Wandergenuss in Perfektion: Fünf Jahre Lechweg

Die Region Reutte lädt zum Auftakt der Feierlichkeiten am 9. Juni an der Lechschleife „Bollwerk Ehrenberg“ mit einer geführten Wanderung und einer Kulturführung auf der Ruine Ehrenberg. (Fotos Verein Werbegemeinschaft Lech-Wege)

Weite, Freiheit, ungezügelte Natur und traditionelle Kulturlandschaften – der Lechweg ist seit fünf Jahren Anziehungspunkt für Wanderer aus der ganzen Welt, die gerne in die Weite schweifen. Vom Ursprung am Formarinsee bis zu seinem Fall im Allgäu führt der Weitwanderweg auf 125 Kilometern entlang des Lechs – einem der letzten wilden Flüsse der Alpen. Geprüfte Lechweg-Gastgeber sorgen in jedem Ort für Geborgenheit. Steigende Beliebtheit und die Re-Zertifizierung als „Leading Quality Trail – Best of Europe“ im September 2016 zeichnen den Lechweg aus. Zu seinem Jubiläum locken besondere Höhepunkte, wie geführte Themen-Wanderungen auf den Lechschleifen und eine große Ausstellungseröffnung.

Zwei Länder, fünf Regionen, fünf Jahre

Querung des Lechs mit Hilfe einer Hängebrücke bei Forchach.

Ein Fernwanderweg sollte Lech-Zürs, wo der Lech entspringt, und Füssen, wo es den Lechfall gibt, verbinden – das war die Vision. 2012 war es dann vollbracht: der Berliner Wegedesigner Stefan Prielipp erschuf einen abwechslungsreichen Fernwanderweg entlang der türkisblauen Lebensader Lech, der durch zwei Länder und fünf Regionen vom österreichischen Arlberggebiet über den Naturpark Reutte bis nach Füssen im Allgäu führt. 2017 feiern die Regionen fünfjähriges Bestehen und eine Erfolgsgeschichte: „In den letzten Jahren hat sich in den Regionen unglaublich viel getan“, erzählt Ronald Petrini, Obmann des Vereins Werbegemeinschaft Lech-Wege.

Ein Kleinod in Warth-Schröcken sind die Walserhäuser.

„Der Lechweg hat vielen Wanderern den Zugang zu unserer vielfältigen Natur und der Kultur der einzelnen Regionen ermöglicht. Allerdings haben wir den Weg nicht nur für Touristen kuratiert, sondern für alle. Tourismus steht für uns auch immer für Regionalentwicklung. Das steigert den Nutzen und die Wertschätzung auf beiden Seiten“, ergänzt Petrini. Nach einem erfolgreichen Start legt Petrini nun den Fokus auf die Qualität des Weges und die Lechschleifen. Die neun Rundwege bereichern den Weitwanderweg um Tageswanderungen, die ausgehend vom Lechweg in die Umgebung führen. Sie stehen im Mittelpunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten.

Regionen feiern fünf Jahre Lechweg

Als letzte wilde Flusslandschaft in Europa weiß der Lech zu begeistern.

Zum fünfjährigen Bestehen des Lechwegs organisieren die einzelnen Regionen von 9. Juni bis 6. August 2017 eine besondere Veranstaltungsreihe entlang der Lechschleifen. Die Region Reutte lädt zum Auftakt der Feierlichkeiten am 9. Juni an der Lechschleife „Bollwerk Ehrenberg“ mit einer geführten Wanderung und einer Kulturführung auf der Ruine Ehrenberg. Alle Teilnehmer haben außerdem die Möglichkeit die highline179, die mit 400 Metern längste Fußgängerhängebrücke der Welt, zu begehen. Von Reutte geht es weiter nach Füssen: Dort wird am 15. Juli die Ausstellung „So ein Lech! Episoden und Stationen eines Alpenflusses“ im Museum in Füssen eröffnet. Die geführte Wanderung auf der Lechschleife „Von See zu See“ endet am Museum. Dort werden die Teilnehmer durch die Ausstellung geführt. Diese ist bis zum 5. November geöffnet und bietet viele neue Einblicke rund um den Lech.

Die Region Lechtal bietet zur Feier des Jubiläums am 21. Juli zwei geführte Wanderungen zu den Themen Bergwelt und Kräuter und Pflanzenwelt auf der Lechschleife „Durch Wald und Wiesen“ an. Durch kurze Vorträge tauchen die Wanderer tiefer in die landschaftlichen und biologischen Besonderheiten des Lechtals ein. Bei einem Besuch des Bauernmarkts in Steeg können sie den Tag ausklingen lassen. In Warth-Schröcken begeben sich Interessierte am 6. August auf die „Spuren der Walser am Tannberg“. An sieben ausgewählten Standorten erzählt der Wanderführer deren Geschichte. Entlang der Strecke versorgen Alpen- und Berggasthöfe die Wanderer mit Walser Spezialitäten. Weiteres Highlight: Frühschoppen am Körbersee mit musikalischer Unterstützung des Musikvereins Schröcken.

Auf die sanfte Tour

In Holzgau geht es vorbei an einem schmucken Gotteshaus.

Wandern entlang einer der letzten Wildflusslandschaften Europas macht den Lechweg zu etwas Besonderem. Die Gäste können sich voll und ganz auf das Wesentliche konzentrieren, denn Navigation und eigener Gepäcktransport sind nicht notwendig. Bestens ausgeschildert, mit einem eigenen Gepäckshuttle ausgestattet und ausgezeichnet als „Leading Quality Trail – Best of Europe“ steht der Lechweg für Qualitätswandern vom Feinsten.

Insgesamt 125 Kilometer lang ist der im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnete Weg.

In sieben Tagen und auf moderaten 125 Kilometern verläuft der Weg entlang des Lechs von dessen Quelle am Formarinsee auf 1.793 Metern bis hinunter zu seinem Fall auf 800 Metern in Füssen. Auf jeder Etappe zeigt sich dabei der Fluss von einer anderen Seite. Die kulturellen Sehenswürdigkeiten, die besondere Tier- und Pflanzenwelt oder die Begegnungen mit Gleichgesinnten und Einheimischen eröffnen neue Perspektiven. Weitere Informationen unter www.lechweg.com.

In Warth geht es für Wanderer sogar hoch hinaus.

Literaturtipp: Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Lechweg, ISBN 978-3-86686-420-7 1, Conrad Stein Verlag. Erhältlich ist der 160-seitige Wanderführer für 12,90 Euro im Buchhandel oder direkt beim Verlag.


{google_map}Lech am Arlberg; Füssem{/google_map}