Malaysia: Von wilden Tigern und kleinen Elefanten

Malaysia
Der Nasenaffe ist längst zum Symbol für Malaysia geworden.

Das südostasiatische Malaysia ist ein wahres Schatzkästchen der Natur. Von paradiesischen Traumstränden bis zu den mystisch-vernebelten Cameron-Highlights, von Dutzenden kleinen Inselchen á la Robinson Crusoe bis hin zu üppigen Regenwäldern, Malaysia überrascht immer wieder. Dazu tragen auch die Bewohner des Landes bei, die menschlichen wie die tierischen. Darunter gibt es einige besondere Arten, die nur oder hauptsächlich auf Malaysia vorkommen:

Der größte Affe Asiens fasziniert uns Menschen immer wieder damit, dass er unserer Spezies so ähnlich ist. Größe und Gewicht gleichen denen eines ausgewachsenen Mannes, und sein Erbgut ist nahezu identisch zu unserem. Rund 54.000 Exemplare leben noch in freier Wildbahn auf der Insel Borneo, drittgrößte Insel der Welt und ein Wunder der Artenvielfalt. Hier gibt es einige Möglichkeiten, dem gewaltigen Menschenaffen zu begegnen. Einer der besten Orte dafür ist der Batang Ai Nationalpark im Bundesstaat Sarawak. Batang Ai erstreckt sich auf 250 Quadratkilometer und wurde 1991 zum Nationalpark erklärt. Die wichtigsten Verkehrsadern im Park sind die reißenden Flüsse, der Nationalpark kann jedoch auch auf Wanderungen und Trekking-Touren erkundet werden.

Auf Borneo sind Tausende Orang-Utans beheimatet.

Wer nicht wasserscheu ist, kann bei einer Flussfahrt auf dem Kinabatangan River (Bundesstaat Sabah) im Lower Kinabatangan Wildlife Sanctuary Ausschau nach Orang-Utans halten. Durch den Abstand zu den Booten auf dem Wasser fühlen sich die Tiere in Sicherheit und zeigen sich häufig am Ufer. Im Orang Utan Sanctuary in der Sepilok Forest Reserve bei Sandakan (Sabah) werden verwaiste Jungtiere aufgezogen und später in die Freiheit entlassen. Zweimal täglich kommen die ausgewilderten Tiere zur Fütterung zurück, da sie nie gelernt haben, ihre eigene Nahrung zu jagen. Ähnliche Möglichkeiten bietet bietet das Semenggoh Wild Centre nahe Kuchnig in Sarawak.

Nasenaffen – das Symbol von Malaysia

Der possierliche Nasenaffe (Proboscis Monkey) mit seiner großen Nase ist längst zum Symbol von Malaysia geworden. Was viele nicht wissen: nur die Männchen sind mit den ungewöhnlich großen Nasen gesegnet. Auch ihre Heimat ist die Insel Borneo, wo sie in feuchten Regionen von bis zu 200 Metern Höhe leben. Tagsüber sind die Nasenaffen oft im Wasser anzutreffen, die Nächte verbringen sie auf Bäumen.

Der riesige Riechkolben kennzeichnet den Nasenaffen.

Auf Borneo gibt es mehrere Orte, an denen die vom Aussterben bedrohten Nasenaffen beheimatet sind darunter beispielsweise der Bako Nationalpark nahe Kuching oder die Insel Pulau Gaya. Der Bako Nationalpark ist der älteste und mit einer Fläche von 27 Quadratkilometern auch der kleinste Nationalpark Malaysias. Trotz der geringen Größe kann der Park mit fünf Vegetationszonen und zahlreichen endemischen Pflanzenarten aufwarten und bietet daher endlose Möglichkeiten für Wanderungen und Aktivitäten in der artenreichen Natur. Die Insel Pulau Gaya wirkt trotz ihrer Nähe zum Festland wie eine eigene Welt. Traumhafte Strände treffen auf dichten Regenwald, der Duft von Kokosnuss liegt in der Luft und zahlreiche Spa-Hotels bieten Urlaubsfeeling pur.

