„Wir sind alle Funkenflieger“ sagt der jugendliche Kevin beim Blick ins Lagerfeuer – ein kurzes Aufglimmen und schon erlischt man wieder. Dieses kurze, kostbare Leben möchte Kevin unbedingt mit demjenigen Menschen verbringen, den er liebt. Dass dies seine ebenfalls minderjährige türkische Mitschülerin Aicha ist und sie ein Kind von ihm erwartet, macht die Sache nicht gerade leichter.
Auf seine Mutter kann Kevin zunächst kaum bauen – war sie selber doch noch viel zu jung, als er als ihr erstes von drei Kindern geboren wurde. Aber was ist mit seinen beiden jüngeren Brüdern? Die Familie, die ohne Mann und Vater am Rande der Gesellschaft lebt, schlittert wie durch ein Wunder in dem Famiilienroman „Funkenflieger“ einem Happy End entgegen.
Nicht zuletzt wegen der resoluten Krankenschwester Annemarie und ihrem Bruder Walter, seines Zeichens Polizist. Beide geraten genauso unerwartet in Elviras Familie wie der Kunstlehrer Conradow, der darauf besteht, dass Aicha trotz allem Trubel ihr Abi macht. Rita Falk ist ein wunderbares modernes Märchen mit fantastisch geschilderten Schauplätzen gelungen. Bei aller Dramatik geht es harmlos, liebenswert, unpathetisch und sorglos zu. Dass man einen Bücherschatz in den Händen hält merkt man übrigens schon dem toll gestalteten Umschlag an… Unbedingt lesen!
Erhältlich ist „Funkenflieger“ (ISBN 978-3-423-26019-0) von Rita Falk für 14,90 Euro im Buchhandel oder direkt beim dtv Verlag.
