Winterlicher Reiz im Nationalpark Unteres Odertal

Das winterliche Hochwasser wirkt in Schnee und Eis geradezu verzaubert. (Foto: djd)
Das winterliche Hochwasser wirkt in Schnee und Eis geradezu verzaubert. (Foto: djd)

Wer im Herbst oder Winter am frühen Morgen zu einer Wanderung in den Nationalpark Unteres Odertal im Nordosten Brandenburgs aufbricht, wird von weißen Nebelschleiern über den Wiesen empfangen. Schemenhaft und mystisch ragen die Bäume in den feuchtkalten Morgenhimmel, Tautropfen glitzern an den Ästen, erste Vogelstimmen erklingen in der watteweichen Stille. Dann steigt die Sonne empor und taucht die verwunschene Flussaue in ein leuchtend oranges Licht.

Morgennebel über dem Unteren Odertal, Deutschlands einzigem Flussauen-Nationalpark. (Foto: djd)
Morgennebel über dem Unteren Odertal, Deutschlands einzigem Flussauen-Nationalpark. (Foto: djd)

Der Frühnebel verzieht sich – und in der klaren Luft zeigen sich unzählige Wasser-, Wat- und Zugvögel, die hier rasten oder überwintern. Am Oderlauf zwischen Berlin und Stettin liegt Deutschlands einziger Flussauen-Nationalpark mit einer einmaligen Artenvielfalt. Das flache grüne Flusstal wird von hügeligen Waldgebieten und steilen Hängen gesäumt. Es bietet Aktivurlaubern und Naturfreunden viel Abwechslung fürs Auge und für den Entdeckersinn.

Hochwasser im Auenwald

Ein Kunstwerk der Natur: Der schwankende Wasserspiegel verleiht dem Baumstamm einen Kragen aus Eis. (Foto: djd)
Ein Kunstwerk der Natur: Der schwankende Wasserspiegel verleiht dem Baumstamm einen Kragen aus Eis. (Foto: djd)

In der Nationalparkstadt Schwedt beginnt und endet beispielsweise ein schöner Rundweg über 16 Kilometer, der sich zum Wandern wie auch zum Radfahren eignet. Er führt auf den Spuren von Bibern ins Poldersystem, welches das winterliche Hochwasser leitet. Mehr als ein halbes Jahr kann das Wasser dann in den Auen stehen. Und wenn das Odertal im Winter in Schnee und Eis versinkt, wirkt es vollends verzaubert. Diese Landschaft ist ein Paradies für große Scharen von Kranichen, Seeadlern, Singschwänen oder Saat- und Blessgänsen. Weit überblicken lässt sie sich zum Beispiel auf einer sieben Kilometer kurzen Wanderung, die auf dem Deich von Schwedt nach Criewen zum Nationalparkhaus führt. Zurück geht es dann bequem und warm mit einem Bus der Nationalparklinie.

Entspannung in der Salzgrotte

Die Sonne geht auf - und taucht das Untere Odertal in ein warmes Licht. (Foto: djd)
Die Sonne geht auf – und taucht das Untere Odertal in ein warmes Licht. (Foto: djd)

Nach einer Wanderung oder Radtour durch die Natur tut eine kulinarische Einkehr in den gemütlichen Gaststätten in Schwedt gut. Nicht nur bei schlechtem Wetter ist zudem ein Besuch in der Salzgrotte in Schwedt empfehlenswert: Für Körper, Geist und Seele ist die salzhaltige Luft so erholsam wie ein Winterurlaub an der Ostsee.

Singschwantage im Nationalpark

Singschwäne lassen ihren Singsang im Unteren Odertal erklingen. (Foto: djd)
Singschwäne lassen ihren Singsang im Unteren Odertal erklingen. (Foto: djd)

Vom 10. bis zum 12. Februar 2017 finden im Nationalpark Unteres Odertal die traditionellen Singschwantage statt. Im Winter versammeln sich dort Hunderte der majestätischen Vögel und lassen vor allem in der Abenddämmerung ihren klagenden, wehmütigen Singsang hören. Von Beobachtungsstellen rund ums Nationalparkhaus in Criewen lassen sie sich betrachten, mit etwas Glück ist auch die beeindruckende Gruppenbalz zu sehen. Neben naturkundlichen Exkursionen und Vorträgen gibt es spezielle Angebote für Kinder. Mehr Informationen gibt es unter www.unteres-odertal.de. (djd). 

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