Sabah – Heimat der Zwergelefanten

Der Name ist Programm: Der Zwergelefant, oder auch Borneo-Elefant, wird nur zwei bis drei Meter hoch statt fünf, wie seine bekannteren Verwandten. 95 Prozent der noch knapp über 2.000 lebenden Tiere sind im Bundesstaat Sabah beheimatet. Einer der besten Orte, um die grauen Riesen im Miniaturformat zu Gesicht zu bekommen, ist das Deramakot Waldreservat im Herzen von Sabah. Ökotourismus wird hier großgeschrieben, das Naturreservat wurde als erstes der Welt mit einem Nachhaltigkeitszertifikat ausgezeichnet. Das 555 Quadratkilometer große Deramakot Reservat ist erst seit 2012 für Besucher zugänglich. Neben Jeepsafaris werden auch Touren mit dem Mountainbike und dem Boot angeboten.

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Ein Ranger untersucht Elefanten-Dung im Royal Belum Rainforest.  – Foto: Karsten-Thilo Raab

Auch im 400 Quadratkilometer großen Schutzgebiet Danum Valley Conservation Area in Sabah sind zahlreiche Zwergelefanten beheimatet, oftmals werden sie auf den Zufahrtswegen gesichtet. Das Schutzgebiet umfasst eine Fläche von 440 km² und ist eines der letzten zusammenhängenden Urwaldsysteme Borneos. Eines der Highlights ist außerdem der Canopy Walkway, der einen überragenden Panoramablick über die Baumwipfel bietet.

Überaus imposant: der Malaysia-Tiger

Der Malaysia-Tiger kommt nicht auf Borneo, sondern auf dem Festland vor. Mit einer Länge von bis zu 275 Zentimetern und einem Gewicht von bis zu 190 Kilogramn sind die Tiere mit ihrem rötlichen Fell äußerst imposant anzusehen. Zu seinem Lebensraum zählt beispielsweise der Taman Negara Nationalpark, eines der beliebtesten Reiseziele in Westmalaysia. Der Park ist hervorragend erschlossen und ausgeschildert, so dass auch Touren auf eigene Faust möglich sind. Um einen Malaysia-Tiger zu Gesicht zu bekommen, ist allerdings eine geführte Wanderung nötig. Zu den Highlights im Park zählt auch der Canopy Walk, der atemberaubende Ausblicke über die Baumwipfel bietet.

Majestätisch wirken die Tiger in Malaysia.

Auch im Royal Belum State Park, nach wie vor eines der bestgehüteten Naturgeheimnisse Asiens, leben die gewaltigen Großkatzen. Schon seit einigen Jahren gibt es Bestrebungen, den größten und ältesten Staatspark Malaysias zu einem Nationalpark und damit zu einer der wichtigsten Destinationen für Ökotourismus im Lande zu machen.

Gefärdete Lederschildkröten

Die vom Aussterben bedrohten Lederschildkröten sind mit einer Panzerlänge von bis zu 2,5 Metern und einem Gewicht von fast 700 Kilogramm die größte lebende Schildkrötenart. Von der einheimischen Bevölkerung Malaysias werden die Tiere „Penyu Belimbing“ genannt. Ihr wichtigster Nistplatz in Malaysia ist Rantau Abang im Bundesstaat Terengganu. Bereits in den 1960er Jahren wurden ins Leben gerufen, doch erst Anfang der 90er wurde entdecken, dass überwiegend weibliche Tiere schlüpften, da die männlichen Eier sehr hitzeempfindlich sind. Heute gibt es zahlreiche Schutzprogramme sowohl auf den drei großen Inseln des Talang-Satang Parkes als auch in den Tanjung Datu und Similajau Nationalparks auf dem Festland von Sarawak.

Der Talang-Satang Park ist der erste Marinepark des Lande und konnte bereits große Erfolge im Schutz des Schildkrötenbestandes erzielen. Touristen sind herzlich dazu eingeladen, einige Tage hier zu verbringen und aktiv mitzuhelfen. Für die freie Zeit lockt die Unterwasserwelt mit ihren schillernden Korallenriffen, auch Strände für erholsame Stunden sind zu finden. Weitere Informationen unter www.malaysia.travel.