Der britischen Sonnenbrandsucht auf der Spur

Die Sonnenbrandsucht scheint bei den Untertanen der Queen weit verbreitet. (Foto Visit Britain)

Komplette Landstriche in Spanien und Griechenland sind seit Jahr und Tag in den Sommermonaten fest in ihrer Hand. Ja, keine Frage, die Briten lieben sonnige Gefilde im Süden, obschon sie selber eher der nordische Typ sind – zumindest vom Hautbild. Weil einem alten Klischee zu Folge über dem britischen Königreich lang anhaltende Regen häufig nur von kurzen Schauern unterbrochen wird, verspüren die Untertanen ihrer Majestät so etwas wie eine kollektive Sucht nach wärmenden Sonnenstrahlen. Sogar so sehr, dass sie beim Anblick der Sonne alles andere zu vergessen scheinen. Und so mutieren nicht wenige Briten am Urlaubsort gerne mal zu Rothäuten, die ein wenig an abgebrühte Hummer erinnern – was ganz sicher niemanden vor Neid erblassen lässt.

Im Rahmen einer aktuellen Studie mit 2.000 Teilnehmern aus dem Vereinigten Königreich bemühte sich nun die Drogeriekette Superdrug dem Phänomen auf den Grund zu gehen und bat die Briten darum, sonnenbrandtechnisch einmal Farbe zu bekennen. Immerhin jeder zweite Urlauber aus dem Reich von Queen Elizabeth II. räumte ein, so sonnensüchtig zu sein, dass er sich bereits am ersten Urlaubstag mächtig die Pelle verbrennt. Im oftmals vergeblichen Bemühen, sich eine ansehnliche Bräune zuzulegen, verzichten 14 Prozent komplett auf jeglichen Sonnenschutz, während sich weitere 25 Prozent ganz bewusst für einen niedrigen Sonnenschutzfaktor entscheiden.

68 Prozent der britischen Sonnenanbeter sahen die Schuld an ihrem Verhalten allein im miesen Wetter in ihrer Heimat. 50 Prozent machten zudem klar, dass ein Urlaub für sie ein völliger Reinfall sei, wenn sie nicht mit einer anständigen Bräune heimkehren würden. Daher überrascht es wenig, dass selbst diejenigen, die sich zunächst vernünftig vor der Sonne schützen, spätestens ab dem vierten Urlaubstag auf Sonnenschutzmittel verzichten, sollte ihr Körper bis dahin nicht mit einer knusperig braunen Haut wie beim Brathähnchen überzogen sein.

Während die Drogeriekette mit den erschreckenden Resultaten dieser Studie natürlich den Verkauf für seine Sonnenschutzmittel ankurbeln möchte, gibt es für die gesundheitsbewussten Angelsachsen eigentlich nur eine sinnvolle Alternative. Denn nicht von ungefähr heißt es: Das Beste gegen Sonnenbrand sind Ferien in Eng(e)land!

Buchtipp – weitere Kolumnen aus der Feder des Autors: Karsten-Thilo Raab: Thekenbrust & Zackendruse, Westflügel Verlag, ISBN 978-3-939408-11-6, 12,50 Euro. Erhältlich ist das Buch im Buchhandel oder direkt beim Verlag.