen die Wellen tanzen, tanzt drinnen das Leben: Ob Sushi unter Sternenhimmel, Rutschenrausch im Four Elements, Sonnenbaden mit Seebrise, Entertainment im Theatrium – hier kommt selbst an langen Seetagen keine Langeweile auf. So bietet das Schiff großen Erlebnischarakter, der sich beispielsweise bei einer Kreuzfahrt nach Norwegen zwischen maritimem Eleganz, kulinarischer Vielfalt und spektakulärer Natur entfaltet, ohne aufdringlich zu sein.
Mit ihren 17 Decks bietet die AIDAprima in gut 1.600 Kabinen Raum für 4.350 Passagiere – und dennoch gelingt es ihr, eine Atmosphäre zu schaffen, die nicht anonym, sondern überraschend persönlich wirkt. Die Kabinen sind stilvoll und funktional, viele mit Balkon und Blick aufs offene Meer. Die Betten, das werden alle Kanten und alle mit einem Kreuz für ein Bergmann schnell merken, sind schmal, was bei Kreuzfahrtschiffen aber durchaus üblich ist. Und so wird das Nachtlager für etwas breiter gebaute Zeitgenossen ein wenig zum Balanceakt.
Zwischen Raumwunder und Aberglaube
Die 1.600 Gästekabinen an Bord der AIDAprima erweisen sich als kleine Raumwunder. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
Gleichwohl sind die Kabinen ein Stück weit kleine Raumwunder – mit zwei eingebauten Schränken, separater Toilette und Dusche sowie einem integrierten Schreibtisch. Platz für die Koffer ist unter dem Bett. Ein besonderes Schmankerl in den Balkonkabinen ist die bereitgestellte Hängematte auf der Veranda. Je nach Seegang muss man diese noch nicht mal selber in Bewegung bringen, genießt aber so oder so hier ein herrlichen entspannten Blick aufs Meer.
Eines der Herzstücke an Bord ist das Theatrium, das auf drei Ebenen Platz bietet. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
Ein wenig Aberglaube schwingt an Bord mit, denn auf der AIDAprima ist das 13 Deck ausgelassen. Auch alle Zimmer mit der Nummer 13 fehlen. Sogar bei den Rettungsbooten wurde auf die 13 verzichtet.
Zwischen Wellness und Unterhaltung
Im Beach Club lässt sich tagsüber baden und abends feiern. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
Wer sich nach Ruhe und Entspannung sehnt, findet sie im „Body & Soul Organic Spa“, dem 3.000 Quadratmeter großen Wellnessbereich mit Saunen, Kaminzimmern und Whirlpools. Selbst bei nordischem Wetter lädt derweil der überdachte Beach Club mit seinem tropischen Flair zum Sonnenbaden und Schwimmen ein – geschützt unter einem innovativen Glasdom, der das Tageslicht einfängt und die Außenwelt vergessen lässt.
Insgesamt sechs Pools finden sich an Bord des Kreuzfahrtriesens. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
Im Four-Elements-Bereich können Gäste durch einen Klettergarten balancieren, sich im Lazy River treiben lassen oder die spektakuläre Wasserrutsche hinunterjagen. Abends verwandelt sich das Theatrium – ein offenes Showzentrum über drei Decks – in eine Bühne für Akrobatik, Musik und Tanz. Wer es lieber ruhig mag, findet in der Vinothek oder der Spray Bar einen stilvollen Rückzugsort. Für Nachtschwärmer öffnen die Diskothek D6 und die Nightfly Bar ihre Türen, während das bordeigene Casino für Glücksritter ein wenig Las-Vegas-Flair auf hoher See verspricht.
Genussmomente aus aller Welt
Wer es zünftig mag, den zieht es ins Brauhaus. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
Kulinarisch gleicht die AIDAprima einer kleinen Weltreise. In den zahlreichen Buffet-Restaurants wie dem „Bella Donna“, dem „East Restaurant“, wo Buddhafiguren, Bambus-Abtrennungen und Gesha-Bilder für fernöstliches Flair sorgen, oder dem „Weite Welt Restaurant“ werden internationale Spezialitäten serviert – von italienischer Pasta über asiatische Currys bis hin zu orientalischen Mezze. Wer es exklusiver mag, reserviert einen Tisch im „Rossini Gourmet-Restaurant“ oder im „Buffalo Steak House“, wo mehrgängige Menüs und hochwertige Fleischgerichte geboten werden.
Im „Casa Nova“ sind die Sitzbereiche durch Vorhänge voneinander getrennt. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
Charmant sind zudem Spezialitätenrestaurants wie „French Kiss“ oder „Casa Nova“, die französische und venezianische Küche in stilvollem Ambiente zelebrieren. Und für den kleinen Hunger zwischendurch gibt es die „Scharfe Ecke“ mit Currywurst, die Tapas-Bar oder die Eisbar – Genuss kennt hier keine Uhrzeit. Kleiner Fun Fact: Beim Mineralwasser wird an Bord in „laut“ und „leise“ unterschieden.
Emotionen für alle Altersklassen
Für alle Altersklassen findet sich an Bord das passende Angebot. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
Auch Familien kommen auf ihre Kosten: Kinder werden im Mini Club betreut, können sich im Four Elements-Bereich austoben oder im „Fuego Restaurant“ am eigenen Kinderbuffet bedienen. Die AIDAprima schafft es, Generationen zu verbinden – mit Angeboten, die vom Kleinkind bis zum Großelternpaar reichen.
