Okunoshima – Japans Paradies für Kaninchen

Nicht nur zu Osterzeit ist die japanische Insel Okunoshima ein Tummelplatz für Kaninchen. (Fotos Setouchi ourism Authority)

In der japanischen Region Setouchi findet sich das Paradies für alle Kaninchenliebhaber. Die „wahre“ Heimat des Osterkaninchens, liegt nur etwa 0,031 Sekunden mit dem Raumschiff entfernt. Alternativ erreicht man es auch gut mit dem Flugzeug in neun bis elf Stunden oder mit dem Heißluftballon in 148 Stunden. Und dieser Aufwand ist die Reise allemal wert – und nicht nur zu Ostern ein absolutes Highlight!

Die Heimat des Osterkaninchens

Das Paradies für flauschige Vierpfoten-Liebhaber ist die kleine, zwei Kilometer lange „Kaninchen-Insel“ Okunoshima, die noch zur Stadt Takehara und der Präfektur Hiroshima gehört und im ruhigen Seto-Inland Sea liegt. So erfreut sich diese, wie alle Regionen, die nahe dem Seto-Inland Sea angesiedelt sind, einer üppigen und reichhaltigen Flora und Fauna – dank des milden mediterranen Klimas. Gerade jetzt, im Frühling, verströmen die Kirschblüten ihren betörenden Duft überall in der Region.

Auf Okunoshima ist im wahrsten Sinne des Wortes immer tierisch was los.

Das rosige Blütenmeer verwandelt die Landschaft in ein pittoreskes, schon fast kitschiges Postkartenmotiv aus einer anderen Zeit. Auf Okunoshima findet man inmitten des rosigen Blütenmeers aber auch einzelne bunte, flauschige Fellbällchen – in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Größen. Denn die Insel beheimatet rund 400 wild lebende Kaninchen, daher auch der Name „Kaninchen-Insel“, da dort weder giftige Schlagen noch andere Fressfeinde leben, können sie in Ruhe wachsen und sich vermehren.

Entspannte Anreise zu den Gemüseliebhabern

Ein Blütentraum in Setouchi.

Von Hiroshima aus lässt es sich gemütlich mit dem Zug nach Tadanoumi fahren (etwa 1 Stunde) und von dort, nach einem kurzen Fußmarsch mit der Fähre auf die Insel übersetzen (etwa 15 Minuten). Auf der Fähre merken die Besucher sehr schnell, dass sie in Kürze flauschigen Gemüseliebhabern ausgeliefert sein werden, da in Hülle und Fülle Salatblätter und Karotten angeboten werden, die es auf der Insel selbst nicht zu kaufen gibt. Wer früh am Tag anreist, trifft auf aktive Kaninchen in freudiger Erwartung, weniger auf die Besucher als auf die von ihnen mitgebrachten Speisen. Doch auch im späteren Verlauf des Tages sind viele plüschige Vertreter ihrer Art anzutreffen, wohl eher faul und satt in der Sonne liegend.

Die Insel und ihre Geschichte erforschen

Um die Insel entspannt zu entdecken, lohnt es sich gegen einen kleinen Aufpreis ein Fahrrad auszuleihen und die Insel damit zu erforschen. Wichtig dabei ist, immer achtsam und langsam zu fahren, um die Einwohner der Insel nicht zu gefährden. Ein kleiner Berg in der Mitte der Insel belohnt für den 30 Minuten langen Anstieg mit einer hervorragende Aussicht über die Seto-Inland Sea sowie die komplette Insel.

Auf Okunoshima haben die Kaninchen keine natürlichen Feinde.

All der Niedlichkeit und dem weichen liegt der Inseleine düstere Vergangenheit zugrunde: Während der Zeit von 1926 bis 1945 wurde auf der Insel an Giftgasen geforscht, um sie gegen Feinde, einsetzen zu können. 1938 wurde die Insel zum militärischen Sperrgebiet erklärt, man strich sie aus allen Registern, Seekarten, Geschichtsbüchern und Atlanten gestrichen. 1945 beschloss man schließlich die Sprengung der Giftgasproduktionsanlagen, alle Akten wurden vernichtet, das Militär verließ die Insel und die Kaninchen wurden in die Freiheit entlassen. Ein kleines Museum auf der Insel, in dem die ganze Geschichte aufgearbeitet wurde, ist garantiert einen Besuch wert. Weitere Informationen unter Hiroshima

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