Was den Deutschen den Urlaub richtig vermiest…

Nicht immer ist Urlaubern wie hier in Lachen, einem Ortsteil von Bodnegg in baden-Württemberg, zum Lachen. (Foto Karsten-Thilo Raab)
Nicht immer ist Urlaubern wie hier in Lachen, einem Ortsteil von Bodnegg in Baden-Württemberg, zum Lachen. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Die Erfolgsformel für einen völlig entspannten und zufriedenstellenden Urlaub ist eigentlich ganz simpel: Alleine reisen, selber kochen und nicht dahin fahren, wo am Strand drangvolle Enge herrscht. Wenn dann noch sichergestellt ist, dass kein Kinderlärm erklingt, ist das Urlaubsglück nahezu perfekt. Dabei spielen Kleinigkeiten wie das Wetter oder das Reiseziel selber scheinbar eine völlig untergeordnete Rolle. Zumindest deuten dies die Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung durch Keyfacts Onlineforschung an.

Gemäß dem Marktforschungsunternehmen ist das größte Übel auf Reisen die eigene Urlaubsbegleitung. 56 Prozent aller Deutschen ärgern sich demnach über die Mitreisenden. Dies können sowohl Lebensabschnittspartner mit oder ohne Trauschein sowie Freunde oder Bekannte sein, mit denen man unterwegs ist. Andererseits ist die Urlaubsreise mit dem Partner ungeachtet des Ärgers während der vermeintlich schönsten Tage des Jahres oft alternativlos. Denn bei denjenigen, die dem Partner dezent beibringen möchte, dass er oder sie in diesem Jahr lieber alleine in den Urlaub möchte, ist der Ärger vorprogrammiert. Und dies sowohl vor Beginn der Reise als auch danach.

Für große Verstimmung sorgt in den Ferien immer wieder auch das Essen im Hotel. Mit 35 Prozent schaffte der dort vorgesetzte Fraß es auf den 2. Platz der Urlaubsärgernisse. Wobei der Wert zugleich unterstreicht, dass in gut zwei Dritteln der Übernachtungsbetriebe das Essen keinen Anlass zum Meckern gibt. Nur ärgerlich, dass man selber immer in dem übrigen Drittel zu nächtigen scheint.

Thekenbrust-CoverAber wir wollen nicht ungerecht sein. In vielen Hotels gibt es auch durchaus genießbare Speisen, während die Gäste nur dann ungenießbar werden, wenn sie ob der drangvollen Enge am Pool oder Strand noch nicht einmal einen Platz für ihr Handtuch finden. Denn gemäß der Erhebung sind zu viele Liegen an Strand oder Pool mit 29 Prozent auf Platz 3 der Was-kann-mir-die-Stimmung-im-Urlaub-vermiesen-Liste, gefolgt vom Geschrei der Kinder mit 21 Prozent.

Eher eine untergeordnete Rolle spielte hingegen die Unsitte, mit Badetüchern stundenlang die Sonnenliegen zu blockieren. Daran stoßen sich nur neun Prozent. Die übrigen 91 Prozent stehen wahrscheinlich früh morgens auf und tapern im Bademantel an Strand und Pool, um sich schon mal den schönsten Liegeplatz zu sichern, bevor in Ruhe geduscht und gefrühstückt wird. Denn eine (Urlauber-) Krähe hackt bekanntlich der anderen kein Auge aus.

Buchtipps: Karsten-Thilo Raab: Thekenbrust & Zackendruse, Westflügel Verlag, ISBN 978-3-939408-11-6, 12,50 Euro. Erhältlich ist das Buch im Buchhandel oder direkt beim Verlag.

Karsten-Thilo Raab: San Diego Waldfried,  (ISBN: 978-84-9015-620-9). Erhältlich  im Buchhandel oder direkt beim Verlag für 20,90 Euro.