Verantwortlich für das Unterhaltungsgprogramm an Bord ist Tom Ahrendt. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
„Wir wollen mit unserem breitgefächerten Unterhaltungsprogramm Emotionen vermitteln, die Gäste unterhalten und zusammenbringen“, erläutert Tom Ahrendt das Eigenverständnis an Bord des Kreuzfahrtriesen.
Gleichzeitig verrät der Entertainment-Manager, dass die Shows auf den Hauptbühnen von AIDA komplett selbst konzipiert werden – vom Bühnenbild über das musikalischen Arrangement bis hin zu den Kostümen. Entsprechend benötigt eine Produktion einen Vorlauf von bis zu zwei Jahren.
Silent Party als Selbstläufer
Überaus beliebt sind die Silent Partys im Beach Club. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
„Neben den abendlichen Shows sind vor allem unsere Silent Partys der absolute Renner“, weiß Tom Ahrendt weiter zu berichten. Dabei werden Gäste mit Kopfhörern ausgestattet und können ganz individuell zwischen drei verschiedenen Musikangeboten wählen.
Die aufwendigen Shows werden zweimal abendlich präsentiert. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
„Angefangen hat dies vor rund zehn Jahren, als wir in einem Hafen wegen zu großer Lautstärke Probleme mit der Polizei hatten“, ergänzt Ahrendt, dass mit der Aufnahme der Silent Partys ins Entertainment Programm aus der Not eine Tugend gemacht wurde. Und dies mit großem Erfolg.
Crewmitglieder aus über 30 Nationen
Faltkunst in Vollendung zeigt die kleine Handtuch-Ausstellung. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
Eine kleine Besonderheit ist an der Rezeption eine Ausstellung mit kunstvoll gestalteten Handtüchern mal als Bär, mal als Schnecke, mal in Herzchen-Form. Die Kunstwerke aus Frottee sind zugleich eine kleine Leistungsschau des emsigen wie freundlichen Bordpersonals, das überwiegend Asiatisch ist.
Fabian Leonhardt, General Manager der AIDAprima. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
„Mit unserer 980 Crewmitgliedern aus mehr als 30 Nationen sind wir stets bemüht, den Gästen das bestmögliche Erlebnis an Bord zu garantieren“, sagt Fabian Leonhardt, General Manager der AIDAprima, nicht ohne Stolz mit Blick auf das engagierte wie freundliche Auftreten seiner Mitarbeiter.
Gleichzeitig stellt das Mitglied der Schiffsführung klar: „Wir bemühen uns, das Feedback der Gäste mit in unsere Abläufe aufzunehmen, denn wir wollen uns immer ein wenig weiterentwickeln, um noch ein Stückchen besser zu werden.“
Vom Skywalk auf Deck 15 eröffnen sich großartige An- und Aussichten. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
Besonders an- und aussichtsreich gibt sich das Schiff mit den beiden Skywalks auf der Backbord- und Steuerbordseite des Hecks in der 15. Etage und dem verglasten Panoramaaufzug. Von beiden können kleine und große Seefahrer Ausguck in die große weite Welt und speziell auch in Norwegen in die beeindruckenden Fjorde halten.
Zwischen Natur und Komfort an Bord
Der Ulvesund ist nur eine der vielen landschaftlichen Schönheit bei der Norwegen-Kreuzfahrt. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
Die Route von Hamburg nach Norwegen erweist sich dabei ein landschaftliches Meisterwerk von Mutter Natur. Nach einem Tag auf See sind die ersten Fjorde erreicht. Stationen wie Bergen, Ålesund oder der Geirangerfjord bieten nicht nur spektakuläre Panoramen, sondern auch kulturelle Einblicke und spannende Ausflüge: Wanderungen zu Wasserfällen, Radtouren durch stille Buchten oder Panoramafahrten auf serpentinenreichen Straßen. Die norwegische Natur zeigt sich rau und majestätisch – ein Kontrast zum Komfort an Bord, der die Reise umso eindrucksvoller macht.
Nicht nur in Flåm begrüßt Norwegens faszinierende Fjordlandschaft die Kreuzfahrer. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
Ein Schauspiel für sich ist etwa, wie Kapitän Felix Rothe das riesige Schiff im kleinen Hafen von Flåm fast auf der Stelle um 180 Grad dreht. Dabei sind trotz moderner Steuertechnik Augenmaß und Millimeterarbeit gefordert, um die schroffen Felsenwände an den Seiten des engen Fjords nicht zu streifen. Die Fahrt mit der AIDAprima ist eben ein Erlebnis.
In jeder Kategorie werden maximal fünf Sterne vergeben:
Kreuzfahrtflair ∗∗∗∗
Ausstattung ∗∗∗/∗
Sauberkeit ∗∗∗∗
Essen & Trinken ∗∗∗∗
Service ∗∗∗∗
Die AIDAprima überzeugt in punkto Ausstattung, Service und Unterhaltungsangebot. – Foto: Karsten-Thilo Raab / Mortimer Reisemagazin
Fazit: Die AIDAprima ist mehr als „nur“ ein Kreuzfahrtschiff. Sie ist ein schwimmendes Versprechen: auf Erholung, Entdeckung und ein bisschen Fernweh, das bleibt. Dabei zeigt das im Jahre 2016 in den Dienst gestellte Schiff, wie sich Komfort und Erlebnis auf See vereinen lassen.
Die Recherchereise fand – ohne Einfluss auf die journalistische Ausarbeitung – auf Einladung / mit Unterstützung von AIDA Cruises statt.
Karsten-Thilo Raab
berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.
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