Am Anfang steht das Watt – und auch der Showdown in dem spannenden Krimi Ostfriesenkiller steigt im Weltnaturerbe. Nordseeküste und das Meer rücken immer wieder mit schönen, stimmungsvollen Bildern in den Fokus einer Verbrecherjagd, die auch von großen Emotionen geprägt ist. Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen, dargestellt von der einmal mehr überzeugenden Christiane Paul, erlebt privat eine Achterbahnfahrt, nachdem ihr Mann Hero Klaasen ( Andreas Pietschmann) gesteht, eine Geliebte zu haben und gemeinsam mit dem Sohn auszieht.
Auch Sylvia Kleine (Svenja Jung), zur Tagespflege in der Behinderteneinrichtung des Regenbogenvereins und mit einem vererbten Reichtum gesegnet, lebt jede Menge Gefühle zum Teil erschütternd, zum Teil ergreifend aus. Und der zwischenzeitlich Tatverdächtige Georg Kohlhammer – grandios dargestellt von Uwe Bohm – führt den Zuschauer durch ein Wechselbad der Gefühle. Mal eher ein sanftes Lamm, dann ein Koleriker, dann ein Liebhaber einer jungen Dame, die seine Tochter sein könnte.
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Klaus-Peter Wolf geht es in Ostfriesenkiller gleich um eine Serie von Morden, die von einem Täter mit Kapuze – gerne mit dem Gewehr aus großer Distanz – begangen werden. Erstes Opfer ist Ulf Speicher. Der Leiter des Regenbogenvereins wird kurz nach einem erotischen Liebesspiel durch die Fensterscheibe seiner Küche erschossen.
Während die Polizei um Ann Kathrin Klaasen noch nach einem möglichen Motiv sucht, geschieht ein zweiter Mord direkt am Strand. Wieder ist ein historisches Sturmgewehr die Tatwaffe – nur diesmal wird das Opfer nicht erschossen, sondern mit einem aufgesetzten Bajonett erstochen. Und es soll nicht das letzte Opfer des Serienkillers sein.
Während das Ermittlerteam des Kripo Aurich Georg Kohlhammer glaubt, anhand von Indizien als Mörder überführt zu haben, verlässt sich Ann Kathrin Klaasen auf ihr Bauchgefühl und sucht weiter hartnäckig nach dem wahren Schuldigen. Und die Ermittlerin sollte Recht behalten.
Ostfriesenkiller bedient sich zwar gängiger Krimibestandteile, ist dabei aber gut konstruiert und von jeder Menge Lokalkolorit sowie starken Landschaftsaufnahmen geprägt. Hinzu kommt die Heerschar an exzellenten Darstellern wie Peter Heinrich Brix oder Sandra Borgmann.
Nun ist der kurzweilige, 90-minütige Krimi, der bei seiner Erstausstrahlung 7,58 Millionen Zuschauer vor den Bildschirm lockte, bei Pandastorm als DVD und Blu ray erschienen und ab sofort im Handel erhältlich.
