Leih-Frettchen mit Meeresblick: Ungewöhnliche Wünsche von Hotelgästen

Wenn der Gast nach Hilfe klingelt, stehen nicht selten kuriose Wünsche an. (Foto: Karsten-Thilo Raab)

Der Gast ist König. Und als solcher erwartet er von seinen Eleven und Untertanen, namentlich dem Hotelpersonal, besondere Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Zumal die Angestellten der Übernachtungsbetriebe nur selten dazu neigen, einem die Wünsche förmlich von den Lippen abzulesen. Doch glücklicherweise gibt es zumindest die Möglichkeit, über das Zimmertelefon direkt Kontakt mit der Rezeption beziehungsweise dem Zimmerservice aufzunehmen. Dort laufen dann die bisweilen ungewöhnlichen Anliegen der Gäste auf.

Frei nach dem Toyota-Motto „Nichts ist unmöglich“ versuchen die Servicekräfte dann, die Nachfragen der Gäste zu erfüllen und deren Anliegen Ernst zu nehmen. Was nicht immer ganz leicht fällt, wie Best Western jüngst dokumentierte. Die Hotelgruppe hat nämlich die ungewöhnlichsten Wünsche ihrer Gäste zusammengefasst.

Dazu gehörte beispielsweise das Begehr eines Mannes, ein Zimmer zu erhalten, dass groß genug sei, um sein Motorrad dort über Nacht quasi neben seinem Bett abstellen zu können. Was durchaus verständlich ist. Wer heiße Nächte in einem Hotelzimmer plant, möchte auch seinen heißen Ofen dabei nicht außen vor lassen. Zudem weiß man nie, wie sich so ein alleingelassenes Motorrad nachts auf dem dunklen Hotelparkplatz oder in der Tiefgarage neben verbeulten koreanischen Billigfahrzeugen oder anderen Rostbeulen so fühlt.

Andere Gäste verlangten derweil ein Mittelchen, um den Effekt von im Übermaß genutzten Bräunungscremes sofort umkehren zu können. Was irgendwie ganz schön dick aufgetragen scheint, auch wenn die Unfähigkeit des Personals, hier Abhilfe zu schaffen, dem Gast vermutlich die Zornesröte ins Gesicht getrieben hat.

Ungewöhnlich war daneben das Verlangen eines Gastes nach einem Extrabett für eine Puppe. Wobei eigentlich klar sein sollte, dass Puppen nicht schlechter gestellt sein sollten als kleine Kinder. Leider blieb hier unklar, um was für eine Art Puppe es sich genau handelte. War diese vielleicht aufblasbar und verfügte über verschiedene Körperöffnungen oder war dies vielleicht eines jener süßen Püppchen, die Mann gegen Geld am Straßenrand aufgabeln kann? Andererseits stieg bei Best Western auch eine Nonne ab, die sich eine Jesusfigur für ihr Zimmer wünschte. So gesehen scheint es eine gewisse Tendenz zu geben, gegen die nächtliche Einsamkeit im Zimmer ankämpfen zu wollen.

Und dann gab es auch noch jenen Mann, der leihweise ein Frettchen zur Verfügung gestellt haben wollte. Schließlich plante er eine Tiershow zu besuchen und diesbezüglich fand er es angebracht, über adäquate Begleitung zu verfügen. Was wiederum beim Hotelpersonal für tierisches Amüsement sorgte.

Das Gros der Wünsche, so lautete das relativierende Fazit von Best Western, läge aber im normaler Bereich. So frage jeder vierte Gast nach Zahnpasta, Rasierer, einem Extrahandtuch oder einem Bademantel. Gleichwohl gäbe es immer Anliegen, die unerfüllt blieben. Wie etwa bei einem Gast, der in der Millionenmetropole Birmingham, die Hunderte von Kilometer entfernt von der Küste in den englischen Midlands liegt, ein Zimmer mit Meerblick verlangte. Aber vielleicht tat man dem Guten einfach nur unrecht und er meinte einen Blick aufs Häusermeer. Meer muss man dazu wohl nicht sagen.