Sonne, Strand und Saufgelage – Generation Drei-S

Die drei S, also Sonne, Strand und Saufgelage, scheinen alles zu sein, was das Jungvolk im Kopf hat, wenn es in den Urlaub geht. Kein Wunder, dass uns immer wieder Bilder von Teenagern und anderem jungen Gemüse erreichen, die mit Hingabe aus Sangria-Eimern trinken, in Minutenschelle große Mengen Alkohol vernichten und bis zum Morgengrauen abtanzen, sofern sie noch stehen können. Eine Einschätzung, die nun quasi amtlich belegt ist. Im Rahmen einer Studie im Auftrage eines Online-Reiseportals mit rund 1.600 Teilnehmer im Alter unter 30 Jahren kam nun heraus, dass es ein Drittel des jungen Gemüses im Urlaub ausschließlich zu Badedestinationen zeiht. Weniger hoch in der Gunst stehen bei der iPod-Generation Städtetouren und Aktivurlaub auf Schusters Rappen oder im Sattel des Drahtesels. Was ja auch logisch ist. Denn weder beim Gehen noch beim Tritt in die Pedale lässt sich entspannt ein Mixgetränk oder Bierchen schlabbern ohne zu schlabbern.

Elf Prozent der Altersklasse U30 kennt hingegen lediglich Skifahren und Snowboarden als Urlaubsform. Was auch irgendwie verständlich ist. Schließlich gibt es kaum einen Skiort, in dem keine Apres-Ski-Partys an der Tagesordnung sind. Lediglich sieben Prozent der Heranwachsenden und jungen Erwachsenen konzentrieren sich bei ihrer Urlaubswahl auf Städtetrips. Grund für die Präferenz von sonnigen Gefilden am Meer ist aber angeblich nicht das Dreigestirn mit  Sonne, Strand und Saufgelage, sondern allein das Preisleistungsverhältnis. Und so gaben immerhin zwölf Prozent an, am Meer den meisten Urlaub für ihr kaum vorhandenes Geld zu bekommen. Gleichwohl räumten 41 Prozent ein, dass sie gerne bei der Wahl ihres Urlaubsortes und der Urlaubsart ein wenig mehr abenteuerlustig wären. Was vermutlich heißen soll, dass sie durchaus bereit wären, auch mal einen Städtetrip zu unternehmen, um sich dann wie weiland die großen Entdecker durch den Großstadtdschungel zu kämpfen. Vermutlich, um am Flussufer oder im Stadtpark einen Beachclub ausfindig zu machen, wo dann mit  Sonneliege, Sand und Saufgelage drei ganz andere S warten.

Buchtipp – weitere Kolumnen aus der Feder des Autors: Karsten-Thilo Raab: Thekenbrust & Zackendruse, Westflügel Verlag, ISBN 978-3-939408-11-6, 12,50 €. Erhältlich ist das Buch im Buchhandel oder direkt beim Verlag.