Tierische Neuseeland – auf Tuchfühlung mit Kiwis, Pinguinen, Wale und Albatrossen

Mit etwas Glück auf Stewart Island zu sehen: Neuseelands Wappentier, der Kiwi. (Foto TNZ)
Mit etwas Glück auf Stewart Island zu sehen: Neuseelands Wappentier, der Kiwi. (Foto TNZ)

Die Neuseeländer teilen ihre Heimat mit faszinierenden Lebewesen. Von den Fjorden auf der Südinsel bis zu den Stränden der sonnigen Ostküste: Das ganze Jahr über bieten sich in Neuseeland zahlreiche Gelegenheiten, diese spannende Tierwelt zu erkunden. Bei einem Bootsausflug von Delfinfamilien begleitet zu werden oder Wale aus nächster Nähe beobachten zu können, ist hier nicht ungewöhnlich. Selbst am Stadtrand von Auckland kann man Zwergpinguine sichten. Es gibt jedoch viele Plätze, wo man den Tieren besonders nahe kommen kann.

So gilt Oamaru als das Pinguinparadies. Die kleine Vögel watscheln lustig übers Land, gleiten aber anmutig und elegant im Wasser. Viele verschiedene Arten dieser kleinen Vögel leben in den kühleren Gebieten Neuseelands, zum Beispiel in Akaroa, auf Stewart Island und in den Marlborough Sounds, einem großen Netz an Wasserwegen und Halbinseln im Nordosten der Südinsel.

Zwergpinguin in Oamaru. (Foto TNZ)
Zwergpinguin in Oamaru. (Foto TNZ)

In entlegenen Gebieten an der Westküste ist einer der seltensten Pinguine der Welt zu Hause: der Dickschnabelpinguin. Zu den besten Beobachtungsplätzen aber zählt Oamaru. Unweit der Stadt mit den malerischen, alten Kalksteinhäusern fühlen sich besonders Gelbaugenpinguine und Zwergpinguine – die kleinsten Pinguine der Welt – sehr wohl. Da Gelbaugenpinguine sehr scheu sind, bekommt man diese meist nur frühmorgens oder am späten Nachmittag zu Gesicht. Die beste Beobachtungszeit ist zwischen September und Februar, wenn sich die Pinguine hier zu großen Gruppen versammeln.

Vor der Küste Neuseelands, in den Malborough Sounds, tummeln sich die verschiedensten Arten von Delfinen. Hier leben auch Flaschennasendelfine und markante Hector-Delfine, die für die Neuseeländer ein nationales Juwel ihrer Tierwelt darstellen. Die neugierigen und verspielten Geschöpfe sind oftmals genauso interessiert an ihren menschlichen Bewunderern, wie diese an ihnen. Der lokale Anbieter Nature Tours ermöglicht es Besuchern, zusammen mit den Delfinen durch die fjordähnlichen Gewässer zu schwimmen. In den warmen Sommermonaten versammeln sich in den Buchten außerdem noch Orcas auf Futtersuche.

Die Küste vor Kaikoura auf der Südinsel ist bei vielen Meerestieren beliebt - vor allem Walen. (Foto TNZ)
Die Küste vor Kaikoura auf der Südinsel ist bei vielen Meerestieren beliebt – vor allem Walen. (Foto TNZ)

Wale, die Giganten der Meere, scheinen menschliche Eigenschaften zu besitzen. Schon die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, beschreiben dies in ihren jahrhundertealten Aufzeichnungen. Nirgendwo kann man die gewaltigen Meeresbewohner besser beobachten als in Kaikoura. Ohne weit mit dem Boot herausfahren zu müssen, lassen sich hier direkt vor der Küste zu jeder Jahreszeit große Gruppen von Pottwalen beobachten.

Zwischen Juni und August siedeln andere Walarten, wie Buckelwale, aus der Antarktis in wärmere Gewässer über. Das Wasser vor der zerklüfteten Küste mit ihren atemberaubend hohen Bergen im Hinterland bietet den Walen beste Voraussetzungen zum Verweilen. Zu ihnen gesellen sich auch gerne andere Tiere wie Seehunde. Die vielfältige Tierwelt Kaikouras lässt sich entweder vom Coastal-Pacific-Zug von KiwiRail aus bestaunen, der sich an der Küste entlangschlängelt, oder hautnah auf dem Wasser, bei einer Katamarantour.

Roya Albatros_auf_der_Otago_Halbinsel©TNZ_Paul_Sorrell
Royal Albatros auf der Otago Halbinsel. (Foto TNZ)

Der britische Naturwissenschaftler David Attenborough beschrieb die Otago-Halbinsel als einen magischen Ort: Die Halbinsel beheimatet die einzige Albatrosskolonie weltweit, die auf dem Festland brütet. Die majestätischen Vögel messen Flügelspannen von mehr als drei Metern, erreichen Fluggeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde und rauben Besuchern des Kap Taiaroa Head das ganze Jahr über den Atem.

Das Royal Albatross Centre bietet kostenlose Touren von 60 oder 90 Minuten an. Mit Wildlife Tours geht es von Dunedin aus zu Tagestouren, wo auch Seelöwen und Zwergpinguine zu sehen sind. Zwischen September und November kann man beobachten, wie die Brutvögel auf der Landzunge ankommen und ihre Nester herrichten. Die Albatrossküken schlüpfen von Ende Januar bis Ende Februar und steigen mithilfe starker Windböen gegen September das erste Mal in die Luft.

Faszinierend zu beobachten: Neuseelands Flachnasendelfine. (Foto TNZ)
Faszinierend zu beobachten: Neuseelands Flachnasendelfine. (Foto TNZ)

Der Kiwi ist zwar das bekannte neuseeländische Wappentier, doch bekommt man ihn in freier Wildbahn nur äußerst selten zu Gesicht. Der putzige kleine Laufvogel ist nachtaktiv und dazu noch sehr scheu. Auf Stewart Island, am unteren Ende der Südinsel vorgelagert, kann man Kiwis in ihrem natürlichen Lebensraum mithilfe von erfahrenen Guides wie Philip Smith von Bravo Adventure Cruises entdecken.

Am besten erspäht man sie in einem geschützten Reservat wie Kapiti Island, wo man auch übernachten kann. Auf geführten Nachttouren kann man die rund 1.400 hier lebenden Kiwis erspähen. Manche Tierparks, zum Beispiel Willowbank in Christchurch, haben künstliche Nachtlebensräume geschaffen, die Besucher (leise) begehen und so den Tieren bis auf wenige Meter nahe kommen können. Außerdem kann man Kiwis im Zoo von Auckland, im Tierpark Rainbow Springs in Rotorua und im Kiwi Birdlife Park in Queenstown beobachten. Weitere Informationen unter www.newzealand.com.


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