Tipps für die Mietwagenbuchung auf Reisen

Bei der Mietwagenbuchung im Ausland sollten einige Dinge berücksichtigt werden. (Foto AvD)

Auch wer mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegt, möchte am Zielort mobil zu sein. Ein Mietwagen ist bequem und bietet größtmögliche Flexibilität. Der Automobilclub von Deutschland e. V. (AvD) gibt nützliche Tipps worauf Urlauber bei der Mietwagenbuchung im Ausland achten sollten:

In Ruhe auswählen

Mit Ruhe und Überlegung lassen sich passende Angebote auswählen – das geht am besten von Zuhause aus. Mietwagenportale im Internet bieten eine große Auswahl aus der man mit wenigen Klicks das passende Fahrzeug auswählen kann. Wer hier gründlich und mit Bedacht vorgeht und seinen Bedarf realistisch einschätzt, kann viel Geld sparen. Zudem lässt sich bei einer rechtzeitigen Buchung von zu Hause aus auch sicherstellen, dass die gewünschte Fahrzeugkategorie am Urlaubsort tatsächlich bei Ankunft verfügbar ist. Die entsprechenden Portale vermitteln zumeist Fahrzeuge verschiedener Anbieter, sowohl großer Unternehmen als auch kleinerer, regionaler Vermieter. Darüber hinaus bieten die international tätigen Gesellschaften, wie z. B. Avis, Hertz oder Sixt ihre Fahrzeuge über eigene Internetportale auch direkt an.

Der AvD rät rechtzeitig vor dem Start in den Urlaub den Mietwagen auf Portalen zu suchen, die sich erkennbar an deutsche Kunden richten. Denn in diesen Fällen wird der Mietvertrag in der Regel nach deutschem Recht geschlossen. Bucht man dagegen erst nach Ankunft am Urlaubsort, gilt das jeweilige Landesrecht, was zur Folge hat, dass rechtliche Streitigkeiten dann auch am Urlaubsort verhandelt werden müssen.

Den eigenen Bedarf bestimmen

Wer einen Mietwagen bucht, sollte für die Auswahl von seinem individuellen Bedarf ausgehen. Das betrifft die Mietdauer ebenso, wie die Fahrzeug-Kategorien, wie etwa Kleinwagen, Cabrio oder Kombi. Von den vermeintlich günstigen Angeboten, die prominent oben auf den Angebotsseiten stehen, sollte man sich nicht verleiten lassen, sondern unbedingt Fall prüfen, ob alle gewünschten Leistungen in dem vermeintlichen Schnäppchen inkludiert sind. Dazu gehört insbesondere die vertragliche Kilometerleistung: Wer mehr fährt als vereinbart, muss oft deutlich mehr zahlen, weil sich die Automiete in den meisten Fällen durch die Zusatz-Kilometer oft überproportional erhöht. Wer seinen Mobilitätsbedarf am Urlaubsort nur schwer einschätzen kann, sollte daher lieber einen Tarif ohne Kilometer-Begrenzung wählen.

Besondere Aufmerksamkeit erfordern auch die angebotenen Versicherungsleistungen: Ein auf den ersten Blick supergünstiger Mietpreis beinhaltet oft nur einen einfachen Haftpflichtschutz. Weiter gehender Versicherungsschutz muss dazu gebucht werden und wird auch zusätzlich berechnet. Urlauber sollte sich bewusst machen, dass ein Mietwagen in der Regel einen erheblichen Wert darstellt für den sie haften. Um im Urlaub sorglos unterwegs sein zu können empfiehlt der AvD daher unbedingt den Abschluss einer Vollkaskoversicherung. Denn sonst gehen alle Schäden während der Mietzeit, für die kein Dritter in Regress genommen werden kann, vollständig zu Lasten des Mieters.

Für ausreichenden Versicherungsschutz sorgen

Der sinnvolle Diebstahl- und Vollkaskoschutz kann vom Mieter zumeist in verschiedenen Abstufungen und Kombinationen gewählt werden. Hier sollten Urlauber nicht an der falschen Stelle sparen. Denn eine Selbstbeteiligung, die zumeist zwischen 300 und 1.000 Euro liegt, reduziert zwar die Mietkosten um ein paar Euro, das höhere finanzielle Risiko überwiegt die Ersparnis jedoch deutlich. Aber Achtung: Bei einigen Miet-Verträgen deckt auch ein Vollkaskoschutz nicht alle Schäden automatisch ab. Beschädigte Reifen, Scheiben oder Unterboden können ausgeschlossen sein. Auch bei einem Trip abseits befestigter Wege greifen Versicherungen oftmals nicht und dann haftet allein der Mieter.

