„Giganten“ statt „Big Five“ – spektakuläre Tierwelt im Dschungel von Guyana

Begehrtes Fotomotiv im südamerikanischen Guyana: der Mohrenkaiman. – Foto: GTA

Während Tier-Spotter in Afrika ihre Kameras bevorzugt auf Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard richten, hoffen Fotografen im Dschungel von Guyana, dass ihnen Jaguar, Ameisenbär, Mohrenkaiman, Harpyie oder Capybara vor die Linse kommen. Der Schwarze Kontinent hat die „Big Five“, das südamerikanische Land seine „Giganten“. Was da zunächst wie Hochstapelei anmutet, erweist sich bei genauerem Hinsehen durchaus als korrekte Beschreibung einer mehr als außergewöhnlichen Fauna. Schließlich bieten die 183.000 Quadratkilometer Regenwald Guyanas den perfekten Lebensraum für eine spektakuläre Tierwelt.

Gezählt hat man bis dato allein 225 Arten von Säugetieren, 880 verschiedene Reptilien sowie über 900 Vogelspezies, womit das Land nicht umsonst in dem Ruf steht, eine Art Arche Noah der Neuen Welt zu sein. Aber nicht nur Wissenschaftler zieht es vermehrt in den einzigen englischsprachigen Staat Südamerikas. Auch Touristen reizt zunehmend die Aussicht, in einem der letzten Dschungelparadiese Außergewöhnliches zu erleben und die „Giganten“ aus nächster Nähe zu sehen.

Unberührte Wildnis im Hinterland

Guyana
Der Jaguar ist einer der „Giganten“ Guyanas – Foto Natura Image

Auf Hobby-Abenteurer warten dabei unterschiedlich lange Touren, die von Guyanas Hauptstadt Georgetown ausgehend in die vielfach noch unberührte Wildnis des Hinterlandes führen. Die Anreise erfolgt dabei zumeist in kleinen Propellermaschinen, ehe es – je nach Ziel – per Jeep oder Boot weitergeht. Geschlafen wird in Lodges, wobei man zwar Sauberkeit, aber keinen Fünf-Sterne-Luxus erwarten darf. Dafür spielt der Dschungel kostenlos die Gute-Nacht-Musik.

Derart eingestimmt geht es dann tagsüber auf „Giganten“-Pirsch. Eines der begehrtesten Foto-Objekte ist der Jaguar, der vor allem im Iwokrama Regenwald im Herzen Guyanas aufzuspüren ist. Nicht ungewöhnlich ist hier oder in den Savannen von Rupununi auch die Begegnung mit einem Großen Ameisenbär. Und der macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Bis zu 140 Zentimeter misst allein sein Körper. Hinzu kommt dann noch ein bis zu 90 Zentimeter langer Schwanz.

Größter Räuber im Amazonas-Ökosystem

Zumeist als Einzelgänger unterwegs ist der Große Ameisenbär. Foto GTA

Bis zu sechs Meter lang und 300 Kilogramm schwer wird ein männlicher Mohrenkaiman, der als größter Räuber im Amazonas-Ökosystem gilt und bei einer Bootstour aus sicherer Entfernung auf die Speicherkarte gebannt werden kann.Größe spielt auch bei den weiteren „Giganten“ eine bedeutende Rolle. Der Arapaima, einer der mächtigsten Süßwasserfische überhaupt, kann über zwei Meter lang werden und ist in Guyana hart erkämpfte Beute von Sport-Anglern aus aller Welt.

In ganz anderen Sphären bewegt sich der Harpyie, ein imponierender Greifvogel, der eine Flügelspannweite von über zwei Meter erreichen kann und Jagd auf Affen und Faultiere macht. Als Größte ihrer Art präsentieren sich in Guyana auch die seltenen Riesenotter. Sie waren aufgrund Ihres begehrten Fells auch hier bereits vom Aussterben bedroht. Mittlerweile hat sich die Population aber wieder erholt.

Wasserschweine erreichen ein Stockmaß von mehr als einen halben Meter.

Nicht fehlen darf in der Aufzählung der „Giganten“ das Capybara oder Wasserschwein. Es gehört zur Familie der Meerschweinchen, wenngleich sich der Vergleich mit den putzigen Haustieren verbietet. Capybaras erreichen ein Stockmaß von über 60 Zentimeter. Erwachsene Tiere kommen zudem auf ein Gewicht von deutlich mehr als 60 Kilogramm. Weitere Informationen www.guyana-tourism.com.