Münzen, Cash und Gold – Großbritannien auf den Spuren des Geldes

Großbritannien
Die alten britischen Pfund-Münzen haben im Oktober ausgedient. (Foto Karsten-Thilo Raab)

Nicht nur der Brexit macht in Großbritannien alles neu. Auch das Britische Pfund wandelt sich – was allerdings nichts mit dem geplanten EU-Austritt zu tun hat. Vielmehr geht es um größere Fälschungssicherheit. Und so erhält das Vereinigte Königreich ab März eine neue Pfund-Münze. Die bisherige runde Münze mit dem Konterfei der Queen kann noch bis Oktober genutzt werden. Bis dahin soll sie nach und nach von einer neuen Pfund-Münzen mit zwölf Ecken abgelöst werden. Ein guter Anlass, um die Insel einmal auf den Spuren des Geldes in Augenschein zu nehmen:

Die walisischen Geldmacher

The Royal Mint genießt das Recht zur Münzprägung. (Foto Chris Coe)

Die Lizenz als Geldmacher liegt seit 1.100 Jahren in Wales. Dort genießt das Royal Mint das exklusive Recht, alle Münzen, die in Großbritannien im Umlauf sind, zu prägen. In der Royal Mint Experience wird ein Einblick in die Kunst des Münzprägens gewährt. Dabei können Interessierte den Weg von einem schlichten Stück Metall bis zu einer Münze und damit zum offiziellen Zahlungsmittel verfolgen. Wer mag, kann dabei unweit von Llantrisant rund 20 Autominuten von Cardiff sogar ein besonderes Souvenir selbst erstellen: eine eigene Münze.

Schlafen, wo das Geld einst lagerte

Das Gebäude des Gotham Hotels in Manchester fungierte einst als Bank. (Foto Mark Leeming)

Ein idealer Platz, um von Reichtum zu träumen, ist fraglos eine ehemalige Bank in Manchester, die zu einem Hotel umfunktioniert wurde. Das Gotham Hotel legt dabei wert auf Liebe zum Detail. Die Wäschebeutel beispielsweise sind in Form und Stil von Geldsäcken gehalten. Auch typische Stühle, wie sie früher von Bankern genutzt wurden, fehlen nicht. Hinter zwei tresorähnlichen Türen befindet sich im siebten Stock der „Club Brass“, der den Hotelgästen offen steht. „Brass“ ist umgangssprachlich für Geld.

London ganz goldig

Die berühmte Zentralbank des Landes in London: die Bank of England. (Foto Adrian Pingstone)

Eine weltberühmte Institution im Herzen der britischen Hauptstadt London ist die Bank of England. Als Zentralbank des Vereinigten Königreichs obliegt ihr die Herausgabe von Geldscheinen. Gleichzeitig zeichnet sich die Einrichtung für die finanzielle Stabilität des Landes verantwortlich. Außerdem managt sie die Devisen- und Goldbestände des Landes. Alles Wissenswerte zur Bank of England wird im nahe gelegenen Bank of England Museum anschaulich aufbereitet. Hier dreht sich alles um Geld, aber auch um tonnenweise Gold.

Das Millionen-Ding in Schottland

Wer schon immer eine Million Pfund auf einmal sehen wollte, für den ist der Besuch des Museums on the Mound in Schottlands Hauptstadt Edinburg ein absolutes Muss. Hier wird neben der Sammlung der 1695 gegründetenb Bank of Scotland eben jene Million präsentiert – fein säuberlich in 20-Pfund-Scheinen. Auch der älteste, existierende Geldschein Schottlands ist hier zu finden. Und wer mag, kann probeweise sein Glück als Panzerknacker probieren und versuchen, die Kombination für einen Safe zu entschlüsseln.

Wo das Geld auf der Straße lag…

Statue im Roman Baths, wo auch uralte römische Münzen bestaunt werden können. (Foto BTA)

Im westenglischen Bath, für nicht wenige die schönste Stadt des Landes, lässt sich gleichermaßen auf den Spuren des Geldes und der alten Römer wandeln. Rund 70 Jahre nach Christus begannen die römischen Besatzer hier das Wasser warmer Quellen zu nutzen und etablierten das bis heute bestehende Roman Baths. Aus römischer Zeit stammt auch der Beau Street Hoard. Der Schatz, bestehend aus sage und schreibe 17,577 antiken Münzen wurde an jener Stelle ausgegraben, an der heute das mondäne Gainsborough Hotel zu finden ist. Die Münzen stammen allesamt aus der Zeit von 32 vor Christus bis 274 nach Christus und sieht heute im Museum des Roman Baths zu sehen.

Reise in die Geld-Vergangenheit

Die Blists Hill Victorian Town lädt zu einer Reise in die Vergangenheit. (Foto BTA)

Im Jahre 1971 wurde in Großbritannien die Währung auf das Dezimalsystem umgestellt. Davor gab es Punds, Shillings und Pence. Eine Reise in die Zeit des viktorianischen Großbritanniens (und seiner Währung) kann in der Blists Hill Victorian Town in Ironbridge in der Grafschaft Shropshire unternommen werden. Hier lässt sich das heutige Geld in die viktorianische Variante „zurücktauschen“. Und schon lässt sich das alte Empire mit traditionellen Fish and Chips, Süßigkeiten und einem Jahrmarkt genießen…