Villa Alma – ein neues Juwel am Gardasee

Villa Alma
Die Villa Alma hat ihren ureigenen Einrichtungsstil. – Foto: Honza Klein / Mortimer Reisemagazin

Egal wie oft man an den Gardasee fährt beziehungsweise schon gefahren ist – es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken. Zwischen Riva und Sirmione, Maderno und Torri del Benaco und natürlich an den Hotspots wie Malcesine, Limone und Bardolino tummeln sich Jahr für Jahr Tausende Besucher. Es lohnt, die den See umschließende Straße einmal zu verlassen. Da findet sich etwas im Nordwesten, der Lago die Ledro, ruhig und pittoresk, nicht weit entfernt kann man die Brasa-Schlucht durchqueren, so wie es schon Winston Churchill und James Bond getan haben oder man besucht eines der vielleicht besten Restaurants der Gegend, die Taverna Kus in San Zeno di Montagna, rund20 Minuten von Garda entfernt.

Die Aufzählung könnte hier schier endlos weitergehen. Aber wie gesagt, es gibt immer noch etwas Neues dazu. Wie etwa die erst im April eröffnete Villa Alma in Castion Veronese. Gelegen unweit von Affi, der südlichen Autobahnausfahrt, nur wenige Minuten von Garda und Torri del Benaco, also nur wenige Minuten vom touristischen Treiben und doch ist es eine Oase der Ruhe.

Ganz Italien in einem Haus

Villa Alma
Ohne Frage hat das neue Haus in alten Gemäuern jede Menge Stil. – Foto: Honza Klein / Mortimer Reisemagazin

„Ich habe das Haus und vor allem die Lage gesehen und mich sofort verliebt“, erzählt Eigentümer Diego Pippa. Mit seiner Familie lebt er im nicht weit entfernten Bardolino. Nun ist das Haus – oder nein, die Villa – auch für ihn und seine Familie so eine Art zweites Daheim. Der riesige Park gefällt vor allem seinem Sohn Giulio.

„Es war aber auch eine Menge Arbeit, bis ich die Tür zur Villa Alma aufschließen konnte. Immerhin stand das um 1700 erbaute Haus jahrelang leer. Nun sind ein paar Räume zum Essen entstanden, Küche und eben alles, was man an Platz benötigt und sieben jeweils riesige Zimmer“, so Diego weiter. Sollte man sieben Nächte bleiben, hat man die Möglichkeit, fast in ganz Italien zu schlafen. Verona, Torino, Genua, Neapel, Rome, Caprera und Siena heißen die Zimmer und sind jeweils im Stil ihrer namensgebenden Stadt ausgestattet. Mit vielen Details, bei denen vor allem auch Diegos Ehefrau Enrica die Auswahl getroffen hat. Man spürt, dass hier kein Hotel kreiert wurde, sondern ein Zuhause. Bei Netflix läuft gerade ein Film namens Nonna, über einen New Yorker Italiener, der ein Restaurant ebenso einrichtet und letztendlich auch zum Erfolg führt. Ebenso fühlt man es in der Villa Alma. Man ist nicht Gast, eher Teil der Familie.

Zeder-Samen aus dem Himalaya

Liebevoll angelegt und wild-romantisch zu gleich ist der Garten der Villa Alma. – Foto: Honza Klein / Mortimer Reisemagazin

Schon kurz nach dem Bau des Hauses um das Jahr 1728 soll sich ein Wanderer in das kleine Tal verirrt haben. In der Villa fand er Aufnahme, einen warmen Platz am Kamin, Brot und Wein und eine warme Suppe sowie ein gutes Essen mit Polenta, Käse und Salami. Später kam der Gast zurück. Er hatte nie die Gastfreundschaft in diesem Haus vergessen. Zwei Jahre lang war er durch die Welt gezogen. Bis zum Himalaya. Von dort brachte er Samen der Deodar-Zeder mit, die im Hinduismus als Baum Gottes verehrt wird. Heute stehen die Bäume im Garten der Villa Alma. Egel ob nun wahr oder Legende. Die Bäume jedenfalls sind echt.

Überaus individuell sind die einzelnen Zimmer gestaltet. – Foto: Honza Klein / Mortimer Reisemagazin

Doch zurück zum Hier und Jetzt. Im Park, dort wo sich die Rezeption beziehungsweise der Ort zum eigenen Einchecken in einem kleinen Nebengebäude befindet, ist auch gleichzeitig die Bar des Vertrauens. Per iPad trägt man ein, was man getrunken hat, und zahlt per Karte. Darüber hinaus finden sich an dem kleinen Weg durch den Park Sauna, Pool und Jacuzzi. Umgeben von Bäumen ohne Lärm von Touristen. Ein Ort der Ruhe.

„Wir hoffen, dass wir damit eine andere Art von Tourismus an den See bringen können“, so Pippo. Klar, dass das ein wenig teurer ist, aber wer die Villa Alma einmal erlebt hat, mag es nicht missen. Übrigens kann man auch das gesamte Haus mieten. Etwa für Hochzeiten, Geburtstage, was auch immer. Und der Gardasee ist nun einen Steinwurf entfernt…

Villa Alma
Die Villa Alma ist ein offener Geheimtipp unweit des Gardasees. – Foto: Honza Klein / Mortimer Reisemagazin

Honza Klein

Der Berliner hat für diverse Radiosender gearbeitet, war viele Jahre Redakteur bei der Berliner Morgenpost, hat an Büchern über Berlin mitgearbeitet und ist u.a. Autor für die Super Illu und Gastgeber einer Talksendung bei TV Berlin.