Winterliches kompakt: Musik auf Eis-Instrumenten, Buiräbähnlis-Abenteuer und Schlaflager im Eis

Eiskalte Klänge auf glasklaren Instrumenten präsentiert das Ice Music Festival 2017 im norwegischen Geilo. (Foto Visit Norway)

Die Instrumente lassen staunen wie frösteln, der Mondkalender bestimmt die Konzerttermine: Glasklare Trommeln, transparente Klöppel, gefrorene Hörner oder saitenbespannte Eiskörper sind die Stars des Ice Music Festivals 2017, das vom 9. bis 12. Februar des kommenden Jahres in Geilo, Norwegens ältestem Wintersportort, stattfindet. Die fremden Klangwelten locken dann zum zwölften Mal in Folge Musikenthusiasten, Liebhaber von Eiskunstwerken und Performancekünstler mitten in das norwegische Hochgebirge.

Initiator des außergewöhnlichen Musikfestes ist der norwegische Jazz-Percussionist Terje Isungset. Fasziniert von einem Konzert unter einem gefrorenen Wasserfall widmet sich der Musiker seit 1999 gefrorenen Instrumenten und ihren Tönen. Auch das eigens für das Festival geschaffene Musiktheater ist eine kreative Schöpfung Isungsets: Pistenraupen schieben Tonnen von Schnee zu einem fünf Meter hohen Ringwall zusammen, durch den ein Tunnel ins Innere dieses Eis-Amphitheaters führt. Zwanzig Sitzreihen bieten den Festivalgästen freien Blick auf eine Bühne, auf der sich die transparenten Musikinstrumente in weißblauem Scheinwerferlicht glitzernd präsentieren.

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Skitour oder Bähnli-Safari?

Ursprünglich nur offene Materialkisten, heute zum Personentransport umgerüstet: eine der „Buiräbähnlis“ bei Engelberg. (Foto Fredrik Schenholm)

Engelberg in der Zentralschweiz ist bekannt für den 3.239 Meter hohen Titlis-Gletscher und das umliegende Freeride-Gebiet. Doch auch Tourengeher, die lieber eigene Spuren ziehen, finden jede Menge unberührtes Gelände vor – und eine lokale Besonderheit: die so genannten „Buiräbähnlis“. Dahinter verbergen sich fast schon historische Seilbahnen, mit denen die Almbauern ab den 1920er-Jahren ihre Vorräte auf die hoch gelegenen Höfe transportierten. Auch im Winter schaukeln einige der urtümlichen Gondeln (Brändlen, Bannalp oder Rugisbalm) in drei verschiedene Skitouren-Areale im Engelbergertal. Liebevoll umgerüstet, stehen die einstigen Materialkisten  auch abenteuerlustigen Wintersportlern auf Anfrage zur Verfügung.

Oben angekommen, stehen zwei- bis dreieinhalbstündige Skitouren zum Salistock, Brisen oder Ruchstock zur Wahl. Wer Kondition für einen ganzen Tag hat, sollte die große Titlis-Rundtour nicht verpassen. Mit langen Abfahrten, kurzen Abseilpassagen und einem aussichtsreichen Aufstieg zählt sie zu den Klassikern im Alpenraum. Noch ambitionierter ist die fünftägige Urner Haute Route in den Zentralschweizer Alpen. Die imposante Durchquerung führt von Andermatt nach Engelberg mit rund 5.500 Höhenmetern im Auf- und Abstieg.

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 Holiday on the rocks in Schwedisch Lappland

Das Eishotel in Schwedisch-Lappland ist nun ganzjährig geöffnet. (Foto Icehotel)

Es war so sicher wie das Amen in der Kirche und das Schmelzen des Schnees im Frühjahr: seit 1992 baut das Team um Yngve Bergqvist jedes Jahr im Herbst das ICEHOTEL in Schwedisch Lappland, Schwedens nördlichster Region. Und jedes Jahr im Frühjahr geht das Bauwerk den plätschernden Weg alles Irdischen: Aus Eis wird Wasser. So wird es auch weiterhin sein. Aber zusätzlich können Gäste nunr im neuen Icehotel 365 ganzjährig übernachten und den Zauber der Arktis erleben: selbst im Hochsommer!

365 Tage im Jahr steht künftig das neue Icehotel 365 (im Falle eines Schaltjahres sogar einen Tag länger). Am 1. Dezember wurde das weltweit einzige ganzjährige Eishotel in Jukkasjärvi, 200 Kilometer nördlich des Polarkreises, eingeweiht. Eine riesige Kühlhalle sorgt dafür, dass in den warmen Monaten die gefrorenen Mauern des ICEHOTEL 365 nicht schmelzen. 600 Quadratmeter Solarpanels produzieren die Energie für den 2.100 Quadratmeter großen Raum, rund 130.000 kWh im Jahr. Gut, dass die Sonne während der Mitsommernacht für rund 100 Tage (und Nächte) nicht untergeht. Energie, die übrig bleibt, speist das Hotel in das örtliche Stromnetz.

In der Halle sind bei einer Temperatur von konstant minus fünf Grad neun Deluxe-Suiten mit privater Sauna und Badezimmer untergebracht, elf Kunst-Suiten, eine Eis-Bar und eine Eis-Galerie. Alle Räumesind von Eiskünstlern aus der ganzen Welt kunstvoll ausgestaltet.