Usedom ein malerisches Refugium für Seevögel

Eine Lachmöwe auf Nahrungssuche am Strand auf der Ostseeinsel Usedom. (Foto: djd)
Eine Lachmöwe auf Nahrungssuche am Strand auf der Ostseeinsel Usedom. (Foto: djd)

Die Vogelbeobachtung ist längst nicht mehr nur Ornithologen vorbehalten – auch Laien finden immer mehr Vergnügen daran, mit Fernglas und Fotoapparat auf Pirsch zu gehen. Enthusiasten reisen sogar im Frühjahr und Herbst eigens gen Norden, um Zehntausende Zugvögel an ihren Rastplätzen zu beobachten. Ein ganzjährig interessantes Vogelschutzgebiet liegt beispielsweise auf der Halbinsel Gnitz auf Usedom.

Die Landzunge zwischen Krumminer Wiek und Achterwasser gehört zu den eher ruhigen Regionen der Ostseeinsel und ist ein Refugium für unzählige Seevögel, darunter auch der imposante Seeadler. Das landschaftlich vielfältige Schutzgebiet lässt sich gut zu Fuß durchstreifen. Salzgraswiesen mit botanischen Kostbarkeiten wie Knabenkraut und Säulenwacholder wechseln sich ab mit Kiefernwäldern und offenen Buschlandschaften.

Auf der Halbinsel Gnitz wechseln sich Wälder, Salzwiesen und offenes Buschland ab. (Foto: Wolfgang Nehls)
Auf der Halbinsel Gnitz wechseln sich Wälder, Salzwiesen und offenes Buschland ab. (Foto: Wolfgang Nehls)

Immer wieder genießt man einen weiten Blick auf das Achterwasser, den Peenestrom oder aufs Vorpommersche Festland. Urlauber finden im nur wenige Kilometer entfernten Zinnowitz Unterkünfte für jeden Geschmack, viele davon in direkter Strandlage. Das über 700 Jahre alte malerische Ostseebad ist umgeben von Buchen-, Eichen- und Nadelwäldern, die unterschiedlichste Freizeitaktivitäten auch außerhalb der Badesaison ermöglichen.

So kann man beispielsweise durch das reizvolle Hinterland mit seinen prächtigen Baumalleen zum sagenumwobenen Streckelsberg radeln, wo einst der Seeräuber Klaus Störtebeker seinen Unterschlupf gefunden haben soll. Mit seinen 60 Metern ist der Streckelsberg die höchste Erhebung auf Usedom. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde auf dem kalkhaltigen Dünensand aufgeforstet. Heute hat sich hier ein dichter Buchenwald mit Leberblümchen, Anemonen und einigen Orchideenarten entwickelt. Ein interessanter Lebensraum für viele Tiere, beispielsweise für eine reichhaltige Vogelwelt mit Käuzchen, Schwarzspecht, Rotkelchen und Eichelhäher.

Seeadler, Weißstorch, Kranich & Co

Möwen gehören zu den allgegenwärtigen Bewohnern der Ostseeküste. (Foto: djd)

Die Insel Usedom zählt zu den vogelreichsten Gebieten Ostdeutschlands. Rund 280 Arten wurden hier beobachtet, wovon etwa die Hälfte auch auf der Insel brütet. Charakteristisch sind unter anderem Seeadler, Weißstorch und Kranich. Besonders während des Vogelzugs wird die Insel von Zehntausenden nordischen Gänsen, Enten und Schnepfenvögeln besucht, die der Küstenlinie und dem Urstromtal der Oder folgen. Ein guter Ausgangspunkt für Naturliebhaber ist das Seebad Zinnowitz, im eher beschaulichen Norden der Insel gelegen. Mehr Informationen gibt es unter www.zinnowitz.de. (djd/pt). 

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