Wie Jesus übers Wasser laufen

So wie der Mensch seit Alters her davon träumt wie ein Vogel durch die Lüfte zu schweben, so sehr träumt er davon, wie Jesus übers Wasser laufen zu können. Was für viele nur eine Stelle aus dem Matthäus-Evangelium ist, wird am Sonntag, 25. September 2011, Wirklichkeit. Und dies nicht wie in der Bibel festgehalten am See Genezareth, wo Jesus einem Jünger über das Wasser zur Hilfe eilte, sondern am Baldeneysee in Essen, Europas Kulturhauptstadt des Jahres 2010. Auf der gestauten Ruhr versuchen dann Normalsterbliche in die feuchten Fußstapfen des Gottes-Sohns zu treten, ohne dabei ins Wasser zu fallen.

Unter dem Motto „Mach’s wie Jesus – geh übers Wasser!“ lädt der Essener Stadtverband des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) zum nunmehr zehnten Mal zu dieser ungewöhnlichen Aktion ein. Teilnehmen können Jugendliche ab zwölf Jahren. Allerdings müssen sie über das deutsche Schwimmabzeichen in Bronze verfügen – nur für den Fall des Falles, also, falls ihnen ungeachtet aller Bemühungen das Wasser doch keine Flügel verleiht. Bei einer durchschnittlichen Wassertemperatur von circa 15 Grad kommt das Bad im Baldeneysee ganz sicher einer nicht gerade willkommenen Erfrischung gleich.

Zur Zeit spielt das Wetter zwar noch etwas verrückt, aber die Veranstalter sind guter Dinge, dass sie rechtzeitig zur Veranstaltung gutes Wetter haben, schließlich haben sie ja einen guten Draht zum lieben Gott. Und so gibt sich der Essener BDKJ-Stadtverband optimistisch, dass Petrus den Wettkämpfern gut gesonnen sein wird. Falls nicht, halten die Veranstalter für die Teilnehmer noch Neoprenanzüge in verschiedenen Größen bereit.

Ernst wird es also am Sonntag, 25. September 2011, wenn in Höhe der Zeche Carl Funke an der Lanfermannfähre ab 12 Uhr zunächst die Qualifikationsläufe und anschließend das Hauptrennen ausgetragen werden. Dabei müssen die Starter parallel zum Ufer eine gute 50 Meter lange Strecke zurücklegen, ohne ins Wasser zu fallen. Bei dem so genannten „klassischen Wettbewerb“  ist ein wechselseitiges Vorziehen beider Beine vorgeschrieben. Dieses muss direkt zur Fortbewegung führen. Dabei können sich die Wassergänger mit Hilfe selbst gefertigter Konstruktionen beispielsweise aus Styropor oder Kanistern vorwärts bewegen. Boote oder Floßkonstrukte sowie indirekte Antriebe sind verboten. Dazu gehören auch radähnliche Hilfsmittel wie Hamster- oder Schaufelräder. Prämiert werden sowohl die schnellsten als auch die kreativsten Wasserläufer. Als Belohnung winkt den Siegern unter anderem ein Wochenende in einem Aqua-Camp in den Niederlanden.

Parallel dazu wird auch ein Teamwettbewerb ausgetragen, zu dem sich bereits 14 Gruppen angemeldet haben. Mit einem ebenfalls selbst erbauten Konstrukt, das ein Gesamtmaß in der Länge, Höhe und Breite von jeweils maximal 1,50 Meter nicht überschreiten darf, müssen hier drei Personen versuchen, die Strecke mit reiner Muskelkraft so schnell wie möglich zurücklegen. Weitere Informationen unter  www.machs-wie-jesus.de.

Buchtipp: Karsten-Thilo Raab: Essen – Europas Kulturhauptstadt 2010 (deutsch/englisch/französisch), Wartberg Verlag, ISBN: 978-3-8313-1914-5 , bestellen

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