Arizona – die Heimat glorreicher Revolverhelden

Ein Hauch von Wilder Westen liegt noch heute über weiten Teilen von Arizona.
Ein Hauch von Wilder Westen liegt noch heute über weiten Teilen von Arizona.

Der US-Bundesstaat Arizona gilt als Heimat verwegener Revolverhelden und waschechter Halunken, wie sie sonst nur im Buche stehen.Obwohl Karl May nie dort war, hat sich der Autor wohl bei seinen Abenteuerromanen über den Apachen-Häuptling Winnetou und seinem Blutsbruder Old Shatterhand von einer wahren Begebenheit in Arizona inspirieren lassen. Um 1870 gab es eine außergewöhnliche Freundschaft zwischen dem Chiricahua-Apachen-Häuptling Cochise und einem Poststellenleiter des legendären Pony-Express namens Tom Jeffords.

Zwischen Kakteen kommt in der Wüste echtes Cowboy-Feeling auf.
Zwischen Kakteen kommt in der Wüste echtes Cowboy-Feeling auf.

Weil Überfälle durch Indianer auf seine Postreiter Jeffords nahe an den Ruin trieben, ritt er selbstmörderisch in das Territorium von Cochise, um ihn zu bitten, seine Männer zukünftig zu verschonen. Anstatt den Eindringling jedoch zu töten, bewunderte der Indianerhäuptling Jeffords Mut und es entstand eine tiefe Freundschaft. Parallelen zu den beliebten Romanen sind also zweifelsohne zu erkennen.

Auf den Spuren von Winnetou und Old Shatterhand

Wer einmal auf den Spuren der Indianer wandeln möchte, sollte unbedingt nahe Phoenix eine Tagestour auf dem 64 Kilometer langen Apache Trail machen. Der vermutlich von den Ureinwohnern genutzte Pfad wurde für den Bau der Theodore-Roosevelt-Staumauer erweitert und ist heute eine der landschaftlich schönsten Strecken Arizonas.

Mit Apache Trail Tours kommen die Besucher vorbei an atemberaubenden Gebirgsformationen, wie den Superstition Mountains. Sie machen Halt am Canyon Lake, der dem Silbersee erstaunlich ähnlich sieht. Und sie können im urigen Goldfield Ghost Town als Goldgräber ihr Glück versuchen.

135. Jahrestag des größten Western-Duells aller Zeiten

Auch im 21. Jahrhundert lässt sich in dem US-Bundesstaat echte Western-Romantik genießen.
Auch im 21. Jahrhundert lässt sich in dem US-Bundesstaat echte Western-Romantik genießen.

Ein weiteres Ereignis, das Inspirationsquelle für unzählige Western und garantiert auch für Karl May gewesen ist, war die sagenumwobene Schießerei in Tombstone am O.K. Corral. Vor 135 Jahren lieferten sich am 26. Oktober 1881 hier die Größen des Wilden Westens Doc Holliday, Wyatt Earp und der McLaury Clan den weltbekannten Shootout um 12 Uhr mittags, bei dem in 30 Sekunden über 30 Schüsse fielen.

Als Sieger gingen Wyatt Earp und seine Mitstreiter hervor, die sich somit die Vorherrschaft in der Stadt sicherten.

Interessierte und Reitbegeisterte, die mehr über die schillernden Persönlichkeiten erfahren wollen, können mit Great America Adventures einen fünftägigen Ausritt unternehmen. Und dabei in authentischer Cowboy-Kluft echtes Wildwest-Feeling erleben. Die Abenteuerlustigen werden dabei vom 16. bis 21. Oktober 2016 der Route folgen, auf die sich Wyatt Earp begab, um den Tod seines jüngeren Bruders Morgan zu rächen.

In Old Tucson werden Legenden geboren

Auf dem Rücken von Pferden können Western-Liebhaber Teile der Sonora-Wüste durchqueren. (Fotos Arizona Tourism)
Auf dem Rücken von Pferden können Western-Liebhaber Teile der Sonora-Wüste durchqueren. (Fotos Arizona Office of Tourism)

Bei all diesen filmreifen Geschehnissen verwundert es nicht, dass schon bald den ersten Geschichten ein cineastisches Denkmal gesetzt wurde. Mit Old Tucson errichtete Columbia Pictures in der Sonora-Wüste bereits Ende der 1930er Jahre für den Film Arizona eine Westernstadt mit sandigen Straßen, Bahnhof, Saloon, Galgen, Kirche und Gerichtsgebäude.

Das Gelände, welches 150 Kilometer südöstlich von Phoenix liegt, diente daraufhin immer wieder Filmen als detailverliebte Kulisse. Darunter etlichen Streifen mit John Wayne und Clint Eastwood oder der beliebten US-Serie „Unsere kleine Farm“ mit Michael Landon. Ebenso wurde hier der Shoutout am O.K. Corral im Blockbuster Tombstone aus dem Jahre 1993 mit Kurt Russell als Wyatt Earp und Val Kilmer als Doc Holliday auf Zelluloid gebannt. Inzwischen hat sich das Areal außerdem zu einem Freizeitpark mit täglichem Programm entwickelt. Der Park lockt mit Westernshows, Gunfights und Ausritten über das Gelände. Zumindest dann, wenn nicht gerade eine Filmcrew den Saloon unsicher macht. Weitere Informationen unter www.arizonaguide.com oder www.arizonareise.de.

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