Üble Schlafräuber: 12.584 Nächte ohne Schlaf

Mehr als 12.000 Stunden werden wir im Schnitt um den Schlaf gebracht. Lesen im Bett ist ein Mittel, wenn man mal wieder kein Auge zumachen kann. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
Mehr als 12.000 Stunden werden wir im Schnitt um den Schlaf gebracht. Lesen im Bett ist ein Mittel, wenn man mal wieder kein Auge zumachen kann. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

Rein statistisch gesehen, verbringt ein jeder Mensch – egal ob Zuhause oder auf Reisen – gut ein Drittel seines Lebens im Bett. In der Regel, um sich auszuruhen und um im Schlaf Kraft zu tanken für die Herausforderungen des kommenden Tages. Doch offensichtlich ist es uns nicht vergönnt, vernünftig durchzuschlafen. Gemäß einer Studie im Auftrag der britischen Hotelkette Premier Inn, in deren Rahmen die Schlafgewohnheiten von 4.000 Bewohnern des Vereinten Königreichs unter die Lupe genommen wurden, erleidet ein jeder im Laufe seines Lebens stolze 12.584 schlaflose Nächte oder zumindest Nächte, in denen der Schlaf unterbrochen wird.

Im Mittel wacht demnach jeder Erwachsene in wenigstens vier Nächten pro Woche zweimal auf. Fünf Prozent der Schlafsuchenden werden sogar jede Nacht bis zu fünfmal aus dem Reich der Träume gerissen. Hauptgrund ist der Lockruf der Natur. Mit schweren Lidern schleppen sich die so Gepeinigten dann zur Toilette, wo der kalte Klodeckel sie noch wacher macht, als sie es ohnehin schon sind. Zweithäufigste Ursache für die Schlafunterbrechung ist gemäß der britischen Hotelkette das Schnarchen des Partners gefolgt vom Regen, der lautstark an die Scheibe prasselt. Und davon gibt es ja im Reich der Angelsachsen reichlich. Wer partout nicht schlafen kann, hat zumindest die Option, Spielautomaten online zu testen und vielleicht im (Halb-) Schlag sein Salär mit einem Gewinn aufzubessern oder die Kosten für die Urlaubsreise wieder reinzuholen.

Thekenbrust-CoverJe nach Häufigkeit der Schlafunterbrechung sinken am nächsten Tag die Laune, die Konzentrationsfähigkeit und die Produktivität bei dem Heer der Aufgeweckten, aber auch die Lust auf Reisen, sich etwas anzuschauen. Was sicher wenig überrascht. Ebenso wie die Tatsache, dass eine Hotelkette, deren Hauptgeschäft die Vermietung von Schlafstätten ist, unter die Bettdecken anderer lugt, um etwas mehr über etwaige Schlafgewohnheiten zu erfahren. Erstaunlich ist nur, dass bei der Studie nirgendwo auch nur mit einem Wörtchen erwähnt ist, ob die Gäste in den Häusern von Premier Inn wie in Abrahams Schoß nächtigen oder hier auch immer wieder aufwachen. Wahrscheinlich hatte die Hotelkette Angst, dass der selbstgepriesene Schlafkomfort in Frage gestellt wird. Bei so viel drohender Antiwerbung schaut man doch lieber auf fremder Leute Betten. Was irgendwie eine aufgeweckte Idee ist.

Buchtipp: Karsten-Thilo Raab: Thekenbrust & Zackendruse, Westflügel Verlag, ISBN 978-3-939408-11-6. Erhältlich ist das Buch für 12,50 Euro im Buchhandel oder direkt beim Verlag.