Aloe – Arubas grünes Karibik-Gold

Sonne satt, türkisblaues Meer und herrliche Sandstrände sind die Pfunde, mit denen die Karibikinsel Aruba wuchern kann. Bei einerDurchschnittstemperatur von fast konstant 28 Grad Celsius über das Jahr verteilt und überaus seltenen Niederschlägen wird die Intensität der Sonne ob des fast permanent wehenden Ostwindes schnell unterschätzt. Akute Sonnenbrandgefahr liegt in der Luft. Nur gut zu wissen, dass nicht weit vom Strand für den Fall der Fälle mit der Aloe eine Pflanze gedeiht, die hilft, die möglichen Schmerzen zu lindern. Die Aloe enthält einen wunderbaren Wirkstoff, der schon seit Jahrhunderten genutzt wurde, um die Auswirkungen von Verbrennungen einzudämmen – und dies lange vor dem Einsatz von Zink-Oxiden und Wundpflastern. Schon zu Zeiten von Alexander dem Großen wurde der gelb-orange Saft aus dem Inneren der Blätter auf Verletzungen aufgetragen. In längst vergangenen Tagen wurde der Saft der Sukkulente zudem oftmals gegen Magenbeschwerden eingesetzt.

Es dauerte jedoch bis in die 1930er Jahre, ehe die Pflanze richtig wertgeschätzt wurde. Neben dem bereits bekannten Kühleffekt konnte in jenen Jahren die Wirkung als Balsam für die Haut erstmals wissenschaftlich nachgewiesen werden; ebenso deren feuchtigkeitsspendende und zellwachstumsfördernde Wirkung, die dazu führte, dass die Inhaltstoffe der Aloe Vera mit ihren dreieckigen, stacheligen Blättern seither für die Herstellung von Pflegmitteln und Kosmetika verwendet werden.

Lange Zeit konnte sich Aruba rühmen, der Weltmarktführer in der Herstellung der Aloe zu sein. Und dies, obwohl die stammlose Sukkulente ursprünglich gar nicht auf der Karibikinsel heimisch war, sondern erst auf Drängen des niederländischen Gouverneur Reinier von Raders im Jahre 1840 nach Aruba kam. Ein Glücksgriff, wie sich schnell herausstellte. Die Aloe fand auf der trockenen Insel so ideale Wachstumsbedingungen, dass zeitweise mehr als zehn Prozent der knapp 180 Quadratkilometer großen Insel für den Anbau der Pflanze genutzt wurden.

„Zu Beginn des 20. Jahrhunderts produzierte Aruba rund 70 Prozent des Weltbedarfs“, erinnert sich Joanne Trimon nicht ohne Stolz an die Glanzzeiten des „grünen Goldes“ auf der Karibikinsel. Als Mitarbeiterin des kleinen Aloe Museums vor den Toren der Insel-Hauptstadt Oranjestad vermittelt sie tagtäglich den Besuchern aus aller Welt einen Einblick in die Kultivierung und Verarbeitung der Aloe Vera. Auch die Geschichte des einst wichtigsten Exportgutes der Insel greift sie bei ihren Führungen gerne auf.

„Die goldenen Zeiten sind leider vorbei. Heute werden die Inhaltsstoffe der Aloe viel schneller und billiger künstlich in irgendwelchen Labors hergestellt“, konstatiert Joanne Trimon etwas ernüchtert, wohl wissend, dass der Mythos der Wunderpflanze zumindest in und um das Museum aufrecht erhalten werden konnte. Hier können die Besucher sich sogar selber an der Aloe-Ernte beteiligen oder in der angeschlossenen kleinen Fabrik die Verarbeitung der Pflanze hautnah miterleben – und natürlich auch die Produkte testen und erwerben.

Allgemeine Informationen: Aruba Tourism Authority, R.J. Schimmelpennincklaan 1, 2517 J Den Haag, Niederlande, Telefon 02151-7478939 und 0031-(0)70-3028046, info@aruba.de, www.aruba.de.

Lage: Aruba liegt im Südwesten der Karibik rund 40 Kilometer vor der Küste Venezuelas. Die rund 106.000 Einwohner zählende Insel ist knapp 30 Kilometer lang, neun Kilometer breit. Seit 1986 genießt Aruba den „Status aparte“, dass heißt, es ist ein selbständiger Teil der Niederlande, der nur in der Außenpolitik und im Verteidigungsfalle vom Mutterland vertreten wird.

Anreise: KLM bietet Direktflüge von Amsterdam nach Aruba an. Die Flugdauer beträgt zehn Stunden. Von nahezu allen größeren Flughäfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es entsprechende Zubringer. Informationen unter www.klm.com.

Einreise: Es genügt ein mindestens noch drei Monate gültiger Reisepass.

Sprache: Amtssprachen sind Holländisch und Papiamento. Englisch und Spanisch werden überall gesprochen und verstanden.

Klima: Auf Aruba liegt die Temperatur das ganze Jahr über fast konstant bei 28 Grad Celsius. Es herrscht überwiegend trockenes Klima. Niederschläge sind höchst selten, dafür weht fast ständig Ostwind. Durch die begünstigte geographische Lage ist die Wahrscheinlichkeit, dass Aruba von einem Hurrikan heimgesucht wird, äußerst gering.

Zeitunterschied: Während der mitteleuropäischen Sommerzeit beträgt der Zeitunterschied minus sechs Stunden, während der Winterzeit minus fünf Stunden.

Strom: 110 Volt Wechselstrom, die Nutzung eines Adapters ist notwendig.

Aloe Museum & Factory, Pitastraat 115, Oranjestad, Telefon 00297-588-3222, www.arubaaloe.com

Essen & Trinken: Charlie’s Bar, Mainstreet, San Nicolas, Aruba, Telefon 00297-584-5086, www.charliesbararuba.com. Der bis unter das Dach mit Kuriositäten und Krimskrams voll gestopfte In-Treff ist vor allem für seine Hummer- und Steakvarianten bekannt.

Old Cunucu House, Palm Beach 150, Oranjestad, Aruba, Telefon 00297-586-1666. In dem 150 Jahre alten Haus kommen typisch arubanische Spezialitäten wie Stewed Conch, ein Eintopf mit dem Fleisch von Muscheln, oder Keeshgena, ein Huhn, das mit Goudakäse, Zwiebeln, Paprika, Sellerie, grünen Oliven, Rosinen und Cashewnüssen zubereitet wird, auf den Tisch.

Übernachten: Amsterdam Manor Beach Resort, J.E. Irausquin Boulevard 252, Oranjestad, Aruba, Telefon 00297-527-1100, www.amsterdammanor.com. Das Hotel im holländischen Kolonialstil liegt direkt am prächtigen Eagle Beach und bietet 72 großzügige Zimmer ab 179 US-Dollar an.

Divi Phoenix Beach Resort, J.E. Irausquin Boulevard 75, Palm Beach, Aruba, Telefon 00297-586-6066, www.diviarubaphoenix.com. In dem Komplex am Palm Beach werden 240 Suiten ab 165 US-Dollar vorgehalten.

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