Südafrika im Bann des Baobab entdecken

Der Baobab, auch bekannt als „Affenbrotbaum“, ist einer der merkwürdigsten und gleichzeitig charakteristischsten Bäume des afrikanischen Kontinents. Tatsächlich sieht der knorrige Baum aus, als habe man ihn verkehrt herum in den Boden gepflanzt. In Südafrika findet man ihn lediglich ganz im Norden, in der Provinz Limpopo, wo er zum Symbol der Region wurde. Der Baobab dient den Menschen nicht nur als Versammlungsort, ihm werden auch geheimnisvolle Kräfte zugesprochen. Und so wundert es nicht, dass er Gegenstand zahlreicher Legenden wurde. Es heißt, der Baobab habe den Teufel provoziert, woraufhin dieser den Baum wutentbrannt ausriss und kopfüber in den Boden steckte. Eine andere Geschichte besagt, dass der Baobab bei seiner Entstehung schöner aussehen wollte als alle anderen Bäume. Da ihm das nicht gelang, steckte er den Kopf in die Erde und die Wurzeln in die Luft. Eine dritte Legende berichtet von einer Hyäne, die bei ihrem Anblick im spiegelnden Wasser so erbost war über ihre Hässlichkeit, dass sie den nächsten Baobab ausriss und gen Himmel schleuderte, um ihren Schöpfer zu treffen. Doch der Baum verfehlte sein Ziel und fiel zurück auf die Erde – mit dem Kopf voran.

Die Provinz Limpopo ist nicht nur bekannt für die große Anzahl an Baobabs, sondern beheimatet auch den größten Affenbrotbaum der Welt, der zum Tourismus-Magneten der Region geworden ist. Er ist 22 Meter hoch und misst 47 Meter im Umfang. Vor allem zur Blütezeit im Frühjahr bietet er einen fantastischen Anblick. Er steht auf der Mango- und Avocado-Farm „Sunland“ in Modjadjiskloof nahe Tzaneen. Das Besondere: Im Inneren des Baumriesen befinden sich ein kleiner Pub, die „Baobab Tree Bar“, sowie ein kleiner Weinkeller. Das Alter des Sunland Baobab wird auf etwa 6.000 Jahre geschätzt. Damit ist er höchstwahrscheinlich älter als die Pyramiden von Gizeh und existierte bereits mehrere tausend Jahre vor der Geburt Jesu Christi. Nur wenige Baobabs erreichen ein so hohes Alter. Die meisten fallen im Laufe der Jahre Überschwemmungen, Dürren, Blitzeinschlägen, Elefantenherden oder Krankheiten wie dem „schwarzen Pilz“ zum Opfer.

Das Musina Naturreservat, ehemals Messina Baobab Forest Reserve, eignet sich bestens, um die majestätischen Bäume aus nächster Nähe zu erleben. Es liegt zehn Kilometer südlich der Stadt Musina und beherbergt die größte Dichte an Baobabs in Südafrika. Es wurde eigens zum Schutz dieser Baumgiganten gegründet, damit auch die nachfolgenden Menschengenerationen sie noch erleben können. Weitere Informationen unter www.golimpopo.com.