Windmühlen und Holzschuhtanz am Mississippi

Noch immer voll funktionsfähig: die historisch „de Immigrant Windmill“ in Fulton.
Noch immer voll funktionsfähig: die historisch „de Immigrant Windmill“ in Fulton.

Das Städtchen Fulton am Ufer des Mississippiim US-Bundesstaat Illinois ist stolz auf seine europäische Geschichte. Denn nachdem der Trapper John Baker im Jahr 1835 auf dem heutigen Stadtgebiet die erste Holzhütte errichtet hatte, entstand dort schnell ein agiler Handelsposten mit einer Poststation und ab 1865 einer ersten Eisenbahnbrücke über den Mississippi. Insbesondere Einwanderer aus den Niederlanden ließen sich hier, rund 230 Kilometer von Chicago entfernt, nieder. Deren kulturelles Erbe ist bis heute in Fulton lebendig geblieben. Augenfälligstes Beispiel dafür ist die rund 30 Meter große, original holländische Windmühle auf dem Deich, der den Ort vor Flutwasser schützt. „de Immigrant Windmill“ ist voll funktionsfähig, und die Müller mahlen Mehl aus verschiedenen Getreidesorten.

In direkter Nachbarschaft zu der großen Windmühle befindet sich das Windmill Cultural Center. Dieses beherbergt eine sehenswerte Sammlung von bis zu zwei Meter großen Windmühlenmodellen. Dabei handelt es sich um naturgetreue Miniaturen echter Windmühlen aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Griechenland, Großbritannien, Irland, den Niederlanden und Portugal. In dem Center gibt es auch einen kleinen Laden, der das frisch gemahlene Mehl von „de Immigrant Windmill“ verkauft. Die Windmühle und das Windmill Cultural Center können täglich ab 10 Uhr besichtigt werden (im Monat Mai nur an Wochenenden); der Eintritt ist frei.

Aber nicht nur in der Liebe zu Windmühlen spiegelt sich in Fulton niederländische Kultur wider. Während des Dutch Days Festival, jeweils am ersten Wochenende im Mai, verwandeln die heute knapp 3.500 Bewohner ihre Heimatstadt in ein holländisches Dorf. Zu erleben gibt es dann kulinarische Leckereien, viel Musik, einen Markt, auf dem Händler holländisches Kunsthandwerk verkaufen, und eine farbenprächtige Trachtenparade. Auch Vorführungen des Holzschuhtanzes mit echten Klompen werden geboten.

Besucher, die sich darüber hinaus für die Geschichte Fultons interessieren, sollten das Fulton (Martin House) Museum sowie den Heritage Canyon besuchen, einen ehemaligen Steinbruch, der heute als Freilichtmuseum dient und zahlreiche gut erhaltene Häuser aus dem Mittleren Westen des 19. und 20. Jahrhunderts präsentiert.

Weitere Informationen zu Fulton, den Sehenswürdigkeiten dort und dem Dutch Days Festival gibt es unter www.cityoffulton.us.

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