Rovinj – über allem thront Euphemia

Thront hoch über Rovinj: Die Kirche der Heiligen Euphemia. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
Thront hoch über Rovinj: Die Kirche der Heiligen Euphemia. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

Rovinj versprüht Charme und Esprit: Legenden um eine heilige Märtyrerin, buntes Markttreiben, eine quirlige Künstlerszene und jede Menge Nostalgie in verwinkelten Gässchen.

Wie ein überdimensionaler Wetterhahn krönt die riesige, durch den Wind drehbare Kupferskulptur eines Mädchens mit Wagenrad und Palmzweig den 60 Meter hohen Glockenturm der Basilika: Euphemia ist die Schutzheilige der wie eine Muschel ins Meer hinausragenden Stadt. Als 15-jährige war sie wegen ihres christlichen Glaubens gefoltert und getötet worden. Vor rund 1.200 Jahren wurde der zuvor in Konstantinopel aufbewahrte Marmorsarkophag – so die Legende – auf geheimnisvolle Weise von den Wellen des Meeres in Rovinj angeschwemmt.

Malerisch und verträumt, die Alstadt von Rovinj. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Malerisch und verträumt, die Alstadt von Rovinj. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Die klassizistische Kirche mit Fundamenten aus dem 5. Jahrhundert ist traditionsgemäß eines der ersten Ziele der Besucher. Durch verwinkelte Gässchen führt der steingepflasterte Weg hinauf zur venezianisch-barocken Basilika. Dabei spaziert man vorbei an unzähligen Galerien mit malerischen, blumenüberwucherten Innenhöfen, kleinen Boutiquen und einladenden Restaurants. Von der Basilika eröffnet sich ein beeindruckendes Panorama auf die buckelige Dächerlandschaft und die buchtenreiche Küste mit ihrer vorgelagerten Inselwelt. Dass Rovinj oftmals als die „italienischste Stadt Istriens“ bezeichnet wird, kommt nicht von ungefähr, denn von 1283 bis 1797 war die einstige Inselstadt, die erst 1763 durch Aufschüttungen mit dem Festland verbunden wurde, unter venezianischer Schirmherrschaft. 

Bei einem Stadtbummel sollte man sich für einen Besuch des barocken Heimatmuseums und einer wunderschönen, botanischen Gartenanlage ausreichend Zeit nehmen: Vom Yachthafen gelangt man in den 100jährigen, 52 Hektar großen Wald- und Landschaftspark am Zlatni rt, der nicht nur mit mediterraner und exotischer Vegetation (z.B. Himalaja-Zedern), sondern auch mit idyllischen Badeplätzen aufwartet. Zum genussvollen Tagesausklang darf ein Besuch in der Valentino-Bar nicht fehlen. Am besten in einem bequemen Korbsessel oder mit dickem Kissen direkt auf den Altstadtfelsen am Meer.

Jeden 2. Sonntag im August verwandelt sich die Altstadtgasse Grisia in eine „Open-Air-Kunstgalerie“ für jedermann. Weitere Informationen unter www.istra.hr.

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