In den Übersichten der Vermieter-Portale lassen sich in vielen Fällen auch zusätzliche Ausstattungsdetails wie eingebaute Navigationsgeräte oder Kindersitze anklicken. Solches Zubehör erhöht zwar den Gesamtpreis, es aber vorab im Paket zu buchen, erweist sich in der Regel jedoch in den meisten Fällen als die günstigere Variante.

Zeit für Abholung und Rückgabe einplanen

Damit das Mietfahrzeug vor Ort auch rechtzeitig während der Öffnungszeiten abgeholt und zurückgeben werden kann, sollten Urlauber bereits bei der Mietwagen-Reservierung die eigenen Ankunfts- und Abflugzeiten im Blick haben und ausreichend Zeit für die Mietabwicklung einplanen. Achtung: Bei einer Anmietung an Flughäfen und Bahnhöfen oder außerhalb regulärer Stations-Öffnungszeiten fallen in vielen Fällen zusätzliche Gebühren an.

Zu den vom Mieter zur Übernahme des Mietwagens vorzulegenden Dokumenten gehören der sog. Voucher, der gültige Führerschein sowie eine gültige Kreditkarte. Bei der ersten Kontaktaufnahme mit dem Mietwagen ist es ratsam sich nicht nur mit der Fahrzeugbedienung vertraut zu machen, sondern auch den Fahrzeugzustand innen wie außen gründlich zu überprüfen und eventuelle Kratzer, Dellen oder sonstige Beschädigungen zusammen mit einem Stationsmitarbeiter zu protokollieren. Für einen Vorher-Nachher-Vergleich ist es sinnvoll zusätzlich das Auto Handy zu fotografieren. So können Sie vermeiden, dass Sie für Schäden zur Kasse gebeten werden, die bereits vom Vormieter stammen. Schließlich nutzt der Vermieter die vorzulegende Kreditkarte auch bei kleinen Kratzern oder Dellen oder zur Sicherung eines eventuellen Selbstbehaltes bei Kaskoschäden. Und bevor es schließlich losgeht, sollte auch gecheckt werden, ob Warndreieck, Verbandskasten und Warnwesten an Bord sind – schließlich ist es der Fahrer, der bei einer Kontrolle für die Sicherheitsausstattung gerade stehen muss.

Fremdsprachige Schriftstücke sorgfältig prüfen

Erhöhte Vorsicht gilt, wenn der Mieter vor Ort Schriftstücke unterschreiben soll, die nicht in seiner Muttersprache verfasst sind. Es kann vorkommen, dass damit ein neuer Vertrag zu anderen Konditionen nach dem Recht des Urlaubslandes abgeschlossen wird. Fordern Sie in jedem Fall ein Schriftstück in einer ihnen verständlichen Sprache ein und verweigern Sie im Zweifelsfall die Unterschrift. AvD-Mitglieder können in diesen Fällen über die AvD-Servicezentrale Hilfe anfordern.

In jedem Fall ist es von Vorteil, das Fahrzeug während der Öffnungszeiten der Mietstation zurückzugeben. Ebenso wie bei der Übernahme rät der AvD auch bei der Rückgabe auf die Anfertigung eines Protokolls zu bestehen, das auch von einem Mitarbeiter des Vermieters unterschreiben sollte. Ist das nicht möglich, sollte der Mieter den Zustand des Fahrzeugs beim Abstellen des Fahrzeugs auf dem Gelände des Vermieters auf jeden Fall rundum mittels Fotos dokumentieren.

Und noch ein Tipp: Den Mietwagen immer vollständig vollgetankt zurückgeben. Bei bis zu drei Euro pro Liter, die einige Vermieter für das Betanken in Rechnung stellen, lohnt sich der eigenhändige Tankstopp mit dem Mietwagen auf jeden Fall.