Noch mehr Stars, Sternchen und Spaß begesitern in Staffel 2 von „Call my Agent!“

Krumme Deals und Machenschaften gehören ebenso wie berauschend Partys und jeder Menge Drinks zum Alltag in der französischen Filmagentur.

Da geht ein Film ab, bei der Schauspielagentur ASK. Ein überaus amüsanter und unterhaltsamer noch dazu. Mit viel Humor, Ironie und Charme nimmt sich die franzöische Filmindustrie auch in der zweiten Staffel von Call My Agent!, die jetzt als DVD mit einer Spielzeit von 318 Minuten bei Edel:Motion erschienen ist, herrlich selbst auf die Schippe. Die mit Stars und Sternchen nur so gespickte Serie ist eine augenzwinkernde Hommage an die Welt der roten Teppiche, der Mimen im Scheinwerferlicht und den Machenschaften, Sorgen und Nöten der Filmindustrie. Dreieinhalb Stunden beste, leichtfüßige Unterhaltung mit dem Blick auf Künstler, Agenten und tobende Konkurrenzkämpfe.

Paris erzählt vom turbulenten Alltag der Schauspielagentur Agence Samuel Kerr im Herzen von Paris, die, wie in Frankreich gängig, zehn Prozent (Dix pour cent) der Schauspielergage als Honorar erhält. Agentin Andréa ist die leidenschaftliche Wilde, die zum Wohl ihrer Klienten immer mit dem Kopf durch die Wand will und nebenher fast jede Frau anbaggert, die nicht bei drei auf den Bäumen ist. Der gutherzige Gabriel genießt zwar die Liaison mit seiner Protégée, der hübschen ASK-Rezeptionistin und Sängerin Sofia, die eine Karriere als Nachwuchsdarstellerin anstrebt, hat aber seine zunehmende Eifersucht leider nicht wirklich im Griff. Obwohl lediglich ein Teilhaber von ASK, fühlt sich Agent Mathias wie der Firmenboss, denn sein Sinn fürs Geschäft ist bei ihm deutlich stärker ausgeprägt als der für die Kunst.

Und Grande Dame Arlette ist mit ihrem ständigen Begleiter, Hund „Jean Gabin“, die gute Seele der Equipe. Sie hält sich zwar nie zurück mit bissigen Kommentaren, aber das Zubeißen überlässt sie gerne ihrem befellten Kompagnon. Aufopferungs- und bisweilen auch hingebungsvoll stehen den vier Agenten ihre engagierten, jedoch nicht minder durchgeknallten Assistenten zur Seite: Noémie, die nicht nur ein Faible für Schamanismus hat, sondern vor allem ihrem Chef Mathias mit Seele und manchmal auch Leib treu ergeben ist; dann noch der ambitionierte Hervé, der mit Verve und Esprit eilfertig durch die Agenturgänge huscht und zu guter Letzt Camille, die nach ihrem Outing als uneheliche Tochter von Mathias ziemlich in der Bredouille steckt und sich das Vertrauen ihrer Kollegen mühsam zurückgewinnen muss…

Nach dem unerwarteten Tod des Gründers Samuel steht die Agentur ASK vor dem Aus! Doch schließlich heißt es aufatmen, denn ein solventer Investor ist gefunden. Zum Lachen ist jedoch bald niemandem mehr zumute, denn schnell wird klar, dass der neue Hauptaktionär und despotische Geschäftsmann Hicham Janowski nicht gerade ein Teamplayer ist. Er manipuliert seine Agenten und wendet skrupellos unfaire Methoden an, um an die besten Talente der Filmbranche zu kommen. Insbesondere Fabrice Luchini, der Topstar der Konkurrenzagentur Star Media, soll für ASK mit allen Mitteln abgeworben werden.

In Call My Agent!  wird auf amüsante Art und Weise deutlich, dass vor der Kamera einiges doch anderes wirkt, als es tatsächlich ist.

Gleichzeitig bemüht sich das Team um lukrative Verträge für ihre renommierten Kunden (unter anderem spielen Isabelle Adjani, Juliette Binoche und Christophe Lambert mit sichtlich großem Vergnügen ironische Karikaturen ihrer selbst), und auch privat ist das Leben der Agenten chaotischer denn je. Denn die Grenzen von Privat- zu Agenturleben sind fließend: So bleibt eine Ménage à trois nicht ganz ohne Folgen, denn die goldene Regel „Keine Klienten anbaggern!“ wird von Agenten und Belegschaft zwar noch einigermaßen eingehalten, der Grundsatz „Never f*** the company“ scheint indes gänzlich unbekannt zu sein.

Die Agentur ASK verlangt ihren Schauspielern einiges ab.

Der gar nicht immer so glamouröse Arbeitsalltag der Künstleragenten besteht aus knallharten Verhandlungen, seelsorgerischer Betreuung kapriziöser Künstler, kreativer Schadensbegrenzung kleiner und größerer Katastrophen, aber auch rauschenden Partys. Trotz aller überdrehter Figuren und teilweise grotesk anmutender Situationskomik wirkt Call My Agent! dennoch sehr authentisch. Regisseur Cédrich Klapisch meinte gar: „Wir mussten doch einiges ein kleines bisschen beschönigen – denn die Realität ist meistens noch viel krasser…“

Teil des Konzepts on Call My Agent! ist die grandiose Besetzung. (Fotos Edel:Motion)

Die 3. Staffel von Call My Agent! wird übrigens aktuell in Paris mit Stars wie Jean Dujardin, Monica Bellucci und Isabelle Huppert inszeniert und verspricht, genau wie die Vorgängerstaffeln, ein überwältigender Erfolg zu werden…