Tirols wunderbar wanderbares und kostbares Gut: Fünf Naturparks und ein Nationalpark

Eines der Naturjuwele Tirols: Der Naturpark Kaunergrat. (Foto TVB Pitztal)
Eines der Naturjuwele Tirols: Der Naturpark Kaunergrat. (Foto TVB Pitztal)

Im Lechtal fließt einer der letzten Wildflüsse Europas, in Osttirol entdecken Besucher einen der größten Nationalparks Europas und nirgends sonst in den Alpen ist die Populationsdichte des Steinadlers so hoch wie im Alpenpark Karwendel. Schätze wie diese machen die Natur zu Tirols kostbarstem Gut. Nachhaltig geführte Hotels, Pensionen und Bauernhöfe bilden ideale Ausgangspunkte für Besucher der vier Tiroler Naturparks und des Nationalparks Hohe Tauern.

Der Adlerweg ist der bekannteste Weitwanderweg Tirols. Er führt unter anderem durch den Alpenpark Karwendel, mit 727 Quadratkilometern der größte Naturpark Österreichs. Mit etwas Glück begegnen Wanderer im Alpenpark Karwendel dem Namensgeber des Tiroler Adlerwegs, denn nirgends sonst in den Alpen ist die Dichte an brütenden Steinadlerpaaren so hoch wie hier. Entlang des Adlerweges führen sieben Etappen durch das Karwendelgebirge mit seinen mehr als 120 über 2.000 Meter hohen Gipfeln. Am Weg liegen der Ahornboden, der Wildfluss Isar und auch die sehenswerte Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. Den höchsten Punkt erreichen Wanderer auf der 2.749 Meter hohen Birkkarspitze.

Der Nationalpark Hohe Tauern lädt zu endlosen Wanderungen ein. (Foto Lorenz Marko)
Der Nationalpark Hohe Tauern lädt zu endlosen Wanderungen ein. (Foto Lorenz Marko)

Ein Teil des mit mehr als 1.800 Quadratkilometern größten und ältesten Nationalparks Österreichs, dem Nationalpark Hohe Tauern, liegt in Osttirol. Hier erhebt sich auch der Großglockner, mit 3.798 Metern Österreichs höchster Berg. An dessen Fuße liegt der größte Einzelgletscher der Ostalpen mit einem bis zu 250 Meter dicken Eispanzer. Für Besucher des Nationalparks besonders interessant ist das Nationalparkhaus in Matrei in Osttirol. Wanderer lernen auf Themenwegen wie beispielsweise dem ersten Wasserlehrpfad Europas mehr über die Natur, während Alpinisten die Osttiroler Adlerweg-Etappen zwischen Ströden und der Stüdlhütte erobern.

Ein weiteres Naturjuwel entdecken Wanderer im Zillertal, denn dort verläuft der anspruchsvolle Berliner Höhenweg mitten durch den Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. Etwa eine Woche benötigen erfahrene Bergwanderer für den insgesamt 70 Kilometer langen Weg zwischen Gamshütte und Kasseler Hütte. Dabei bewältigen sie insgesamt rund 6.700 Höhenmeter. Zahlreiche Schutzhütten am Berliner Höhenweg stammen noch aus der Zeit, als vor 150 Jahren die Alpen erstmals wirtschaftlich erschlossen wurden. Eine davon ist die bereits 1879 eröffnete und denkmalgeschützte Berliner Hütte auf 2.044 Metern Seehöhe, die allein schon aufgrund ihres holzgetäfelten Speisesaals einen Besuch wert ist.

Im Alpenpark Karwendel erleben Wanderer seltene Wildtiere wie die Gämse hautnahe. (Foto Alpenpark Karwendel)
Im Alpenpark Karwendel erleben Wanderer seltene Wildtiere wie die Gämse hautnahe. (Foto Alpenpark Karwendel)

Weniger schwierig, aber landschaftlich ebenso eindrucksvoll ist der Lechweg. Er verläuft entlang eines der letzten europäischen Wildflüsse. Wanderer folgen dabei dem Tiroler Lech von seinem Ursprung nahe des Formarinsees bis ins Allgäu und durchqueren dabei den Naturpark Tiroler Lech. Dieser Naturpark beheimatet mehr als 1.100 Pflanzenarten, das entspricht einem Drittel aller in Tirol vorkommenden Arten. Über 150 verschiedene Vogelarten leben hier. Wer dem 125 Kilometer langen Lechweg folgt, überquert unterwegs eine spektakuläre, 200 Meter lange Fußgängerhängebrücke.

Ebenso spektakulär ist das Naturdenkmal Obergurgler Zirbenwald im Naturpark Ötztal. Ein einfacher Wanderweg führt dort an über 300 Jahre alten Bäumen vorbei. Heidelbeeren, Krähenbeeren und Rauschbeeren säumen den Weg. Hier ist auch der kleinste Vogel Europas, das Wintergoldhähnchen, zuhause.

Blick auf die im Jahr 1879 eröffnete Berliner Hütte. (Foto Berliner Hütte)
Blick auf die im Jahr 1879 eröffnete Berliner Hütte. (Foto Berliner Hütte)

Der Naturpark Ötztal fasziniert mit seiner hochalpinen Landschaft und ausgedehnten Gletscherflächen, die sich über insgesamt 100 Quadratkilometer erstrecken. Wissenschaftlich Interessierte begeben sich im UNESCO Biosphärenpark Gurgler Klamm auf die Spurensuche nach der Entwicklung von Mensch und Natur. Wanderer und Alpinisten machen einen Abstecher ins Bergsteigerdorf Vent, das sich ganz der Idee des nachhaltigen Tourismus verschrieben hat. Von dort aus führen Wander- und Gletschertouren auf die 3.000er der Umgebung, unter anderem auch auf die Wildspitze, den mit 3.774 Metern höchsten Berg Nordtirols.

Eines der schönsten Hochmoore Mitteleuropas entdecken Besucher des Naturparks Kaunergrat bei einer leichten Wanderung am Naturlehrpfad durch das Piller Moor. Bis in die 1970er-Jahre wurde hier Torf abgebaut, heute ist das Piller Moor ein Naturdenkmal, in dem Sonnentau, Wasserschlauch, Schaumzikaden, Libellen und die größte Spinne Österreichs, die Wolfsspinne eine Heimat gefunden haben. Mit etwas Glück erspähen Besucher auch den Dreizehenspecht.

Bauern oberhalb des Bergsteigerdorfes Vent im Naturpark Ötztal. (Foto Tirol Werbung)
Bauern oberhalb des Bergsteigerdorfes Vent im Naturpark Ötztal. (Foto Tirol Werbung)

Bei zahlreichen Fotopoints entdecken Besucher die Artenvielfalt der Tiroler Naturparks und des Nationalparks Hohe Tauern. Im Naturpark Tiroler Lech beispielsweise leben seltene Tierarten wie Kreuzkröten, Schnarrschrecken und Flussregenpfeiffer, im Naturpark Kaunergrat sind insgesamt 1.200 Steinböcke und 1.100 Schmetterlingsarten zu Hause. Der Nationalpark Hohe Tauern beherbergt die seltenen Bartgeier, im Alpenpark Karwendel ist die Dichte an brütenden Steinadlerpaaren so hoch wie sonst nirgends in den Alpen. Weitere Informationen unter  www.tirol.at/naturjuwele.

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