Steinwunder in Arizona: die Chiricahua Mountains

Zu den schönsten Gesteinsformationen der Sky Islands zählen die Chiricahua Mountains mit dem Chiricahua National Monument. – Foto An Pham

Wer auf der Suche nach einer ruhigen Alternative zum Grand Canyon ist, sollte sich in den abgelegenen Südosten Arizonas begeben. Dort trifft man auf unentdeckte Landschaften, die von den großen Touristenströmen bisher verschont geblieben sind. Besonders eindrucksvoll sind die Sky Islands-Gebirgszüge. Berge von fast 3.000 Metern Höhe stoßen an bewölkten Tagen durch den Nebel und werden zu Inseln im Wolkenmeer. Zu den schönsten Sky Islands zählen die Chiricahua Mountains mit dem Chiricahua National Monument, das nicht nur mit einzigartigen Felsformationen, sondern auch mit spannender Wild West-Geschichte Besucher in den Bann zieht.

Chiricahua National Monument – der Geheimtipp

Weitgehend menschenleer und überaus faszinierend ist das famose Felsenmeer in Arizona. – Foto Mark W. Lipczynski

Auf dem kurvenreichen Bonita Canyon Drive geht es bei atemberaubender Aussicht hinauf zum Massai Point in etwa 2.000 Metern Höhe. Hier haben Besucher den besten Blick auf die Steinsäulen, die sich bis zum Horizont erstrecken. Auf dem Mushroom Rock Trail und dem Big Balances Rock Trail lässt es sich angenehm hinab zum Heart of Rocks wandern. Aus dieser besonders abwechslungsreichen Felsengruppe stechen der Mushroom, ein 1.000 Tonnen schwerer Big Balanced Rock, und der Duck on a Rock heraus. Über den Upper Rhyolite Canyon Trail geht es zurück zum Massai Point. Insgesamt stehen dem Besucher ein rund 30 Kilometer langes Streckennetz durch Felsformationen und Canyons offen.

Das National Monument besticht durch famose Gesteinsformationen – Foto Arizona Office of Tourism

Die ungewöhnlichen Felsformationen resultieren aus einer Serie von gewaltigen Vulkanausbrüchen am heutigen Turkey Creek, die das umliegende Land vor rund 27 Millionen Jahren mit einer mehr als 600 Meter hohen Asche- und Sandschicht überzogen. Nachdem sich das Material zu festem Tuffstein verdichtete, wurde es über Jahrmillionen durch die Plattentektonik immer wieder gebrochen und durch Wind, Wasser und Eis erodiert. In vielen Fällen erinnern die übriggebliebenen Felsen heutzutage an fragile Lebewesen – darunter beispielsweise der Camel Rock.

Rückzugsort der Apachen um Cochise und Geronimo

Fast winzig wirkt der mensch neben dem Chiricahua National Monument. – Foto An Pham

Das Chiricahua National Monument gehört zu einem weitläufigen, ehemaligen Indianerland in den Chiricahua Mountains, das Schauplatz historisch bedeutsamer Ereignisse war. Im 19. Jahrhundert führten hier die Apachen-Anführer Cochise und Geronimo einen Partisanenkrieg gegen die vorrückende US-amerikanische Armee. Die ganze Region galt als extrem unsicher. Durch die Unwegsamkeit des Geländes gab es unzählige Verstecke und Hinterhalt-Möglichkeiten, die es dem Apachen-Stamm ermöglichten, sich jahrelang den Truppen zu entziehen. Erst mit der Festnahme Geronimos wurde das Gebiet zugänglich für weiße Siedler.

Ranger steht am National Monument mit Rat und tat zur Seite. – Foto Mark W. Lipczynski

Das schwedisch-stämmige Ehepaar Neil und Emma Erikson kamen als Erste ins Bonita-Tal. Dort bauten Sie die Faraway-Ranch auf und trugen mit ihren Kindern dazu bei, dass 1924 das Chiricahua National Monument gegründet und die Landschaft somit unter Schutz gestellt wurde. Heute kann das in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetze Gebäude an Samstagen und Sonntagen besichtig werden. Besucher bekommen dabei einen lebhaften Eindruck vom entbehrungsreichen Siedlerleben in den Weiten Arizonas. Weitere Informationen unter www.visitarizona.com oder www.tourism.az.gov.